Den Anschluss nicht verpassen

Am Dienstag entscheidet der Ständerat über die Abschaffung der stündlichen Direktverbindung von Baden nach Bern.
Prominente Persönlichkeiten aus dem ganzen Kanton setzen sich für den Erhalt der Direktverbindung nach Bern ein. (Bild: sim)

Der aktuelle Vorschlag des Step-Ausbauschritts 2035 der Bahninfrastruktur und zu den entsprechenden SBB-Fahrplänen sieht vor, dass die Wirtschaftsregion Baden ihre stündliche Direktverbindung nach Bern verliert. Gegen dieses Vorhaben hat sich der Aargauer Nationalrat Andreas Meier (Mitte) mit seiner Motion gewehrt.
Letzten Juni stimmte der Nationalrat der Motion mit 101 zu 88 Stimmen bei 4 Enthaltungen zu. Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerats (KVF-S) beschloss jedoch im Februar, dem Ständerat die Ablehnung der Motion vorzuschlagen. Stadtammann Markus Schneider bedauert das: «Die Region Baden-Brugg ist als starke Wirtschaftsregion, Fachhochschul- und Forschungsstandort bekannt. Sie verdient eine gute Erreichbarkeit.»
Mit dieser Haltung ist er im Aargau nicht allein. Um sich für den Erhalt der stündlichen Direktverbindung nach Bern einzusetzen, kamen am Samstagmorgen zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur am Bahnhof Baden zusammen. An der Kundgebung nahmen beide Aargauer Ständeräte Marianne Binder-Keller (Mitte) und Thierry Burkart (FDP) sowie Mitglieder des Grossen Rats und des Nationalrats teil. Ebenfalls anwesend waren der Stadtrat Baden sowie zahlreiche Vertreter aus Brugg, darunter Frau Stadtammann Barbara Horlacher (Grüne). Neben politischen Entscheidungsträgern beteiligten sich Vertreter des Paul-Scherrer-Instituts, der Fachhochschule Nordwestschweiz, von Aargau Tourismus sowie aus der Wirtschaft und Kultur an der Aktion.
Um den Ständerat entgegen der Empfehlung der KVF-S für die Motion von Andreas Meier zu gewinnen, setzen sich die Befürwortenden mit persönlichen Gesprächen, E-Mails und Briefen für ein Umdenken ein. «Wir wollen versuchen, den Entscheid zurückzudrehen», erklärte Markus Schneider. «Im Nationalrat ist uns das gelungen.» Ständerätin Marianne Binder-Keller stiess ins gleiche Horn und betonte die Wichtigkeit der Direktverbindung nach Bern für die rund 200 000 Menschen im Einzugsgebiet der Bahnhöfe Baden und Brugg.
Die Stadt Baden, immerhin Standort des ältesten Bahnhofs der Schweiz, betrachtet die Direktverbindungen nach Zürich, Basel und Bern als unverzichtbar. Markus Schneider bekräftigte, dass dieses Anliegen von der Stadt Baden offiziell unterstützt werde. Der Kanton und die Stadtverwaltung haben deshalb alle Ständeräte per E-Mail auf die Bedeutung der Verbindung hingewiesen. Marianne Binder-Keller zeigte sich optimistisch: «Ich bin zuversichtlich, dass wir die Motion im Ständerat durchbringen.» Die endgültige Entscheidung fällt am 11. März in Bern, wenn der Rat über die Motion abstimmt.