«Der Raum liess mich nicht los»

Ursi Reisner hat in der ­Storchengasse eine Polsterei mit einem Concept-Store ­eröffnet. Inspiriert hat sie nicht zuletzt der Effingerhof.
Ursi Reisner in ihrem neuen Concept-Store in Brugg. (Bild: leh)

Brugg – Der Laden liegt leicht versteckt im Untergeschoss des Effingerhofs. Doch die Räumlichkeiten haben es in sich. An einem längeren Korridor aufgereiht, laden die Räume mit einer stimmigen Mischung aus Burgatmosphäre und Industrieflair zum Besuch ein. «Eigentlich sah ich zuerst den Raum, dann erst kam die Idee zum Geschäftskonzept», sagt Ursi Reisner beim Rundgang durch ihren *neuen ­Laden.
«Ich bin im Vorstand des Kinderhorts Simsala, und als wir uns auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten für den Hort und die Krippe im Effingerhof umsahen, liessen mich diese Räume nicht mehr los.» Zuvor befand sich hier die Werkstatt der Druckerei der Effingermedien.

Idee geisterte durch den Kopf
Die Idee einer Polsterei mit Laden war der gelernten Innendekorateurin mit Fachrichtung Polsterei schon länger durch den Kopf gegeistert, konkrete Formen nahm der Plan aber erst nach dem Besuch des ­Effingerhofs an. Es ist eine Art Rückkehr für sie. Ursi ­Reisner stammt aus Zürich und führte in Winterthur mit einer Freundin bereits einmal ein Polstereiatelier mit Laden. Danach war die zweifache Mutter aus familiären Gründen während sechs Jahren im Verkauf von Heimtextilien und Accessoires tätig. Nun eröffnet die 41-Jährige erneut einen eigenen Laden.
«Die Firmengründung war ein ziemlicher Hosenlupf», sagt Reisner. «Es ging alles sehr schnell, machte aber auch enorm Spass. Und jetzt freue ich mich, dass es losgehen kann.»
In den Regalen liegen viele Stoffgegenstände: Kissen, Tücher, Plaids, Bettbezüge, Stofftaschen und Wohnaccessoires. Die Produkte haben ihren Preis, aber auch ihre Qualität. Denn sie stammen von kleinen Firmen oder Künstlerkollektiven wie Zigzag aus Zürich. Das Handwerk und eine ökologische Firmenphilosophie stehen dabei im Fokus, wie Ursi Reisner sagt. Neben den Produkten aus Stoff verkauft Handwerklich auch Secondhandmöbel wie Holztische und Stühle. «Ich arbeite mit einem Antiktrödler zusammen, der die Möbel restauriert und auffrischt», erklärt die Innendekorateurin. Ausserdem findet man im Laden viele stylishe Gegenstände – zum Beispiel eine Designmusikanlage oder eine metallene Lampe im Stil der 60er-Jahre. «Es sind alles Einzelstücke und zum Teil Raritäten», so Reisner. Und ­Farben für Holz und Wände hat der Concept-Store ebenfalls im Angebot. In einem anderen Raum wiederum kann man, will man ein Möbelstück beziehen lassen, die diversen Stoffe anschauen und aussuchen.
Reisners Ziel ist es, dass mit der Zeit eigene Produkte im Laden stehen werden – «eigene Polsterobjekte und Wohn­accessoires aus Reststoffen der Polsterei, das unter dem Namen Handwerklich», so Reisner.
Für die Innendekorateurin schliesst sich mit ihrem neuen Laden ein Kreis. Er ist seit dieser Woche geöffnet.