Kirchgemeinde kauft alte Turnhalle

Die reformierte Kirchgemein­de Windisch kauft für 817 000 Franken die ehemalige ­Turnhalle auf dem Rothübel neben der Kirche Hausen.
Die Kirche Hausen mit dem Glockenturm, daneben die alte Turnhalle. (Bild: zVg)

Der Kaufentscheid fiel an der Kirchgemeindeversammlung mit 47 zu 0 Stimmen, bei 5 Enthaltungen und 7 Nichtstimmenden, deutlich aus. Die Kirchgemeinde will die nicht mehr benötigte 79-jährige Turnhalle, die ihr vom Gemeinderat Hausen zum Kauf angeboten wurde, abbrechen und auf dem 858 Quadratmeter grossen Areal ein Gebäude mit vier Wohnungen erstellen. Der Liegenschaftserwerb hat ideelle und finanzielle ­Beweggründe. Erstens ist es der Kirchgemeinde im Interesse einer weiterhin konfliktfreien Beziehung nicht egal, wer der Nachbar der Kirche und des Kirchturms mit dem ­Glockenschlag und dem Geläute wird. Zweitens möchte sie sich mit dem Wohnobjekt regelmässige Mietzinseinnahmen sichern.

Das liebe Geld
Vom Preis von 817 000 Franken können 372 500 Franken aus Eigenmitteln aufgebracht werden, für den Rest ist eine Bankhypothek nötig. Das künftige Wohnobjekt wäre ebenfalls durch Darlehen zu finanzieren, was über eine Belehnung der heute schuldenfreien Liegenschaften – Pfarrhäuser, Gemeindehaus – möglich sein sollte.
Die Kirchenpflege teilt mit, dass sie bis Ende 2026 ein Immobilienkonzept ausarbeite. Dennoch wurde an der letzten Kirchgemeindeversammlung gefragt, ob sich die Kirchgemeinde auf den Immobilienmarkt wagen müsse oder ob sie auch mit «evangelischer Einfachheit» zurechtkäme.
Die nötige Erschliessung zusätzlicher Einnahmequellen wurde aber mit dem Hinweis verdeutlicht, dass die Mitgliederzahl der Kirchgemeinde zwischen 2014 und 2024 von 3459 auf 2629 und die Steuereinnahmen von 1,59 Millionen Franken auf 1,32 Millionen Franken sanken. Kirchenpflegepräsidentin Barbara Stüssi-Lauterburg gab zu ­bedenken, dass die Kirchgemeinde mit weniger Geld auch weniger Gutes tun könne. Zum Verkauf der ehemaligen Rot­hübel-Turnhalle muss am 11. Juni die Gemeindeversammlung ­von Hausen Stellung nehmen.
Die Kirchgemeindeversammlung genehmigte im Übrigen die Jahresrechnung 2024, die mit einem kleinen Ertragsüberschuss von 14 875 Franken abschloss. Unter Verschiedenem informierte die Kirchenpflege über die kommende Synode, die «Lange Nacht der Kirchen», die Mitenand-Woche und das Kirchenfest in Aarau. Schliesslich wurde noch an die vakanten Sitze in der Kirchenpflege erinnert.