Ein neues Quartier mitten im Dorf

Die Wohnbaugenossenschaft Domum baut im Zentrum von Schinznach eine Siedlung für generationenübergreifendes Zusammenleben.
Der Spatenstich ist erfolgt, von links: Daniel Emmenegger (Suva), Kurt Eggenberger (Gemeinde Schinznach), Hannes Budelmann (BGA Architekten) und Fabian Vatrella (Domum). (Bilder: zVg)

Die Planung und das Bewilligungsverfahren hatten sich lang hingezogen, doch am vergangenen Freitag war es endlich so weit: Der Spatenstich zum Projekt der Firma Domum im Zen­trum von Schinznach konnte erfolgen. Er markierte den Beginn der Bauarbeiten. Am Ende wird es 55 Wohnungen mit 1½ bis 4½ Zimmern geben.

Das Projekt hat fast schon die Dimensionen eines kleinen Quartiers, weswegen es im Vorfeld Bedenken in der Bevölkerung gab. Gewisse Anwohnerinnen und Anwohner zeigten sich wenig begeistert von der Vorstellung, dass an diesem zentralen Ort eine ganze Reihe von Neubauten entstehen soll. Die Bauherren, welche die Gemeinde, die Ortsbildkommission und diverse Fachexperten in die Planung einbezogen hatten, bemühten sich ihrerseits, die Bedenken auszuräumen. «Auch die Gemeinde hatte ein grosses Interesse daran, dass das Bauprojekt ins Ortsbild passt und mit möglichst ­wenigen Einsprachen bearbeitet werden kann», sagt Fabian Vatrella von Domum.

Die Bauherren erstellten eine Studie zum Ortsbild und kamen zu dem Schluss, dass Holztäferungen und verputzte Flächen in Schinznach besonders häufig vorkommen. «Diese Fassadengestaltung übernahmen wir für unser Bauprojekt. Die Fassaden wurden ausserdem farblich auf einen grossen Teil der Wohnhäuser im Dorfkern abgestimmt», erklärt Vatrella. Auf das Baugesuch folgten dennoch drei Einsprachen aus der Nachbarschaft, welche die Bauherrschaft einvernehmlich, aussergerichtlich und unter Mediation der Gemeinde regeln konnte.

Eine Visualisierung zeigt, wie die Überbauung dereinst aussehen soll. (Bilder: zVg)

Nun also kann es losgehen. Die Wohnbaugenossenschaft Domum wird eine Siedlung bauen, die ganz unter dem Motto «generationenübergreifendes Zusammenleben» steht. Es handelt sich um altersgerechte Wohnungen, welche die Richtlinien des Labels Living Every Age erfüllen. «Dabei geht es vor allem um die Türbreiten, die Grösse der Nasszellen, die Grosszügigkeit der Räume – und die Zimmer müssen alle schwellenlos sein. Das schätzen übrigens auch die Jungen», sagt Vatrella.

Domum wolle bei der Auswahl der Mieterschaft zudem auf einen guten Mix achten. Die Bauherren setzen damit auf das Zusammenleben. «Es gibt einen Gemeinschaftsraum, einen Fitnessraum, ein Werkatelier und vor Ort einen Siedlungscoach, der von uns angestellt ist.» Dieser werde proaktiv die Aktivitäten unter den Bewohnerinnen und Bewohnern fördern, so Fabian Vatrella. «Er animiert zum Beispiel zu einem Jassnachmittag, einer Bastelstunde oder einem gemeinsamen Ausflug.» Eine Bocciabahn, eine Grillstelle und Tischtennis sollen das Gemeinschaftsgefühl verstärken, und zwischen den Häuserzeilen wird eine Wohngasse entstehen, die als Begegnungsraum belebt werden soll. Das ­alles sei im Mietpreis inbegriffen, betont der Bauherr.

Die Arbeiten im Zentrum von Schinznach werden rund zwei Jahre dauern. Im Frühling 2027 sollen die Wohnungen bezugsbereit sein. Domum wird am Ende die Betreiberin der Überbauung bleiben, die Liegenschaft jedoch an die Suva verkaufen.