35 Millimeter und Suchtthemen

Die Saison im Odeon steht vor der Tür. Neben Abenden mit Film, Musik, Tanz und Theater gibt es wieder themenbezogene Projekte.
Sue Luginbühl und Olivia Groenke (von links) sind bereit für die nächste Saison. (Bild: leh)

Brugg – Odeon neben der Bar, dem Zmittag und den Gartenanlässen auch die Saison für die Filme und Bühnenproduktionen im Saal. Etwa 70 Anlässe werden in der kommenden Saison auf die Bühne gebracht, die für 300 000 Franken, finanziert durch den Swisslos-Fonds und die Hauseigentümerin, komplett mit neuer Musikanlage und neuen LED-Scheinwerfern erneuert wurde. Im Kino gibt es neben den einzelnen Filmvorführungen in der kommenden Saison wieder Filmreihen mit Diskussionsrunden oder Podien.
Die Anzahl der Abende ist etwa gleich wie in der vergangenen Saison. «Wir sind voll ausgelastet und können gar nicht mehr Veranstaltungen durchführen», sagt Olivia Groenke, die Verantwortliche für die Sparte Kino. «Zeitlich, vom Personalaufwand her und finanziell sprengen wir den Rahmen bereits.»
Zu den Höhepunkten des neuen Programms gehören ein Akustikset der Sängerin Jaël, ein Monty-Python-Marathon mit drei Filmen an einem Abend, ein Dokumentarfilm über das Tanztheater Le Sacre du 3ième Printemps mit anschliessendem Tanz und Musik im Bistro, eine Musiklesung mit der irischstämmigen Sängerin Shirley Grimes und die Vorpremiere des neuen Schweizer Films «Stiller» von Regisseur Stefan Haupt – nach dem Roman von Max Frisch.

35 Millimeter im Fokus
Ein spezielles Projekt widmet sich in der kommenden Saison dem 35-Millimeter-Projektor. Er wurde im vergangenen Jahr im Odeon für einige Abende wieder in Betrieb genommen, während die sonstigen Vorführungen unterdessen digital sind. «Die Bedienung des 35-Millimeter-Projektors ist ein Handwerk, das einige Jahre bei uns stillstand», sagt Groenke. Früher habe es im Odeon eigens einen Operateur gegeben, der den Projektor bedient habe. Heute sei nur noch eine Person im Einsatz, die an der Kasse arbeite und nebenbei für die Vorführung die Maus drücke. «In der kommenden Saison liegt unser Fokus nun auf der Vermittlung des Handwerks am 35-Millimeter-Projektor.» Geplant seien unter anderem Vorführungen für Schulklassen und sonstige Inte­ressierte, damit das Handwerk nicht verloren beziehungsweise vergessen gehe.
Erwähnenswert ist auch die Filmreihe «Im Rausch», die sich an acht Abenden mit der Suchtthematik beschäftigt und damit einen aktuellen Bezug zu Brugg und der Situation rund um den Neumarktplatz hat. Zwischen Oktober und März werden Filme zu diesem Themenbereich gezeigt. Dazu gibt es Podien, Theater und einen Talk.

Zahlen stimmen zuversichtlich
Aufgrund der guten vergangenen Saison mit ungefähr 5000 Besuchenden für die Bühne, etwa 25 000 Besuchenden im Kino und gut ausgelasteten Veranstaltungen blicken die Verantwortlichen optimistisch auf die kommenden Monate. «Die Besucherzahlen haben sich in den letzten Jahren auf einem hohen Niveau eingependelt», sagt Sue Luginbühl, die Verantwortliche für die Bühne. «Ich denke, dass sich die Publikumszahlen auch dieses Jahr in einem ähnlichen Bereich bewegen. Es ist uns aber auch wichtig, unbekanntere Künstlerinnen und Künstler einzuladen und Neues zu wagen, was mit finanziellen Risiken verbunden ist.»
Zuversichtlich stimmen ausserdem die Zahlen des Freiluftkinofestivals Odeon Air, das kürzlich stattgefunden hat. Laut Luginbühl war es die erfolgreichste Ausgabe überhaupt – mit rund 1700 verkauften Eintritten. Der offizielle Saisonabschluss markierte bereits den eigentlichen Saisonbeginn.