Premiere für neuen Dirigenten

Das Jahreskonzert stand unter dem Motto «Get up and go» und forderte dazu auf: Los, macht etwas, probiert etwas Neues aus!
Die Musikgesellschaft Villnachern tritt nach der Pause im legeren Tenue auf. (Bild: bb)

Villnachern – Neu ist seit letztem August die Leitung der Musikgesellschaft Villnachern. Für Christoph Remensberger, der auf 34 Jahre Dirigenten­erfahrung zurückblicken kann, war das Jahreskonzert das erste, das er mitgestalten durfte, denn das Repertoire für die Konzerte im letzten Jahr war bereits gesetzt gewesen.
Zusammen mit der Musikkommission brachte er beim Jahreskonzert seine persönliche Note ein. «Ich wurde in der Musikfamilie, die offen ist für Neues, gut aufgenommen», meinte ein sichtlich gut gelaunter Dirigent nach dem Konzert. «Ich freue mich, dass das Experiment gelungen ist, man weiss ja nie, wie es ankommt.» Einen Wunsch habe er, meinte er schmunzelnd: Von der Klarinette dürften es etwas mehr sein.
Viel Dramatik und Intensität gab es schon beim ersten Vortrag «Into The Clouds» von Richard Saucedo, und beim Stück «Illuminations» von Jay Bocook erlebten die Gäste ein Solo von Nicole Hediger auf dem Altsaxofon. Viele Highlights bei den gut ausgewählten Musikstücken. Bei «80er Kult(tour)», arrangiert von Thiemo Kraas, lebten alte Zeiten wieder auf. Nach der Pause erschienen die Musikantinnen und Musikanten in einem legeren Tenue. Aber gar nicht leger ging es weiter. Beim «Marsch der Cyberkräfte» von Peter Josef Hammer sowie beim Stück «Get Up and Go» ging es spritzig weiter. Humorvoll führte Christina Brunner durch das Programm. Nach diesem facettenreichen Konzert waren die zwei Zugaben ein Muss.

Wissenswertes und Lustiges
Auf einer grossen Leinwand neben der Bühne konnten die Gäste Informationen und Bilder zu den Musikstücken sehen, wie zum Beispiel beim Werk «Stratosphere» von Otto Schwarz. So durften sie dem abenteuerlichen Rekordfallschirmsprung von Felix Baumgartner aus 30 Kilometer Höhe beiwohnen. Sympathisch und witzig wurden die einzelnen Musikantinnen und Musikanten auf der Leinwand vorgestellt, und man durfte über «Müsterli» aus dem Verein schmunzeln. Bei den Dankesworten des Präsidenten Beat Fischer waren die vielen Sponsoren und helfenden Hände ebenfalls auf der Leinwand zu sehen, und der Präsident erwähnte: «Ohne alle diese Hilfen vor, während und nach dem Konzert könnten wir solche Anlässe nicht stemmen.»
Üblicherweise bekommt der Dirigent am Schluss den obligaten Wein – Christoph Remensberger durfte zu seiner Freude ein Kistchen mit einer grossen Auswahl an Gemüse in Empfang nehmen. Ganz zum Schluss gab es einen kräftigen Applaus von der Musikfamilie auf der Bühne – diesmal an die Konzertbesucher, eine sympathische Geste.

Musik liegt ihnen im Blut
Beat Fischer durfte verschiedene Ehrungen vornehmen. 35 Jahre der Musik verschrieben haben sich Corinne Eberhart und Samuel Tobler. Heinz Werthmüller durfte gar für 60 Jahre geehrt werden. Der
Fahnengötti Werthmüller hat in seiner Musikerkarriere verschiedene Instrumente gespielt und für die Musikgesellschaft etliche Unterstützung in jeglicher Form geboten, früher ebenso wie heute.
Zu ihren Ehren wurde das Stück «Schön ist das Leben» von Antonin Borovicka gespielt, untermalt von der Gesangseinlage von Kari Spillmann, der einmal nicht das Instrument zum Klingen brachte.

Vorschau auf weitere Auftritte
Beim Musiktag in Sulz unter dem Motto «Musik-er-leben» vom 31. Mai und 1. Juni ist die Musikgesellschaft Villnachern mit dem Stück «Golden Peak» von Thierry Deleruyelle dabei. Unter den Gästen befand sich neben anderen Delegationen auch eine aus Sulz. Am 4. Mai sind die Musikantinnen und Musikanten mit einem Konzert in Remigen, und zwar anlässlich 40 Jahre Weinbau Hartmann. Das Muttertagsständchen am 10. Mai und die Teilnahme beim Auffahrtsgottesdienst am 29. Mai stehen ebenfalls auf dem Programm. Mit dem eidgenössischen Musikfest Biel vom 14. bis 17. Mai verlässt die Musikgesellschaft Villnachern die Region. Im September 2026 wird dann das Jubiläum «150 Jahre Musikgesellschaft Villnachern» gefeiert.