Ein Blick unter die Wasseroberfläche

Ein Clean-up-Anlass beim Stausee hat gezeigt, wie wichtig der Gewässerschutz ist. Angesichts der Verschmutzung ist aktives Handeln nötig.
Mitglieder des Vereins Abfalltaucher und Freiwillige kurz vor dem Einsatz im Stausee. (Bilder: Helene Umiker und ISP)

Plastikflaschen, Schuhe, ein Moped, ein Hydrauliksystem, ein Tresor, ein Dienstbüchlein, vier Packungen Pis­tolenmunition, Planen, Baukabel, Schmuck und mehrere alte Fahrräder: All das und noch viel mehr Unrat holte der Verein Abfalltaucher Schweiz zusammen mit dem Fischerverein Wettingen und zahlreichen Freiwilligen vergangenen Samstag beim Gebiet des Stausees bei der Fischerhütte Wettingen aus dem Wasser. Der Einsatz im und am Wasser dauerte etwa drei Stunden. Unglaublich, aber in vielen Schweizer Gewässern, wo die Natur oft unberührt scheint, verbirgt sich unter der ­Wasseroberfläche ein Problem: Müll, der von der Gesellschaft entsorgt wurde.

Verein Abfalltaucher – 5 Stimmen

Mättu Ardizzon, Präsident Abfalltaucher Schweiz: «Mittlerweile kenne ich so ziemlich die ganze Schweiz, jeden Tümpel und jeden Fluss. Jedesmal bin ich immer wieder erschüttert, wie viel Abfall wir beim Tauchen finden. Ich habe das beste Taucherteam und bin so stolz auf meine Truppe.»

Verein Abfalltaucher – 5 Stimmen

Helene Umiker, Untersiggenthal: «Ich arbeite vom Land aus und unterstütze beim Clean-up die Taucher und Bootsleute dabei, Abfall aus dem Wasser zu bergen und fachgerecht zu entsorgen. Es ist beeindruckend, wie viel zusammenkommt – jede helfende Hand zählt! Wir freuen uns immer über weitere helfende Hände.»

Verein Abfalltaucher – 5 Stimmen

Peter Ehrbar, Fischerclub Wettingen: «Mit den Abfalltauchern Schweiz arbeiten wir seit bald zwei Jahren zusammen. Die ganze Organisation klappt bestens. Heute sind 16 Tauchende in Zweiergruppen unterwegs. Der Clean-up-Event ist ein wertvoller Anlass und bringt einen grossen Mehrwert.»

Verein Abfalltaucher – 5 Stimmen

Jacqueline Ort, Winterthur: «Seit mehr als einem Jahr bin ich bei den Abfalltauchern dabei. So kann ich meine Leidenschaft, das Tauchen, mit einer sinnvollen Tätigkeit verbinden. Was ich nicht verstehe, ist, dass wir so viele Windeln und Hygienebinden finden. Beim letzten Tauchgang fanden wir einen Safe.»

Verein Abfalltaucher – 5 Stimmen

Marco, 14, Wettingen: «Zusammen mit einer grossen Truppe reinigen wir die Uferlandschaft. Wir ‹fötzelen› also am Stausee. Ich bin Mitglied im Jungfischerclub. Es ist schon mein dritter Einsatz. Neulich fand ich ein Klappmesser und ganz viele Zigarettenstummel. Das finde ich unglaublich.»

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Es ist eine Ironie, dass gerade in einem Land, das weltweit für seine sauberen Seen und Flüsse bekannt ist, ein Kampf gegen die unsichtbare Verschmutzung unter der Wasseroberfläche geführt werden muss. Mit 12 bis 14 Clean-ups pro Jahr holt der Verein zwischen 30 und 40 Tonnen Müll aus Schweizer Gewässern – beim Einsatz in Wettingen waren es rund 1,5 Tonnen. Ein genauer Blick unter die Wasseroberfläche offenbart dabei das Ausmass der Verschmutzung. Die Vielfalt des Mülls ist umfassend und erschütternd. Die Verschmutzung stellt ausserdem eine Bedrohung für die einheimische Tierwelt und das Ökosystem dar. Wer den Verein bei seiner Arbeit unterstützen möchte, findet unter abfalltaucher.ch weitere Infos zu den Einsätzen und Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden.

Verein Abfalltaucher

Aufräumen in Neoprenanzügen. Ehrenamtliche Mitglieder des Vereins Abfalltaucher Schweiz befreiten den Wettinger Stausee von allem, was dort nicht hingehört. (Bilder Isp)

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