Herzensprojekt geht in die zweite Phase

Adam Issah und sein Team des Vereins Emashie bauen in Ghana eine neue Schule. An Charity-Events sammeln sie dafür Geld.
Adam Issah und Verena Hauenstein von Emashie. (Bild: zVg)

Brugg – Adam Issah kennt die Sorgen und Nöte der Familien in seinem Land aus eigener Erfahrung nur zu gut. So will er Jugendlichen in Ghana mit dem Verein Emashie mit Sitz in Freienwil eine Bildung ermöglichen und vor Ort neue Schulen bauen. Die Arbeit des Vereins ist herausfordernd, weshalb Adam ­Issah mit Charity-Events wie am 14. Juni im Salzhaus Spenden sammelt. Adam Issahs Geschichte beginnt in Ghana, als er 1970 in Obogu geboren wird. Mit sieben Jahren schickte ihn seine Familie nach Nima, Accra, um bei Bekannten unterzukommen. Dort hatte er aber nicht immer zu essen oder ein Dach über dem Kopf, was ihn langfristig stark prägte.

Mit Eifer und Courage durchlebte er eine harsche Jugend in Ghana und erlernte das Handwerk des Stickens auf dem Markt. Als er im Jahr 2000 die Schweiz erreichte, fand er sofort bei der Firma Blumbau AG in Wallisellen auf dem Bau Arbeit – er ist noch heute dort angestellt. Kurze Zeit später heiratete er in der Schweiz, und in den Jahren 2001 und 2003 kamen sein Sohn Joy und seine Tochter Sophie zur Welt.
Sein Herzensprojekt begann vor ungefähr 15 Jahren, als Adam Issah mit seinen Ersparnissen Land in ­Accra kaufte. Er errichtete mehrere Häuser und Wohnungen, die er vermietete, um so finanziell unabhängig zu werden. Als er 2014 den Schweizer Pass erhielt und weil er seit diesem Zeitpunkt Doppelbürger ist, verbrachte er in Absprache mit seinem Arbeitgeber im Winter längere Zeit in Ghana, um vor Ort Projekte voranzutreiben und den Bau einer Schule zu begleiten. 2005 lernte er Verena Hauenstein kennen. Sie unterstützt seine Projekte in Ghana seither. ­Verena Hauenstein, Adam Issahs langjährige Lebenspartnerin, hat selbst eine gewisse Verbindung zu Ghana. Als sie 1994 mit ihrem Sohn das Land besuchte, verliebte sie sich in die Kultur und die Leute.

Adam Issah und Verena Hauenstein vor der künftigen Schule in Ghana. (Bild: zVg)


Die neue Schule
Anfang dieses Jahres reiste Adam ­Issah für vier Monate, drei Monate davon als unbezahlte Ferien, nach Ghana, um als Bauleiter und Maurer den Bau voranzutreiben. Der Öffnung der Schule am 30. August soll nun nichts mehr im Wege stehen. Da bis jetzt erst das Erdgeschoss steht – später soll die Schule dreistöckig sein –, will man in das erste Schuljahr im September zunächst mit drei Klassen von insgesamt etwa 60 Kindern starten. Zwei sind Kindergartenklassen, eine ist eine Art Auffangklasse für ältere Kinder, die bis jetzt noch nie Zugang zu einer Schule hatten. Ziel ist es, im ersten Jahr die Schule mit einer Schulleiterin, drei Lehrerinnen, drei Assistentinnen, einem Abwart und zwei Köchinnen zu managen.
Da sich viele Familien eine solche Schule nicht leisten können, wird der Verein Emashie, der 2023 gegründet wurde, die meisten Kosten für Schuluniformen oder Schulbücher durch Spendengelder und Mitgliederbeiträge decken. Wenn möglich, sollen die Familien das Essen selbst finanzieren. Adam Issah will den Fokus auf diese Schule legen, doch ein weiterer Wunsch von ihm ist, zusätzlich eine Berufsschule für Handwerkerinnen und Handwerker zu bauen, damit diese eine qualitativ gute Ausbildung nach dem Vorbild der Schweiz erhalten.

Adam Issah sagt zu seinem Herzensprojekt und der Situation in seinem Land: «Ghana ist politisch relativ stabil. Ein grosses Problem ist aber die hohe Inflation, welche die Kaufkraft des Volkes schwächt. Mit unserer Schule können wir die Zukunft derjenigen Kinder verbessern, die sonst keine Bildungsmöglichkeit hätten. Dafür wünschen wir uns noch viel mehr Mitglieder, die unser Projekt mittragen.»

Charity-Event des Vereins Emashie
Samstag, 14. Juni, ab 18 Uhr
Salzhaus Brugg