Motivationsschub für die Bäckerei

Mit der Renovation ihrer ­Bäckerei zeigen der Inhaber ­Murat Mor und seine Frau Gül Mor, dass sie mit dem Lokal noch einiges vorhaben.

Vom 13. Januar bis zum 3. Februar wurden die Bäckerei, die Konditorei und das Café Mor umgebaut. Das Unternehmen ist eines der wichtigsten in Villnachern. Und anders als die übrigen zwei Filialen der drei Mor-Brüder in Bad Zurzach und Brugg, die in den letzten Monaten geschlossen wurden, sieht es danach aus, als würden die Türen dieser Bäckerei nicht so bald schliessen. Ganz im Gegenteil.

Aus drei wurde eins
Im Jahr 2004 gründeten die drei Brüder die Bäckerei und das Café Mor in Villnachern. Das war der Beginn der Gastronomie der Mor-Familie, die es, wie es Murat Mor sagt, am Anfang nicht leicht hatte. Aufgrund von Unerfahrenheit und Konkurrenz, da es im Dorf bereits zwei Restaurants gab, war es nicht einfach. Die Expansion geschah im Folgejahr, als in Brugg an der Hauptstrasse die zweite Filiale eröffnet wurde. Die dritte Filiale entstand 2014 in Bad Zurzach, was eine gravierende Änderung in der Geschäftsleitung bedeutete. 2017 übernahm jeder der drei Brüder einen der drei Standorte vollständig, um mehr Freiheit bei der Gestaltung zu haben. Duran Mor übernahm Brugg, Mustafa Mor Bad Zurzach und Murat Mor Villnachern. Im Juni 2024 musste die Filiale in Bad Zurzach jedoch schliessen, im vergangenen Januar schliesslich die Filiale in Brugg.
Doch in Villnachern wurde renoviert. Hauptpunkte waren ein neuer Boden, besseres Licht, ein grösseres und umfangreicheres Sortiment. Das Auffälligste war, dass viele Trennwände innerhalb der Bäckerei und des Restaurants entfernt wurden, um mehr Platz und ein besseres Klima zu schaffen, was dem Ambiente des Bis­tros zugutekommt. Zum Grund für die Renovation erklärt Murat Mor, dass in 40 Jahren im Lokal nur wenig gemacht worden sei und er der schönen Bäckerei einen neuen Look habe geben wollen, um sie dann später noch mehr ausbauen zu können. Was hinzukommen könnte, sei ein Ausbau des Aussenbereichs, und zwar mit der Perspektive auf den Sommer. Ausserdem plant Murat Mor, eine Arbeitskraft für die Produktion einzustellen, um das Sortiment zu vergrössern.

Ein Gewerbe in Gefahr
Das Lädelisterben ist seit Jahren ein Thema. Betroffen sind vor allem Metzgereien, Bäckereien und andere kleine Geschäfte, die mit den grossen Playern nicht mithalten können. Murat Mor sagt, dass die steigenden Kosten für ihn ebenfalls ein grosses Problem seien. Nicht nur die Rohkosten für die Produktion, auch der Strom sei in den letzten Jahren teurer geworden, und manchen Lokalen fehle einfach das Budget. Er sieht die Zukunft seines Betriebs in Villnachern dennoch positiv. Die Bäckerei und das Café sollen ein Treffpunkt für Gespräche bleiben, was für so viele Menschen im Dorf wichtig sei.