Mit Plakaten gegen das Tunnelprojekt

Der Kanton plant einen Tunnel, der die Aare bei Brugg und Windisch unterquert. Die IG Oasar wehrt sich mit einer Plakataktion dagegen.
Julia Grieder von der IG Oasar an der Plakat­enthüllung auf dem Campusplatz. (Bild: Ig Oasar)

Windisch – Die vom Kanton geplante Zentrumsentlastung von Brugg und Windisch sieht einen etwa 1,8 Kilometer langen Tunnel vor, der die Aare im Bereich Wasserschloss und das Bahnhofsgebiet unterquert. Die Interessengemeinschaft (IG) Oasar, eine überparteiliche, unabhängige Gruppe aus der Region Brugg und Windisch, ist wenig erfreut über die Pläne. Das Projekt würde nicht nur zum Magneten für den Schwerverkehr, sondern schüfe auch «höchst problematische Anschlüsse» bei Brugg-Lauffohr und im Windischer Reutenenquartier, heisst es vonseiten der IG. Durch den erleichterten Zugang zur A1 würde der Schwerverkehr um über 25 Prozent zunehmen.

«Dieser Autobahnzubringer ist weder verträglich mit dem unmittelbar benachbarten Natur- und Gewässerraum Wasserschloss noch mit der geplanten Stadtentwicklung», sagt Julia Grieder, Grossrätin der Grünen und Sprecherin der IG Oasar. Sie hielt an der Plakatenthüllung vom vergangenen Montag auf dem Campusplatz in Windisch eine Ansprache. Die Planung dieser neuen Schnellstrasse ignoriere zudem die immer schneller fortschreitende globale Erwärmung.

Illusion entlarven
Der Begriff «Zentrumsentlastung» schafft für die IG eine trügerische Illusion der Befreiung vom störenden Verkehr. ­Er sage klar, dass einzig das Zentrum entlastet werden solle. Vor den Tunnelportalen in Lauffohr und in Windisch würde der Verkehr hingegen stark zunehmen. Mit ihrer Plakatkampagne wolle die IG «diese Illusion entlarven und den Menschen in der Region in Erinnerung rufen, dass eine Umfahrungsstrasse stets mit einer Verkehrszunahme verbunden ist».

Für die IG Oasar ist klar: Um das Klimaziel «Netto-Null bis 2050» zu ­erreichen, braucht es ein Umdenken im Mobilitätsverhalten. Eine Verkehrsbegrenzung sei deshalb unumgänglich. Unter dem Slogan «Zu gross für Brugg und Windisch» zeige das kunstvoll gestaltete Plakat der Brugger Illustratorin Leana Wirth nun sinnbildlich, wie die kulturellen Werte der Region im Verkehr erstickten, so Grieder.

Das Plakat wird an 16 Orten im öffent­lichen Raum und an privaten Gartentüren in Brugg und Windisch zu finden sein. Für den Abschluss der Kampagne ist am 16. August ein Protestspaziergang geplant. Am Anlass werden auch die SP-Grossrätin und Windischer Einwohnerrätin Luzia ­Capanni sowie SP-Nationalrätin ­Gabriela Suter vor Ort sein.