Eine deutsche Kette übernimmt

Nach 101 Jahren geht die Geschichte des Babyfachgeschäfts Obrist’s Baby-Rose in Dättwil zu Ende. Inhaber Thomas Obrist traf zu Beginn des Jahres schweren Herzens die Entscheidung, das seit 30 Jahren in Dättwil domizilierte Geschäft zu schliessen, und zwar aufgrund des seit Jahren zunehmenden Kundenverlusts. Die stärkere Konkurrenz durch den Onlinehandel und der Einkaufstourismus im nahen Deutschland machten dem Fachgeschäft zu schaffen.

Statt der endgültigen Schliessung fand sich nun jedoch eine Nachfolgelösung für Obrist’s Baby-Rose: Das deutsche Unternehmen Baby-Walz übernimmt den Standort in Dättwil und sichert damit die Arbeitsplätze der zehn Mitarbeitenden, was Thomas Obrist besonders wichtig war. Der Übergang von der alten zur neuen Trägerschaft erfolgt ab dem 10. April, nachdem Obrist’s Baby-Rose bereits Mitte März nach einer gebührenden Abschiedsfeier die Türen schloss.
Baby-Walz, ein Unternehmen der Walz-Gruppe mit Sitz im deutschen Bad Waldsee, erweitert mit der Übernahme seine Präsenz in der Schweiz auf insgesamt sechs Filialen. Nach einem Soft Opening im April ist für den Sommer ein Umbau des Geschäfts geplant. Für Thomas Obrist selbst ist die Zukunft noch offen. Neben der Weiterführung seiner beiden Bernina-Nähcenter in Brugg und Frick ist er auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung und zeigt sich optimistisch, dass sich passende Möglichkeiten ergeben werden.
«Schon mein Urgrossvater betrieb nach dem Ersten Weltkrieg eine Werkstatt für Kinderwagen, Fahrräder und Nähmaschinen. Obrist’s Baby-Rose war über viele Jahre bekannt für seinen hervorragenden Service und seine Nähe zu den Kunden. Wir wussten immer, was unsere Kunden wollten», schreibt Thomas Obrist in einer Mitteilung. Trotz der über 100-jährigen Unternehmensgeschichte musste Thomas Obrist feststellen, dass er sich mit seinem Fachgeschäft in einem sich stetig wandelnden Markt auf Dauer wohl nicht würde halten können. «Bei Baby-Walz sieht die Situation jedoch ganz anders aus», ist Thomas Obrist überzeugt. «Sie verfügen über ein solides Netzwerk aus eigenen Filialen und einen professionellen ­Onlineshop und nutzen so alle verfügbaren Wege, um das Geschäft mit dem gewohnten Service und dem vertrauten Personal weiterzuführen.» Die Übernahme duch das Unternehmen aus Deutschland sei zudem ein deutliches Bekenntnis zur Standort Dättwil.