Undob goes digital – ein Schulprojekt

Eine Schulklasse trifft auf ­Social Media und bringt mit informativen Videos frischen Wind in die diesjährige Gewerbeausstellung.
Unterwegs für die Gewerbeausstellung. In einem praxisnahen Projekt hat die verantwortliche Webagentur aus Baden zusammen mit den Jugendlichen ein Konzept entwickelt, um die Undob 2025 auch im Internet zu bewerben. Dazu gehören Videodrehs vorab sowie die Berichterstattung während der dreitägigen Messe selbst.

Im Jahr 2019 wurde erstmals eine gemeinsame Gewerbeausstellung aus Ober- und Untersiggenthal durchgeführt. 80 Betriebe aus der Region nahmen damals daran teil. Die Ausstellung war ein Publikumserfolg und und war das erste gemeinsame Event der heute fusionierten Gewerbevereine. Zwischen dem 16. und 18. Mai findet nun die zweite Siggenthaler Gewerbeausstellung Undob 2025 statt, sie vermittelt der Bevölkerung Einblicke in das vielfältige Schaffen der Gewerbetreibenden.

Schulfach «Medien und ­Informatik»
Helene Umiker und Stefan Murawski von der Firma Web Updates KMU GmbH in Baden wurden von den Organisationsverantwortlichen beauftragt, sämtliche Social-Media-Aktivitäten für die Gewerbeausstellung zu übernehmen. Sie betreuen die gängigen Apps und Tools, gestalten den Webauftritt der Gewerbeausstellung und rühren im Vorfeld kräftig die Online-(Werbe-)Trommeln für den dreitägigen Anlass. Ausserdem keimte die Idee, die Social-Media-Aktivitäten zu intensivieren, deswegen entschlossen sich Helene Umiker und Stefan Murawski, ihre Idee bei der gemeindeeigenen Schule vorzustellen.
Sie waren auf der Suche nach einigen Jugendlichen, die Social-Media-affin sind. Gemeldet hat sich schliesslich eine ganze Schulklasse. Im Lehrplan 21 ist das Fach «Medien und Informatik» mit einer Wochenlektion in der Mittel- und Oberstufe inte­griert, deshalb ist die Mitarbeit bei der Gewerbeausstellung eine perfekte Ergänzung. «Themen, die wir sowieso im Schulstoff behandeln, können die Jugendlichen nun in der Realität umsetzen. Das ist äusserst praktisch. ­Natürlich werden die Arbeiten benotet», verrät Matthias Lehner, Lehrer, der diesem Projekt von Anfang an äusserst positiv gegenüberstand. In den letzten Wochen haben sich die Schülerinnen und Schüler deshalb in den ­wöchentlichen Lektionen intensiv ­vorbereitet. Sie stellten Interview­fragen zusammen, lernten, mit der Kamera umzugehen, übten den passenden Bildwinkel, informierten sich, was es benötigt, um ein Mikrofon tontechnisch richtig zu bedienen, und lernten, wie man Videos schneidet.

Von links: Dominik Frei (Geschäftsinhaber), Cornelia Egli (Produktionsleitung) und die Jungjournalisten. (Bild: isp)

In einem praxisnahen Schülerprojekt haben auch Helene Umiker und Stefan Murawski zusammen mit den Jugendlichen ein Konzept entwickelt. Dazu gehören Videodrehs vorab bei den teilnehmenden Firmen sowie die Berichterstattung während der dreitägigen Messe selbst. Die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler wählten für diese Aufgabe pro Gruppe zwei bis drei Unternehmen in der Region aus, die sie gern porträtieren möchten.
Vergangene Woche begann die Umsetzungsphase: In Gruppen von drei bis vier Schülern besuchten die Jugendlichen unterschiedliche Firmen und drehten dort vor Ort Videointerviews. Lia (15), Lina (15) sowie Olivia (15) besuchten die Bäckerei Frei in Nussbaumen.
Mit Videokamera und Mikrofon standen sie Dominik Frei, Geschäftsinhaber, höchstpersönlich gegenüber und interviewten ihn. Dieser zeigte sich erfreut über den Videojournalistenbesuch. «Schön, dass sich junge Menschen für unser Handwerk inte­ressieren und neugierige Fragen stellen», sagt dieser ganz begeistert. Auch für die drei Reporterinnen war es ein spezielles Erlebnis. «Wir sammeln neue Erfahrungen, erhalten Einblick in verschiedene Berufsbilder und können vor allem hinter die Kulissen güxlen», meinten alle drei.

Schulklasse während des ­Anlasses auf Reportage
Ebenso schauten die Jungjournalisten bei Radsport Vik Schraner an der Landstrasse vorbei. Christoph Schraner, Geschäftsführer, betonte im Kurzinterview, dass er sich gern einsetze, um der handwerklichen Ausbildung eine Stimme zu geben. Schliesslich werde mit einer handwerklichen Ausbildung eine perfekte Basis für weitere Berufsfelder gelegt.
Die zahlreichen Videos bei den ­Firmen, die vergangene Woche entstanden sind, werden anschliessend leicht bearbeitet und auf den Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Während der Gewerbeausstellung Undob selbst werden die Schülergruppen vor Ort weitere Videos drehen und diese zeitgleich online stellen.
Ziel ist es, möglichst viel Aufmerksamkeit für die Gewerbeausstellung zu erzeugen und so zahlreiche Besuchende sowie Interessierte zu erreichen.