In kurzer Amtszeit viel erreicht

Vier bisherige Hausener Gemeinderatsmitglieder kandidieren wieder. Kurt Schneider verzichtet nach vier Jahren auf eine zweite Amtszeit.
Kurt Schneider brachte für seinen Aufgabenbereich im Gemeinderat beste fachliche Voraussetzungen mit. (Bild: hpw)

Der Gemeinderat von Hausen hat die Stimmberechtigten frühzeitig vor den Gesamterneuerungswahlen vom 28. September darüber informiert, welche Behördenmitglieder sich zur Wiederwahl stellen. Es sind Gemeindeammann Andreas Arrigoni, Vizeammann Stefano Potenza, Gemeinderätin Manuela Obrist und Gemeinderat Lukas Bucher. Auf eine erneute Kandidatur verzichtet Gemeinderat Kurt Schneider. Damit kommt es zur ersten Demission nach vier Jahren. Es ist ein gewichtiger Rücktritt, denn Kurt Schneider betreute als Ressortchef Hochbau, Raumordnung und Liegenschaften im komplett erneuerten Gremium bedeutende Dossiers.

Auf Neujahr 2022 war der Gemeinderat Hausen vollständig ausgewechselt worden. Drei bisherige Mitglieder, unter ihnen das Duo Gemeindeammann und Vizeammann, schafften die Wiederwahl nicht, und zwei traten freiwillig zurück. Bereits im ersten Wahlgang wurden aus neun Kandidierenden vier neue Gemeinderatsmitglieder gewählt. Der fünfte Sitz blieb offen, dafür bewarben sich im zweiten Wahlgang nochmal vier Kandidierende, zwei bisherige Gemeinderatsmitglieder und zwei neue Anwärter. Die Entscheidung fiel klar zugunsten des neu kandidierenden 52-jährigen Bau- und Planungsfachmanns Kurt Schneider aus.

Vorbild für das Milizsystem
Es war eine kluge Wahl. Denn Kurt Schneider brachte für seinen Aufgabenbereich im Gemeinderat beste fachliche Voraussetzungen mit. Er verkörpert den erkennbaren Vorteil des Milizsystems: Die Öffentlichkeit profitiert von seiner beruflichen Erfahrung. Unter seiner Ägide konnte die Ortsplanung mit der einstimmigen Annahme durch die Gemeindeversammlung erfolgreich abgeschlossen und die komplexe Arealentwicklung des Reichhold-Campus durch den Abschluss sämtlicher Verträge sowie die Genehmigung der Erschliessungskredite zügig vorangetrieben werden. 

Auch eine Liegenschaften- und Werterhaltungsstrategie trägt die Handschrift von Kurt Schneider, der nach der Ausbildung zum Geomatiker ein Studium als Raumplaner und einen Masterstudiengang als Immobilienökonom absolvierte. Als ehemaliger Leiter der Abteilung Bau und ­Planung der Gemeinde Windisch, später als Leiter Stadtentwicklung von Aarau und als heutiger Stadtbaumeister von Olten brachte er viel fachliche Erfahrung sowie Verständnis für kommunalpolitische Abläufe mit, die in Hausens stürmischer Entwicklungsphase nützlich sind.

Gut funktionierendes Team
Das komplett erneuerte Gemeinderatsteam funktionierte in der ersten gemeinsamen Amtsperiode gut. Schon bald zeichneten sich subtile Akzentverschiebungen ab. Zum Beispiel der Wille, die überdurchschnittlich hohe Verschuldung zielstrebig abzubauen, aber dennoch den Unterhalt der ­Gemeindeinfrastruktur – Strassen, Werkleitungen und 18 Liegenschaften – nicht zu vernachlässigen. Ein Beispiel dafür ist die Sanierung des Lindhof-Schulhauses. Zudem wurde die Gemeindeverwaltung einer Organisationsanalyse unterzogen und der nachbarlichen Zusammenarbeit wieder mehr Gewicht beigemessen. Erfolglos war der Gemeinderat nur bei einer Referendumsabstimmung über Tempo 30 im Dorfzentrum.

Aufgrund dessen, dass innert kurzer Zeit Wesentliches erreicht wurde, entschloss sich Kurt Schneider, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. Der Rücktritt ermöglicht der Gemeindebehörde nun schrittweise einen Erneuerungsprozess.