Birr – Die Zeit vergeht, und Firmen suchen nach einer Nachfolgelösung. So ging es auch der Hans Meyer AG. Die Firma besteht seit 70 Jahren und ist eine Grösse in der Entsorgungsbranche. Renato Roth, Verwaltungsratspräsident der Birrer Firma, erzählt, dass das Unternehmen seit Jahrzehnten mit der Voegtlin-Meyer Entsorgung AG (VMEAG) zusammenarbeite: «Ich erinnere mich sozusagen daran, seit ich auf der Welt bin», sagt er. Der Umgangston ist freundschaftlich und respektvoll unter den Firmenchefs, man kennt sich seit Jahren.
Für Renato Roth war es deshalb klar, die VMEAG/Häfeli-Recycling AG als Nachfolger auszuwählen: «Das passt einfach perfekt, es kam niemand anderes infrage. Wir können mit diesem sogenannten Asset-Deal per 1. Juni Synergien nutzen», so Renato Roth. «Wir, die Hans Meyer AG, werden uns unter dem bestehenden Firmennamen um diverse Immobilienprojekte kümmern.» Der Firmensitz bleibe in Birr, auch würden alle Ansprechpartner weiterhin unter denselben Telefonnummern und E-Mail-Adressen erreichbar sein. Peter Vajda, CEO der Hans Meyer AG, sagt seinerseits: «Wir behalten das Immobilienbusiness und das passive Geschäftsmodell, das passt für uns sehr gut.» Beide Gesellschaften bleiben weiterhin selbstständig bestehen, es gibt keine Fusion.
Zehn neue Arbeitsplätze
Für Sandro Graf, Geschäftsführer und Verwaltungsrat der VMEAG/Häfeli-Recycling, ist die Übernahme der operativen Tätigkeiten der Hans Meyer AG ein weiteres Bekenntnis zur Region: «Wir sind keine Investoren, sondern alles Familienunternehmen.» Alle Arbeitsplätze würden zu denselben Konditionen bestehen bleiben. In den nächsten sechs Monaten würden zusätzlich zehn neue Stellen geschaffen, sagt Sandro Graf.
Bei allen bisherigen Firmenübernahmen und Zusammenschlüssen blieben sämtliche Stellen erhalten, das sei dem Unternehmen sehr wichtig – «schliesslich braucht es jeden Mitarbeitenden». Und es erfülle ihn mit Stolz und Ehrfurcht, die oben genannten Tätigkeiten der 70-jährigen Firma zu übernehmen: «Die Hans Meyer AG hat eine Strahlkraft im Eigenamt, über 80 Mitarbeiter, 42 Lastwagen – sie ist eine Institution in der Region.»
Entsorgung, Recycling, Verwertung und Transport gehören untrennbar zusammen. Dank der Übernahme des Recyclingplatzes in Birr wird in Kürze eine sogenannte Kanalballenpresse installiert. Diese presst PET, Aludosen, Karton und Kunststoff getrennt zu kompakten Ballen, die platzsparend und somit umweltfreundlicher transportiert werden können. Ein Lkw-Chauffeur fahre täglich bis zu zwölf Mulden an ihr Ziel, sagt Sandro Graf. So passe die Achse Windisch–Birr–Lenzburg perfekt: «Die Position im Eigenamt, in Brugg und im Schenkenbergertal wird weiter gestärkt.»