Instrumente stehen für Gemeinschaft, Freude und Kunst. Dazu gehören alle Instrumente, vom Klavier bis zum Waldhorn. Aber genau im Bereich der Blasmusik gibt es seit Jahren Probleme. Es ist offensichtlich, dass etliche Blasmusiken einen Mitgliederschwund zu verzeichnen haben, der für viele Musikvereine besorgniserregend ist.
Die Stadtmusik Brugg versucht, dem entgegenzuwirken, indem sie verschiedene Projekte lanciert – zum Bespiel das Jedermann-Konzert, Konzerte mit Lichtshows oder Auftritte beim Stadtfest Brugg. Damit will sie aufzeigen, dass sie weder verstaubt noch ein Verein ist, der sich nur der klassischen Blasmusik widmet. Das sogenannte Jedermann-Konzert ist nicht profitorientiert, sondern ein Anreiz, ehemalige Musikerinnen und Musiker wieder zurückzuholen, sie dazu zu bewegen, ihr Instrument wieder in die Hand zu nehmen und vielleicht der Stadtmusik beizutreten.
Spezieller Reiz
Die ersten Proben sind schon vorbei, und 18 bis 20 Musikerinnen und Musiker werden an dem Konzert teilnehmen. Da es, wie der Name des Konzerts sagt, neue Gesichter gibt, mussten die Musikkommission und der Dirigent Martin Bütikofer Stücke heraussuchen, die so anspruchsvoll sind, dass jeder und jede mitspielen kann. Auch am Varieté wird gearbeitet.
Weil Konzerte heutzutage speziell sein müssen, um nicht gegen einen digitalen Anbieter zu verlieren, will man viele Genres präsentieren, darunter sind beispielsweise Walzer und Swing oder das Konzert mit einer Lichtshow im Januar, das man nur live und nicht zu Hause auf dem Sofa erleben kann. Mit dieser Offenheit und dynamischen Strukturen will die Stadtmusik Brugg für alle eine Plattform sein, um wieder mit der Musik anzufangen. Sie nimmt deshalb für einzelne Projekte nicht nur Aktivmitglieder, sondern generell Musikerinnen und Musiker jeder Altersstufe auf.
Der Eintritt zum Konzert sei gratis, sagt der Präsident der Stadtmusik Brugg, Walter Telser: «Wer gerade bei der Eisihalle vorbeiläuft, soll doch dem Konzert einen Besuch abstatten. Und vielleicht findet er oder sie wieder Gefallen an der Musik.»
Musik verbindet
So gut wie jeder kommt im Alltag auf die eine oder andere Art mit Musik in Kontakt. Manche hören sie im Zug, auf dem Weg zur oder während der Arbeit, andere in der Freizeit oder beim täglichen Sporttraining. Fakt ist, dass Musik wahrscheinlich das universellste Mittel auf der Welt ist, teilweise sehr unterschiedlich, doch mit ähnlichen Zielen. Was aber Mangelware ist, sind die Musikerinnen und Musiker selbst. Die neue Zeit bringt eine neue Generation hervor, die zwar nach wie vor zum Instrument greift, es nach einer gewissen Zeit jedoch oft auf die Seite legt. Ob daran digitale Musikanbieter schuld sind, die Vereinsstrukturen einengend wirken oder die Region, in der man lebt, einen Einfluss hat, ist schwer zu sagen. Hingegen kann man theoretisch die gleiche Musik immer zu Hause hören, doch diese spezielle Art von Gemeinsamkeit findet man nur an einem Konzert. Ob nun auf der Bühne oder als Zuschauerin oder Zuschauer – alle sind in dem Moment mit der Musik vereint.
Damit dieses spezielle Gefühl länger anhält, versucht die Stadtmusik Brugg, die Mitgliederzahl wieder zu erhöhen. «Am Ball bleiben und nächstes Jahr wieder ein solches Konzert veranstalten – das ist das Wichtigste», sagte Walter Telser.
Samstag, 24. Mai, 13.15 Uhr
Eisihalle, Brugg
stadtmusik-brugg.ch