Mammutaufgabe in den Alpen

Windkraftanlagen sollen die Winterstromlücke entschärfen. Bei der Realisierung ist oft das Know-how der Voser Transporte AG gefragt.
Schwerlasttransporter im Einsatz. (Bild: Peter Vogel)

Neuenhof – So beeindruckend wie Windkraftanlagen selbst, ist der Transport ihrer Komponenten. Die riesigen Windflügel um engste Kurven zu bewegen, erfordert echte Spezialisten mit aussergewöhnlichem Equipment. Die Voser Transporte AG aus Neuenhof zählt zu diesen Spezialisten, verfügt sie doch über 20 Kran- und Spezialfahrzeuge vom 2-bis zum 6-Achser, Sattelschlepper, Selbstfahrer und – seit Dezember 2024 – den schweizweit ersten Mobil-Faltkran mit Hybridtechnik. Seit 2011 verfügt das Unternehmen über ein Spezialfahrzeug für den Transport der Komponenten von Windkraftanlagen wie Rotorblätter, Turmsegmente und Gondel, an schwer zugängliche Orte.

Im vergangenen Mai fand der gemeinsame Spatenstich für den Windpark Gütsch in Andermatt und den Windpark im oberen Riental in Göschenen im Kanton Uri statt. Es sind derzeit die einzigen neuen Windenergieprojekte in der Zentralschweiz, die realisiert werden können. Sie gelten als gutes Beispiel dafür, wie es gelingt, das vorhandene Energiepotential noch besser zu nutzen. Die Nutzung der Windenergie gilt als wichtige Ergänzung zu den anderen erneuerbaren Energiequellen.

Mehrjährige Erfahrung
Der Ausbau der nachhaltigen Windenergienutzung auf dem Gütsch und im benachbarten Riental schafft nicht nur einen Beitrag zur Urner Versorgungssicherheit, sondern generiert auch lokale Wertschöpfung und schafft Arbeitsplätze. Bereits Ende 2025 sollen die Anlagen in Betrieb genommen werden. Zuerst mussten die Windenergieanlagen aber noch an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Eine Mammutaufgabe, denn allein ein einziges Rotorblatt ist 34 Meter lang und wiegt sieben Tonnen.

So fanden Ende Juli die Transporte der Rotorblätter sowie weiterer Anlageteile statt. Eine logistische Herausforderung. In Birsfelden bei Basel erfolgte die Umladung auf Spezialtransporte und damit der Auftakt zur komplexen Logistik via Airolo über den Gotthardpass bis zu Umladestelle auf dem Nätschen bei Andermatt. Dort wurden die Rotorblätter auf ein spezielles Fahrzeug der Voser Transporte AG angeflanscht, welches es erlaubt, die Flügel bis zu 45 Grad aufzustellen. Nur so war die Weiterfahrt auf der fünf Kilometer langen und kurvenreichen Bergstrasse, mit einer Bahnunterführung, acht Spitzkehren und fünf Seilbahnquerungen bis auf den 2332 Meter über Meer gelegenen Bestimmungsort überhaupt möglich.