Villnachern – Christoph Bader stellt seine Bilder im Zehntenstock aus.
Christoph Bader, Sie waren im Berufsleben als Hochbauzeichner unter anderem Gesamtprojektleiter beim Bau des Campus in Windisch. Von der Kunst haben Sie dagegen nie leben müssen.
Ja, und das war gut so. Ich musste mit meiner Kunst nie Geld verdienen, sondern konnte die Leidenschaft bis heute entspannt ausleben.
Wie kamen Sie zur Kunstmalerei?
Als Hochbauzeichner nahm ich mit ungefähr 30 Jahren im Rahmen einer Weiterbildung an einem einwöchigen Seminar beim unterdessen verstorbenen Schinznacher Künstler Hans Anliker teil. Diese Woche war der Auslöser, und dann war es ein langsamer Prozess. Seit 15 Jahren treffe ich mich nun jeden Donnerstag mit Bekannten in einem Atelier in Windisch zum Malen – das unter der Leitung einer Künstlerin, die uns ein Thema vorgibt.
Die einen gehen einmal in der Woche zum Verein, Sie treffen sich zum Malen.
Ja, genau, es ist eine Art Training.
Ihre Motive finden Sie vor allem in der Natur – Tiere, Pflanzen, Gewässer, Landschaften. Wie muss man sich das vorstellen, gehen Sie mit der Staffelei hinaus auf eine Wiese und malen drauflos?
Ich gehe mit meinem Skizzenbuch hinaus und zeichne mit Farbstiften eine grobe Skizze. Oder ich mache ein Foto vom Motiv. Zu Hause oder im Atelier entsteht daraus dann ein Gemälde – meistens aus Acrylfarbe. Das kann ein Magnolienbaum sein, der hinter dem Stadthaus in Brugg steht, oder ein Fischteich in Japan, wo ich ein Jahr lang gelebt habe. Beim Motiv Wasser fasziniert mich übrigens die Tiefenwirkung. Ein Teich hat einen Grund. Über dem Grund hat es Wasser, im Wasser hat es Fische, auf dem Wasser schwimmen Pflanzen. Das in einem Bild darzustellen, interessiert mich. Ich fange dann wirklich von Grund auf an zu malen – im wahrsten Sinne des Wortes. So ist auch ein Bild von einer tiefblauen Seeoberfläche in Schweden entstanden, in welche die Sonne hineinscheint. Schnee zu malen fasziniert mich ebenfalls. Denn Schnee ist ja nie einfach weiss.
Sie haben ein besonderes Flair für die Farbe Blau.
Ja, schauen Sie meine Kleider an. (Zeigt auf sein blaues Hemd und seine blaue Hose.) Ich weiss aber nicht, warum.
Und warum Acrylfarben?
Wegen der Kraft, der Intensität und der Dichte. Ölfarbe wäre zwar noch intensiver, aber zu Öl habe ich keinen Zugang. Es sagt mir irgendwie nichts.
Haben Sie ein Vorbild oder zumindest einen Lieblingskünstler?
Mir gefallen einige Klassiker wie Paul Cézanne, aber auch regionale Künstler wie der Brugger Adolf Stäbli. Grundsätzlich ist mir wichtig, dass man die Gefühle und die Leidenschaft hinter einem Gemälde spürt, dass sie aus dem Bauch heraus entstanden sind.
Was gibt Ihnen das Malen persönlich?
Es beruhigt mich und gibt mir Kraft.
Sie sind kein Profi. Malen Sie trotzdem systematisch und jeden Tag?
Nein, gar nicht. Manchmal male ich nur einmal pro Woche mit meinen Bekannten am Donnerstag in Windisch. Manchmal habe ich Phasen, in denen ich jeden Tag male. Das ist sehr unterschiedlich.
Ausstellung (gemeinsam mit Heidi Nyffeler-Frey aus Staufen):
10. und 11. Mai, 17. und 18. Mai, 24. und 25. Mai,
samstags von 15 bis 19 Uhr, sonntags von 11 bis 16 Uhr.
Vernissage am Freitag, 9. Mai, 19 Uhr. Zehntenstock, Oberflachs