Kreative Ideen für Stoffe

Frühlingsferien im Zeichen des kreativen Schaffens: Im Jugendhaus wurde ein Workshop durchgeführt – das ­Textilab in Brugg.
Jugendarbeiterin Michaela Ortlepp lehrte Jugendlichen das Nähen. (Bild: isp)

Brugg – Bei Elina, Ilia, Nika, Luan, Dayna, Elina, Asheiris und Malin drehte sich während dreier Tage alles um Stoffe, Nähmaschinen, Bügeleisen, Schnittmuster und Faden. Sie nahmen am Textilab teil, organisiert vom Jugendkulturhaus Piccadilly. «Textiles Werken für Jugendliche von 11 bis 16 Jahren haben wir schon öfter angeboten, und zwar in den Herbstferien», sagt Michaela Ortlepp, Jugendarbeiterin in Brugg. «Wegen der grossen Nachfrage veranstalteten wir diesen Event nun versuchsweise in den Frühlingsferien», so Michaela Ortlepp.
Gemeinsam wurden Taschen und Accessoires genäht, vom praktischen Einkaufsbeutel über stylishe Turnbeutel bis zu individuellen Schlüsselanhängern. Es spielte keine Rolle, ob jemand Erfahrung mit der Nähmaschine hat oder erst kleine Vorkenntnisse besitzt. Alle, die Lust auf kreatives Arbeiten hatten, hatten Platz. «Wir experimentierten mit verschiedenen Stoffen, Farben und Techniken, sodass alle Teilnehmenden ein persönliches Lieblingsstück gestalten konnten. Dabei halfen wir uns gegenseitig, tauschten Tipps aus und genossen die entspannte Atmosphäre beim gemeinsamen Werken», erzählt die ­Jugendarbeiterin.
Der Kurs von vergangener Woche dauerte drei Tage, und es wurde geraten, von Anfang an dabei zu sein. Nur an einem Tag dazuzustossen, wäre eher ungünstig gewesen – wegen der Einführung zu Beginn. Eine kleine ­Voraussetzung gab es dann doch: «Man sollte zumindest schon einmal in der Schule genäht und eine Nähmaschine bedient haben. Zwar erklärten wir die Nähmaschine und das Einfädeln grob, jedoch wurde nicht von Grund auf das Nähen gelehrt», sagt Michaela Ortlepp.

Nika, Jugendarbeiterin Michaela Ortlepp und Malin (von links). (Bild: isp)

Upcycling von alten ­Kleidungsstücken
Malin sass konzentriert hinter der Nähmaschine und steppte vorsichtig eine Naht. «Das gibt einen Turnbeutel», verriet sie. Sie nähe eigentlich nicht so viel, aber sie merke, wie gut es ihr tue. Stimmt, denn kreatives ­textiles Arbeiten stärkt das Selbstbewusstsein, schliesslich kann man etwas Einzigartiges, etwas nach dem eigenen Gusto herstellen. Es können also ganz individuelle Stücke geschaffen werden.
«Hier in der Gruppe zu werken, ist eine schöne Erfahrung», sagt die 14-Jährige weiter. Es biete zudem die Möglichkeit, neue Leute zu treffen, und das Erlernen von Nähtechniken sei ebenfalls nützlich. Auch einen nachhaltigen Aspekt hat das Nähen: Durch das Upcycling von alten Kleidungsstücken oder Stoffen tut man etwas für die Umwelt und reduziert den ökologischen Fussabdruck. Teilnehmerin Nika ist bereits etwas geübter, weil sie zu Hause viel mit Textilien und an der Nähmaschine arbeitet. Sie habe am Kurs teilgenommen, um Ideen und Inspirationen zu holen. «Sich kreativ zu betätigen, hat viele positive Auswirkungen auf die persönliche Entwicklung», fügt Michaela Ortlepp hinzu. Und woher stammen die ­Nähmaschinen? Zwei musste sich die Jugendarbeiterin ausleihen, eine Maschine stammt aus ihrem eigenen ­Privathaushalt. Weitere Maschinen kamen von der Freizeitwerkstatt in Brugg, die drei Stück zur Verfügung stellte.