Unterwegs als Berufsbotschafterin

Lara Margiotta, ausgebildete Zimmerin EFZ, tourt mit dem Camper durch die Schweiz und wirbt für vielseitigen Holzbau.
Mit Herzblut für den Holzbau. Lara Margiotta in ihrem Element. (Bbild: isp)

Vergangene Woche war Lara Margiotta (21) aus Boppelsen ZH bei der Firma Josef Lehmann Holzbau AG in Schneisingen zu Besuch. Die gegenseitige Begrüssung an diesem Vor­mittag war vertraut. Das erstaunt nicht, denn man kennt sich bestens. Lara Margiotta hat in dieser Firma ihre vierjährige Lehre zur Zimmerin EFZ gemacht und diese im Sommer 2024 erfolgreich abgeschlossen. «Heute bin ich aber nicht einfach nur so auf ein ‹Bsüchli› vorbeigekommen», verrät die sympathische junge Frau. Sie hat eine Mission. Seit Anfang April und noch bis Ende No­vember ist Lara Margiotta auf Tour in der Deutschschweiz und im Tessin. «Soeben komme ich von der ersten Oberstufenklasse in der Schule Lengnau zurück, dort durfte ich meinen Beruf vorstellen. Ich bin begeistert, meine Erfahrungen mit Jugendlichen zu teilen und ihnen die faszinierende Welt des ­Holzbaus näherzubringen. Vielleicht ist Zimmerin oder Zimmer­-mann ja auch etwas für sie», erzählt Lara ­Margiotta.

Mit dem Camper unterwegs

Achtmonatige Reise als ­Berufsbotschafterin
Lara Margiotta ist als Berufsbotschafterin im Auftrag von Holzbau Schweiz für ihr Handwerk unterwegs. Also sozusagen «auf der Walz» – mit einem Camperbus. «Bei unserer Kampagne ‹Zimmerin on Tour› geht es darum, den Beruf der Zimmerleute für Jugendliche erlebbar zu machen», sagt Caroline Geiger, Projektleiterin Marketing und Kommunikation bei Holzbau Schweiz. «Damit setzen wir als Verband ein starkes Zeichen für die Nachwuchsförderung im Holzbau», so Caroline Geiger weiter.
Die Zimmerin on Tour macht in über 20 Holzbaubetrieben Station. In den Regionen besucht sie Oberstufenklassen, gibt Einblicke in ihren Beruf und teilt mit den Schülerinnen und Schülern ihre Leidenschaft für das Bauen mit Holz. Als junge Fachkraft inspiriert sie die Jugendlichen und nimmt als Frau im Holzbau eine Vorbildfunktion ein. Ihre Erlebnisse hält die Botschafterin auf Social-Media-Kanälen fest: Sie berichtet von spannenden Baustellen, imposanten Hightech-Maschinen oder gibt Tipps für die Schnupperlehre. «Das kommt gut an», sagt Lara Margiotta, «denn ich zeige Jugendlichen, was Zimmerleute alles können und welche spannenden Karrieremöglichkeiten warten.»

Inspiration für den Nachwuchs in der Region
In lebendigen Kurzvorträgen nimmt Lara Margiotta Jugendliche mit auf eine Entdeckungsreise durch den Beruf der Zimmerleute und weckt ihr Interesse an einer Zukunft mit Holz. Sie unterstützt bei Fragen zur Lehre, gibt Tipps zur Berufswahl und teilt ihre frischen Berufserfahrungen. Ihr persönlicher Bericht macht den Holzbau für junge Menschen greifbar. Ergänzend bietet sie einen praxisorientierten halbtägigen Workshop an, der die vielfältige Arbeit mit Holz intensiv erfahrbar macht. Die engagierte Botschafterin wirbt im Herbst ausserdem auf verschiedenen Berufsmessen für den Holzbau und soll so die Fach- und Führungskräfte von morgen über­zeugen.

Macht sich stark für den Nachwuchs im Holzbau: Lara Margiotta auf Tour. (Bild: isp)

Ein Beruf mit Zukunft
Raphael Laube, Holzbaumeister und Mitglied der Geschäftsleitung bei ­Josef Lehmann Holzbau AG, hat die Zimmerin on Tour für eine Woche eingeladen, um mit ihr den handwerk­lichen Beruf zu den Jugendlichen in der Schule zu bringen. «Zimmerleute bauen mit modernster Technologie eine nachhaltige Zukunft aus Holz und halten dennoch die Traditionen des Zimmermanns am Leben. Das prägt einen ganz besonderen Berufsstolz unter den Fachleuten», so ­Raphael Laube.
Zimmerin/Zimmermann ist ein sehr vielseitiger Beruf, der sich über die Holzelementproduktion bis zur Montage der oft tonnenschweren Elemente erstreckt. Auch der Dachaufbau, Fassaden und der Innenausbau gehören zur Tätigkeit. So findet jede und jeder anhand seiner Stärken und Vorlieben seinen Platz. Von Kleinstbauten bis zum Holzhochhaus ist alles möglich, womit dem Holzbau heute fast keine Grenzen mehr gesetzt sind. Holzbauprofis sind gefragt, denn Holz ist ein klimafreundlicher Werkstoff. Bäume entziehen der Atmosphäre CO₂ und speichern ihn. Verbautes Holz verlängert diese Speicherung um Jahrzehnte. «Ein Beruf mit Zukunft also, in jeder Hinsicht», meint ­Raphael Laube erfreut.