Verlust wegen Abschreibungen

Die Bad Schinznach AG hat 2024 einen Verlust von 3,6 Millionen Franken erwirtschaftet – vor allem wegen einmaliger Abschreibungen.
Daniel Bieri (links) und Hans-Rudolf Wyss sehen optimistisch in die Zukunft. (Bild: leh)

Schinznach-Bad – Die Abschreibungen waren das Hauptthema des Bilanzgesprächs von vergangener Woche im Kurhotel Im Park, in dem Verwaltungsratspräsident Hans-Rudolf Wyss und Daniel Bieri, Vorsitzender der Geschäftsleitung, vor die Medien traten. Sie erläuterten, wie für die Bad Schinznach AG aus dem vergangenen Geschäftsjahr ein Minus von 3,6 Millionen Franken resultierte.
Die Bad-Schinznach-Gruppe erzielte 2024 insgesamt einen Umsatz von 56,7 Millionen Franken. Die Privatklinik Im Park, die Klinik Meissenberg und das Kurhotel Im Park generierten einen Gesamtumsatz von über 41 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen betrug 6,2 Millionen Franken, und das Betriebsergebnis sank von 2,36 Millionen Franken im Jahr davor auf minus 174 000 Franken.

Vorerst auf Eis gelegt
Der Hauptgrund für die negative Bilanz mit einem Minus von 3,6 Millionen Franken waren die einmaligen Abschreibungen im Zusammenhang mit einem geplanten Neubauprojekt in Bad Schinznach. Das Bauvorhaben war bereits weit fortgeschritten, als die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat im vergangenen Jahr beschlossen, das Projekt auf Eis zu legen. «Der finanzielle Druck auf uns wuchs im vergangenen Jahr», sagt Wyss. «Die gestiegenen Personalkosten machten uns zu schaffen. Und die Energiekosten waren nach wie vor hoch.» Bieri spricht von einer «massiven Erhöhung der Energiekosten um rund 2 Millionen Franken im vergangenen Jahr» – wegen des hohen Strompreises. «Dazu stiegen die Zinsen.»
«Der Umsatz stimmte, aber die Kostenseite war belastend», ergänzt Wyss. Deshalb habe man sich entschlossen, das Neubauprojekt, das auf 32 Millionen Franken veranschlagt worden sei, vorerst zu sistieren. Daraus resultierten Abschreibungen von rund 2 Millionen Franken. Rund 300 000 Franken an Abschreibungen gab es – neben etwa 700 000 Franken weniger Umsatz wegen einer sechswöchigen Sanierung – ausserdem in der Klinik Meissenberg. Weitere Abschreibungen, unter anderem 350 000 Franken wegen einer Bromanlage in Bad Schinznach, kamen hinzu.
«Es waren alles einmalige Abschreibungen», betont Bieri beim ­Bilanzgespräch. «Und das laufende Jahr wird anders aussehen. Die Situation auf der Kostenseite hat sich entspannt, für 2025 sind keine Umbauten vorgesehen, und die Kennzahlen im operativen Bereich gehen in eine positive Richtung. Wir haben also ein ­gutes Jahr vor uns.»

Projekt für Neubau sistiert
Das Neubauprojekt ist derweil sistiert, aber nicht beerdigt. Derzeit ­stehen vier Optionen im Raum: eine Sanierung, eine Modernisierung oder eine etappierte Erweiterung der bestehenden Räumlichkeiten oder vielleicht doch ein Neubau, wie Wyss sagt. «Ich glaube allerdings kaum, dass ein Neubau in der Art entsteht, wie wir ihn geplant haben.» Der Verwaltungsrat wolle saubere Entscheidungsgrundlagen für ein erneutes Aufrollen des Projekts und es in Ruhe überdenken. Und die Finanzierung müsse gesichert sein. «Dann geben wir grünes Licht», so Wyss. Bieri gibt zu bedenken, dass auch ein Sanierungsprojekt über 20 Millionen Franken kosten würde. «Aber das wären immer noch deutlich weniger als die 32 Millionen Franken für einen Neubau.»
Der Grundsatzentscheid zum Projekt soll Ende Jahr fallen, wie Wyss sagt. «Dann werden wir sehen. Uns allen ist aber bewusst, dass wir handeln müssen.