Salzhaus-Värslischmitte-Aus, o Graus!

Der Verein Värslischmitte hat die Tradition der seit 1998 dargebotenen Schnitzelbankauftritte mit einem grandiosen Fest beendet.
Das Basler Fasnachtsorchester eröffnete und umrahmte das Programm der letzten Värslischmitte. (Bilder: mw)

Das Organisationskomitee weist in seiner Einladung auf die vielen erfolgreichen Anlässe mit grandiosen Dekorationen und Auftritten von Schnitzelbänklern und Guggen hin. Dann folgt der Hinweis auf den von der Coronapandemie verursachten Unterbruch und den fehlenden Nachwuchs an Darbietenden. Der Verein werde jedoch in einer anderen Form ohne Schnitzelbänke weiterbestehen.
Angesichts der grossartigen Auftritte vom Samstagabend kam indessen durchaus Wehmut auf hinsichtlich dieses Ausfalls von pointierten Kommentaren zu lokalen, nationalen und internationalen Begebenheiten. Es bleibt zu hoffen, dass es eventuell später ein Revival gibt. Aber die rund 180-köpfige, teilweise in Kostümen präsente Gesellschaft genoss im altehrwürdigen Brugger Eventlokal den noch im gewohnten Stil durchgeführten Unterhaltungsabend in vollen Zügen.

Schnitzelbänke aus Brugg und Windisch
Für die Umrahmung des von Paul Iten moderierten Programms sorgte rund um Apéro, Vorspeise, Hauptgang und Dessert einmal mehr das Basler Fasnachtsorchester mit speziell arrangierten rassigen Melodien. Aber auch die Schnitzelbänkler gaben ihr Bestes, ernteten für ihre humorvollen Reime viel Lachen und immer wieder kräftigen Applaus. Der als arabischer Prediger verkleidete Appenzöller Hansueli Locher zelebrierte das Leichenmahl für die Värsli-Beerdigung. Sodann sorgte Kabarettist Edgar Zimmermann mit träfen Sprüchen (unter anderem zum Verhältnis zwischen Brugg und Windisch) für Erheiterung. Seine Liebesgeschichte der auferstandenen römischen Heiratskandidaten Vindo und Nissa bildete ein weiteres Highlight.

180 Mitwirkende und Gäste erfreuten sich im Salzhaus bester Unter­haltung

Andreas Schifferle, Florence ­Nüesch und Verena Stänz begeisterten als Wüehlmüüs, die unter anderem den Projektstau auf dem Bauamt der Stadt Brugg thematisierten und damit die anwesenden Stadträte mit Präsidentin Barbara Horlacher aufs Korn nahmen. Zusammen mit Sohn Fabian kramte der Windischer Fasnächtler Peter Müller in früheren Schnitzelbanknummern. Turbulent ging es sodann bei den 4 vo Brugg zu und her. Roli Hunziker, Mark Balsiger, Fredy Bill und Stadtrat Jürg Baur bekamen es als Brugger Tschugger mit einer Bombe zu tun, die sich später als harmloser Abfallsack entpuppte, gefüllt mit Konfetti.

Schön isch es gsi!
Die langjährigen Schnitzelbänkler wurden vom Organisationskomitee mit Modellen von goldenen Sitzbänken, anzuheften an ihren Kostümen, ausgezeichnet. Nach dem pikanten Abschluss mit den legendären Oschterzäpfe (Martin Meier und Roland Zurlinden) aus Windisch verabschiedete sich die Värslischmitte-Gemeinschaft auf der Salzhaus-Bühne mit einem emotionalen «Tschau zäme!» vom Publikum.