Schulhausprojekt im Zeitplan

Ein Jahr nach Baubeginn nimmt die neue Primarschule Dohlenzelg Form an. Der Rohbau steht, finanziell und zeitlich ist man auf Kurs.
Der 113 Meter lange Neubau (im Bild links) zieht sich durch den Schulhof. (Bilder: leh)

Vor wenigen Monaten stand hier erst das Fundament, vom Schulhaus war kaum etwas zu erkennen. Beim Baustellenrundgang von vergangener Woche nun ein ganz anderes Bild: Das Gebäude steht, imposant in seiner Dimension. 113 Meter lang und 30 Meter breit zieht es sich durch das Schulareal. Es wirkt kompakt, ein Gebäude aus einem Guss.
Da nur zweistöckig und demnach nicht allzu hoch in den Hof gebaut, scheint der Bau trotz seiner Grösse nicht zu klotzig oder überdimensioniert. Er fügt sich unauffällig ins Quartier. Das viele Holz in der ­Fassade unterstreicht den positiven Eindruck einer überaus einladenden Schule.
Im Innern ist der Bau zurzeit noch roh. Wo dereinst einzelne Zimmer sein werden, klaffen riesige Räume. Die Wände sind an den meisten Stellen noch nicht eingezogen. Eine Sicht von zig Metern prägt das Bild – mit hängenden Kabeln, staubigen Bauplänen an den Wänden, Schächten, wo später Lifte sein werden, und wieder erfreulich viel Holz. Das Innenleben der Schule lässt sich erst erahnen. Was aber zu erkennen ist: Die Räume werden von sehr viel Tageslicht durchflutet sein.
Am einen Ende wird im Parterre der Kindergarten eingerichtet, am anderen wird eine Doppelturnhalle gebaut – wie alles in die Breite von 30 Metern eingebettet. Als einziger Bereich des Gesamtbaus existiert die Turnhalle noch nicht. Ein grosses Fundament steckt im Moment deren Dimensionen ab.

Holz, wohin man sieht – und kaum Zwischenwände: So präsentiert sich das Bild im Innern.

Auf Sommer 2026 bezugsbereit
Es ist Halbzeit auf der Baustelle. Baubeginn für die neue Primarschule inklusive Kindergarten war im April des vergangenen Jahres, auf Sommer 2026 hin soll das Gebäude bezugsbereit sein. Der Abriss der alten Schule und der Turnhalle auf dem gleichen Areal sowie die Neugestaltung der Umgebung dürften bis Sommer 2027 ab­geschlossen sein. Und bis anhin läuft alles reibungslos, wie die Verantwortlichen beim Rundgang versichern.
«Wir sind im Zeitplan», sagt Adrian Humbel, Bauherrenvertreter der ­Conarenco AG. Es habe keine Verzögerungen gegeben, der Neubau werde auf das Schuljahr 2026/27 bereit sein. Ebenso könnten die finanziellen Vorgaben eingehalten werden, versichert Humbel: «Unter Berücksichtigung der Bauteuerung werden wir den bewilligten Kredit von 35,6 Millionen Franken einhalten.»
Der Einbezug der Nachbarschaft habe sich bis jetzt ebenfalls ausbezahlt, so Humbel. «Wir bekommen immer wieder Feedback – und ­natürlich herrscht bei der Nachbarschaft nicht nur Freude über die Baustelle. Aber sie hat sich die Lärmemissionen viel schlimmer vorgestellt.» Gemeinderat Reto Candinas bestätigt, dass er in dieser Hinsicht sehr zufrieden sei. Und Anke Schneider, Projektleiterin bei Liechti Graf Zum­steg Architekten, ergänzt, dass im Verkehrskonzept die Rücksichtnahme auf die Anwohnerschaft enthalten sei. «Wir achten zum Beispiel darauf, dass kein Lastwagen rückwärts aus der Baustelle oder durch die Dohlenzelgstrasse fährt.» Alle Beteiligten seien entsprechend instruiert worden.

Die Verantwortlichen beim Rundgang (von links): Gemeinderat Reto Candinas, Bauherrenvertreter Adrian Humbel, Anke Schneider von Liechti Graf Zumsteg Architekten und Schulleiter Roger Sigg.

Zufriedene Schulleitung
Zu guter Letzt zeigt sich auch Roger Sigg, Schulleiter der Primarschule Dohlenzelg, mit dem bisherigen Verlauf des Bauprojekts zufrieden. «Es war sehr ruhig, und der Schulbetrieb war in keinem Moment beeinträchtigt», sagt Sigg. «Im Gegenteil: Für die Kinder war es sehr spannend, den Verlauf auf der Baustelle mit zu verfolgen.»
Alles in Ordnung also beim Schulhausprojekt Dohlenzelg – und ein hübsches Detail: Um eine Linde am Rand einer Nachbarparzelle nicht zu gefährden, wurde eigens eine Ecke des neuen Gebäudes umgeplant. «Als wir feststellten, dass der Baum zu grosse Wurzeln entwickelt, beschlossen wir kurzerhand, eine Ecke des Gebäudes, in welcher der Materialraum der Turnhalle zu stehen kommt, abzuschneiden», sagt Adrian Humbel mit einem Schmunzeln. Das sei die einzige nennenswerte Veränderung gegenüber den ursprünglichen Bauplänen gewesen.