Komplett auf Nachhaltigkeit gesetzt

Beat Steinmann handelt sehr nachhaltig. Er liess mit Sohn David das Bürogebäude an der Bruggerstrasse 69 auf­rüsten.
Auf dem Dach des Bürogebäudes (von links): Martin Daniel, Daniel Knappe, Manuel Schneider, Felix Kreidler, Fabio Cesare, David und Beat Steinmann. (Bild: mg)

Brugg – «Warum wir in ein CO2-neutrales ­Bürogebäude investiert haben? Weil ich und mein Sohn David eine Affinität zur Umwelt haben und unseren Beitrag leisten wollen», so Beat ­Steinmann, Verwaltungsratspräsident und Mitinhaber der Steinmann Group ­Holding.

Sehr gut gearbeitet
Das 30-jährige Bürogebäude, das seit 2018 komplett im Besitz der Holding ist, wurde von regionalen Firmen umgebaut und energetisch saniert. «Wir hatten eine super Baustelle, es wurde sehr gut gearbeitet. Ich schätze es, dass wir eine so gute Qualität geniessen dürfen», lobt Beat Steinmann die Beteiligten des Projekts.
David Steinmann, Inhaber und Geschäftsführer der Steinmann Group Holding, betont, dass man sich in der Region kenne und deshalb vertrauen könne: «Die Firmen sind auch dann da, wenn etwas einmal nicht so läuft, wie es sollte.»
Er erzählt, dass seine eigene Firma Sicherheit für zukünftige Generationen schaffe: «Wir tätigen amtliche Vermessungen. So sichern wir Grundeigentum. Baustatik ist ebenfalls eines unserer Tätigkeitsfelder. So trägt das Gebäude sicher die notwendigen Lasten. Mit stabilen Strassen stellen wir die Versorgung sicher. Mit unserem neuen Hightechhaus ist es ein Geben und Nehmen: Wir generieren Strom und geben den nicht benötigten Teil weiter.»
Die Firma Go Smart Solution hat die Photovoltaikanlage auf dem Dach und an den Fassaden realisiert. 550 Qua­dratmeter, das sind 279 Solarmodule, erreichen eine Leistung von 125 Kilowatt-Peak. Damit bezeichnet man die grösstmögliche Leistung, die eine Photovoltaikanlage unter bestimmten Bedingungen erzielen kann. Moderne Batteriespeicher komplettieren die Anlage.
«So gelingt eine effiziente, nachhaltige und bestmöglich autarke Energieversorgung», erklärt Daniel Knappe von Go Smart Solution. Rund 160 000 Kilowattstunden Energie benötigt das Gebäude pro Jahr für den Betrieb.
Diverse Firmen mit gut 100 Arbeitsplätzen finden im Gebäude Platz. Diese können den produzierten Strom via Smart Meter von IBB Energie beziehen. Felix Kreidler von IBB Energie dazu: «Kontrolle ist wichtig, und mit den Smart Meters ist es einfach, den Strombezug zu verrechnen. Der Smart Meter ist ein intelligenter Zähler, der den Stromfluss laufend misst und die Angaben zum Stromverbrauch speichert.» Zudem habe die IBB Energie den gleichen Herzschlag wie die Steinmanns: «Wir wollen die Gegend dekarbonisieren.»

Drei öffentliche Ladestationen
Mit Bezug und Verrechnung hat auch die Firma Hectronic Schweiz bei den Steinmanns zu tun: Drei öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektroautos stehen auf dem Parkplatz und der einen Hausseite zur Verfügung. Der grüne Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage kann somit gleich von E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrern gekauft werden, und das zum Preis von aktuell 45 Rappen für eine Kilowattstunde. Bezahlt wird mit Twint. Martin Daniel von Hectronic Schweiz sagt: «Wir sind Ansprechpartner für Bezahllösungen, zum Beispiel an Park- und Tankautomaten. Das Bezahlen mit Twint ist sicher. Wichtig ist, den QR-Code an den Ladestationen nur mit der Twint-App zu scannen und nicht mit der Kamerafunktion des Handys. Man scannt den Code in der App, prüft den Preis und startet den Ladevorgang.»
Manuel Schneider vom Ingenieurbüro Kalt + Halbeisen, das im sanierten Gebäude seinen Sitz hat, erklärt, dass im Vorfeld das Heiz- und Lüftungssystem komplett projektiert und die Ausführung überwacht worden sei: «Gute Technik ist die, die etwas weniger braucht. Es muss nicht immer das Maximum sein, das dann gar nicht zum Einsatz kommt. Bei diesem Projekt haben wir die Gasheizung durch eine Grundwasserwärmepumpe ersetzt. Zusammen mit einer kontrollierten Lüftungsanlage, die im Winter die Wärme zurückgewinnt und im Sommer eine sogenannte Free-Cooling-Funktion hat, kommen wir ohne fossile Energien aus.» Das Grundwasser stammt aus einer Tiefe von 33 Metern und ist 15 Grad kalt.
Beat Steinmann sagt zum Schluss: «Wir haben einfach Freude an diesem Bau. Es wurden so viele Solarpanels wie möglich installiert, damit wir jeden Sonnenstrahl nutzen können.»