Ausgaben für Versorgung steigen 

An der Sommereinwohner­gemeindeversammlung in ­Würenlingen standen drei ­Investitionskredite bei den Werken im Fokus.
Die Einwohnergemeindeversammlung fand traditionell in der Mehrzweckhalle Weissenstein statt. (Bild: nb)

Würenlingen – Bei knapp 30 Grad begrüsste letzten Donnerstag Gemeindeammann Pa­trick Zimmermann alle Anwesenden zur Einwohnergemeindeversammlung. Bevor man in der Mehrzweckhalle Weissenstein zu den Traktanden kam, informierte Patrick Zimmermann darüber, dass es bei der Schule in Würenlingen vom Hauswart bis zur Schulleitung neue Gesichter gebe. Er sprach ausserdem die Hightechzone an, die komplementär zum bestehenden Paul-Scherrer-Institut und zum Park Innovaare errichtet werden soll. Genaueres wird man darüber zwar erst in den nächsten zwei Jahren erfahren, eine Abstimmung ist aber für Winter 2026 geplant.

Würenlingen ist bekannt für seine Vereine. Um diese zu stärken, soll ein Beitragsreglement mit allen Würenlinger Vereinen per 1. Januar 2027 eingeführt werden. Weitere Punkte waren die dringende Investition in die Trafostation Bachhof, der Sachplan geologisches Tiefenlager, der Kommunale Gesamtplan Verkehr, die Zen­trumsplanung, die Spitex Limmat Aare­ Reuss sowie die Regionale Jugendarbeitsstelle Surbtal-Würenlingen, die zukünftig vollständig unter der Obhut der Gemeinde stehen und nicht wie bis anhin von der Kirche geleitet werden soll.

Teuerungsausgleich
Die ersten Traktanden waren bürokratischer Natur. Neben dem Protokoll der letzten Gemeindeversammlung vom 14. November 2024 wurden die Rechnung 2024 und der Rechenschaftsbericht vom Souverän einstimmig genehmigt. Beim Traktandum zur Festsetzung der Gemeinderatsbesoldung für die Amtsperiode 2026 bis 2029 mussten die Mitglieder des Gemeinderats sowie deren Familienangehörige in den Ausstand treten. Dabei ging es beim Gemeindeammann um eine Erhöhung von 47 000 auf 50 000 Franken, beim Vizeammann von 22 000 auf 25 000 Franken und bei den Gemeinderatsmitgliedern von 20 000 auf 23 500 Franken.

Im Saal war es kurz unruhig, als ein Votant die Lohnerhöhung als eine Art Systemwechsel bezeichnete. Hans­­ulrich Brauchli, Präsident der Finanz- und Protokollprüfungskommission, beruhigte die Anwesenden, indem er entgegnete, es werde zwar eine gewisse Veränderung mit dem automatischen Teuerungsausgleich geben, doch es sei kein Systemwechsel bei der Gemeinderatsbesoldung. Dem Traktandum wurde nach erfolgter Diskussion einstimmig zugestimmt.

Investitionen in die Versorgung
Mit der Rückkehr des Gemeinderats begann der zweite Teil des Abends, der sich um zukünftige Investitionen drehte. Zusammengefasst handelte es sich bei den drei Traktanden um die Strom-, Wasser- und Fernwärmeversorgung. Das Kreditbegehren für die Sanierung des Grundwasserpumpwerks Hengelweg in Höhe von 1 350 000 Franken, der Kredit für die Erneuerung der Fernwirkanlage mit Leitsystem in Höhe von 1 410 000 Franken und die Leitungssanierung Kohlenweg in Höhe von 375 000 Franken wurden nach Diskussionen um den Schutz vor Hackerangriffen einstimmig genehmigt.

Im Anschluss gab es eine offene Fragerunde, bei der zwei Themen herausstachen: das schweizweite Pro­blem mit den E-Scootern und der Bergsturz in Blatten. Zum Thema E-Scooter sagte Gemeindeammann Pa­trick Zimmermann, dass die Gemeinde Würenlingen gegen die Fahrzeuge, die oft mit mehreren Passagieren gleichzeitig und schneller als zugelassen betrieben würden, selbst nicht viel machen könne, da es bis jetzt kein handfestes Gesetz dagegen gebe. Letzten Samstag wurde im Dorf über dieses Thema von der Polizei aufgeklärt.

Der Bergsturz im Blatten ging um die ganze Welt und beschäftigte auch die Gemeinde Würenlingen. Als Unterstützung wurde vor Ort schliesslich über eine Geldspende diskutiert.