Tipps für einen klimafitten Garten

Iris Winkenbachs neues Buch hält praktische Tipps und ­Lösungen für klimafitte Gärten in zunehmend wärmeren ­Sommern bereit.
Im dritten Buch von Iris Winkenbach geht es um Hitzekünstler und Gartenbeete, die man wenig giessen muss. (Bild: isp)

Die Sommer werden immer wärmer, und nicht alle Pflanzen halten Ex­tremtemperaturen stand. Gartenblumen und Gehölze sind oft nicht für diese Veränderungen gewappnet. Das ist auch Iris Winkenbach aufgefallen. Die Landschaftsarchitektin und Bloggerin hat vor zehn Jahren begonnen, sich auf Blumenbeete zu konzentrieren. Sie vertiefte sich derart in das Thema, dass sie ihr immenses Wissen, das sie sich in der Zwischenzeit angeeignet hat, unbedingt weitergeben wollte. Deshalb fing sie an, Gartenbücher zu schreiben. Bereits im Kosmos Verlag erschienen sind: «Blumenbeete: Es geht auch einfach!» sowie «Garten – einfach günstig: Richtig schön mit kleinem Budget».
Vor Kurzem erschien ihr drittes Werk. Es heisst: «Hitzekünstler: Beete, die du wenig giessen musst». Die diplomierte Pflanzplanerin und Gestalterin führt aus, welche Pflanzen hitzebeständig sind und kaum Wasser benötigen und gibt praktische Anleitungen, damit der eigene Ziergarten klimafit wird. Daneben präsentiert sie zukunftsfähige Pflanzen wie Dauerblüher, Insektenma­gnete und winterharte Stauden. Praktische Musterbeete, eine Einkaufsliste sowie ein Pflanz- und ein Beetplan erleichtern die Gestaltung. Zusätzlich geben die Dos and Don’ts wertvolle Tipps für ein erfolgreiches Gartenprojekt. Dass man in fünf Schritten clever gestalten und pflanzen kann, verrät Winkenbach ebenfalls in ihrem neuesten Buch.

Geerbte Leidenschaft
Iris Winkenbach wächst in der elterlichen Gärtnerei Winkenbach in Hausen auf. Und wie es aussieht, haben ihre Eltern ihr die Leidenschaft für die grüne Branche weitergegeben, denn inzwischen leitet die heute 38-Jährige zusammen mit ihren Geschwistern Adrian (44) und Denise (42) die Gärtnerei in der dritten Generation. «Ich bin sehr kreativ und liebe es, mich gestalterisch auszudrücken. Und ich bin ein Pflanzenfreak. Ich liebe Blumen und Blüten und zeichne unter anderem unglaublich gern. Am Berufsbild mag ich die Vielschichtigkeit und die Abwechslung. Mal arbeitet man drinnen am PC, mal ist man draussen am Pflanzen. Sehr beeindruckend finde ich, die vierte Dimension bei Bepflanzungen zu beachten: die Jahreszeit. Der Vorfrühling beginnt meist schon im Februar mit den Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen und Krokussen», so Winkenbach.
Der Frühling und der Sommer seien unglaublich grün und blütenreich, der Herbst werde meist farbig, und der Winter zeige das Gerüst der Pflanzen. Damit liessen sich wunderschöne Bilder und Szenarien kreieren, und ein weiteres Highlight sei der Gedanke, die Welt mit Blumenbeeten zum Blühen zu bringen. Des Weiteren liebe sie es, im Wald spazieren zu gehen. Manchmal sehe sie die Welt mit den Augen einer Landschaftsarchitektin. In ihrer Studienzeit habe sie zuweilen aus dem Zug geschaut und die Namen der vorbeirauschenden Pflanzen leise vor sich hergesagt. «Vor elf ­Monaten bin ich Mutter eines Sohnes geworden. Zurzeit spaziere ich gern mit dem Kinderwagen durch Wohnquartiere und schaue, was gerade so blüht. Mit den Geschwistern ist abgesprochen, dass der Kleine, wie wir alle ebenfalls, in der Gärtnerei aufwächst. Von Montag bis Freitag bin ich tagsüber mit ihm in der Gärtnerei und versuche zu arbeiten – so gut es mit dem Kleinen geht.» Wenn Iris Winkenbach sich nicht im Garten aufhält, spielt sie in ihrer Freizeit Volleyball im Turnverein Hausen und turnt am Barren.

Keine Vorkenntnisse nötig
Aber zurück zum Buch. Gemäss Winkenbach ist das Buch für Anfänger gedacht: «Es benötigt keine professionellen Vorkenntnisse. Es wird Schritt für Schritt erklärt, wie man die Blumenbeete umsetzt. Die Pflanzennamen werden auf Deutsch angegeben, dort, wo es hilfreich ist, stehen die botanischen Namen in Klammern als Ergänzung.» Da Iris Winkenbach Landschaftsarchitektin und Pflanzplanerin ist, sind die Musterbeete in ihren Büchern ihr grösster Stolz. Diese wurden selbst entwickelt und selbst illustriert. Im Buch finde sie die Auswahl der vorgestellten Pflanzen herausragend, da diese Hitze liebten und trotzdem winterhart und pflegeleicht seien. Die meisten Fotos sind von ihr. Sie besitzt eine grosse Bibliothek an Bildern, die sie selbst gemacht hat. Wenn sie das passende Bild nicht finde, werde es extra für das Buch fotografiert.
Und wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Verlag? «2016 machte ich ein 2½-monatiges Praktikum in England. Ich wollte diese Zeit auf einem Blog festhalten. So ist die Website irislandschaften.ch entstanden. Zu den verschiedenen Inhalten habe ich auch Pinterest-Posts gemacht, einen davon zum Thema Blumenbeete. Dieser rankt auf Pinterest zum Suchwort Blumenbeet ziemlich weit oben, und der Verlag Kosmos ist auf mich aufmerksam geworden», so die Gärtnerin.
Iris sei der altgriechische Name der Botin der Götter, deren Symbol der Regenbogen sei, verrät die Pflanzenspezialistin. «Mein Grossvater hat schon seine Tochter Iris getauft, mein Vater hat das übernommen. Die Irispflanze blüht in allen möglichen Farben, ausser in Rot. Die blühende Iris ist im Beet ein Blickfang. In den Monaten Mai und Juni stiehlt sie allen die Show», erzählt Winkenbach. Auch die Iris zählt zu den Hitzekünstlern, da die Pflanze dicke Rhizome besitzt, die Energie und Wasser speichern. «Ich mag die Pflanze sehr. Ihr verdanke ich schliesslich meinen Vornamen», erklärt die Autorin. Was viele nicht wissen, ist, dass Winkenbach auch Gartenkurse veranstaltet: «Ich sage den Teilnehmenden immer, dass sie nicht nach Perfektion streben sollen. Denn oft wollen die Leute genau den Garten aus den Magazinen und Büchern. Bäume brauchen Jahre, bis sie gross sind. Es ist ein Prozess, und es lohnt sich, diese Gartenreise einfach zu geniessen.»