Einem Stein Sprechen beibringen

Mit seinem Stück «Stein sein» nahm das Theater Marie sein Publikum in der Dorfschüür mit auf eine besondere Reise.
Dominik Blumer, Chantal Dubs und Vivianne Mösli mit dem besonderen Stein in der Dorfschüür Würenlingen. (Bild: chr)

Grundlage für das 90-minütige Theaterstück «Stein sein» mit den Schauspielerinnen Chantal Dubs und Vivianne Mösli sowie dem Musiker und Schauspieler Dominik Blumer sind Texte mit Naturbeschreibungen. Titelgebend ist eine Geschichte der US-amerikanischen Schriftstellerin Annie Dillard (*1945) über einen Mann, der auf einer Insel allein in einer Hütte lebt, wo er einem Stein das Sprechen beizubringen versucht.
Genau das wurde am Samstagabend im Festsaal der Dorfschüür probiert. Während der Stein auf dem Parkett aus Würenlinger Eiche lag, zeigten die drei Schauspielenden ihm abwechselnd verschiedene Buchstaben und sagten ihm diese vor. Im Lauf des Abends ging es zudem darum, dass sich die Welt – die uns manchmal so statisch erscheint – mit grosser bis unvorstellbarer Geschwindigkeit um sich selbst, um die Sonne, durch die Milchstrasse und durch das Weltall bewegt. Weiter ging es um Naturbeobachtungen, zum Beispiel um den Zauber einer Begegnung mit einem Wildtier, wenn man diesem Auge in Auge gegenübersteht.
Auch Charles Darwin hatte seinen Auftritt, ebenso ein Urmensch mit Bart, der im Holozän urplötzlich aus einer Dampfwolke erschien. Zu den weiteren Spezialeffekten gehörten eine Projektion von Livebildern auf die Aussenwand der Holzhütte. Neben aufgezeichneten Tönen gab es Livemusik zu hören. «Wir sind alle ein bisschen traurig, dass wir das Stück heute zum letzten Mal spielen», sagte Andreas Bächli zum Pu­blikum. An­dreas Bächli war gleich in mehrfacher Funktion dabei: als Mitglied der ­veranstaltenden Kulturkommission Würenlingen sowie als Bühnentechniker des Theaters Marie. Er war ausserdem für das Bühnenbild und die Videos verantwortlich.