Motivation, Werte und Ziele offengelegt

Im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen stellten sich die sechs Kandidierenden für den fünfköpfigen Gemeinderat dem Publikum vor.
Podium mit den Kandidierenden für den Gemeinderat Killwangen, moderiert von Peter Voser (ganz rechts). (Bild: pg)

Killwangen – Vizeammann Walter Hubmann und Gemeinderat Hanspeter Schmid verzichten auf eine Wiederwahl. Da sein Wegzug aus Killwangen feststeht, hat sich zudem Pascal Froidevaux entschlossen, sein Gemeinderatsmandat zur Verfügung zu stellen. Mit dem wiederum als Gemeindeammann kandidierenden Markus Schmid (Die Mitte) und der Gemeinderätin Christine Gisler (parteilos), die sich auch um das Amt des Vizeammanns bewirbt, stellen sich damit am 28. September nur noch zwei Bisherige der Wahl. Mit den parteilosen Roger Gauch, Sami Hashmi, Stefan Thomann und Patrick Bellini, der sich ausserdem der Wahl als Vizeammann stellt, bewerben sich sechs Kandidierende um die Gunst der Killwanger Wahlbevölkerung.

Letzten Freitag beantworteten die Kandidierenden im Werkgebäudesaal an der Brühlstrasse die Fragen des Publikums. Während des von der Mitte organisierten und von alt Grossrat und ehemaligem Killwanger Gemeindeammann Peter Voser moderierten Podiums erfuhren die in grosser Zahl erschienenen Gäste im ersten Teil Persönliches und erhielten Einblick in die jeweiligen Beweggründe für die Kandidatur. 

Kandidierende stellen sich vor
Einer der Kandidierenden ist Patrick Bellini. Er lebt mit seiner Familie seit 22 Jahren in Killwangen. Seit über 20 Jahren arbeitet er im Projekt- und Change-Management. Er möchte sich in der Gemeinde lösungsorientiert, pragmatisch und im steten Dialog mit der Bevölkerung einbringen. Roger Gauch, der 2024 bei den Ersatzwahlen Pascal Froidevaux unterlag, möchte mit einer erneuten Kandidatur sein Wissen und seine exakte Arbeitsweise unter Beweis stellen. Die Finanzfachfrau Christine Gisler, der in erster ­Linie das Wohl der Bevölkerung am Herzen liegt, will auch in Zukunft interessante Projekte begleiten. Der in Spreitenbach aufgewachsene Sami Hashmi wohnt seit 2003 mit seiner ­Familie in Killwangen. Neben der ­Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden ist ihm ein aktives Vereinsleben zur Stärkung des Zusammenhalts wichtig. Der seit 2021 amtierende ­Gemeindeammann Markus Schmid möchte Sachgeschäfte in Zukunft gut betreut wissen, und das Wohl der ­Bevölkerung steht bei ihm im Fokus der Aufmerksamkeit. Der als Leiter Logistik tätige Stefan Thomann beruft sich auf seine Führungserfahrung, die im in der Exekutive zugutekommt.

Schule im Spannungsfeld
Zum Ende des vergangenen Schuljahres hatten 10 der 25 Lehrkräfte in Killwangen ihre Anstellung gekündigt. Die Kandidierenden waren sich weitgehend einig, was in dieser Hinsicht zu unternehmen sei: Mit klaren Strukturen solle die Qualität sichergestellt und die Auslagerung der Schulleitung in eine Nachbargemeinde geprüft werden. Mit einem runden Tisch – unter Beizug der Lehrpersonen, die gekündigt hatten, und allen weiteren involvierten Personen – sollten die Probleme besprochen und anschliessend Lösungen gesucht werden.

Neben den Spannungen in der Schule kam Peter Voser auf Generationsfragen zu sprechen. Darüber, dass die Gemeinde mit etwa 2300 Einwohnerinnen und Einwohnern kein Alterszentrum realisieren kann, waren sich die Podiumsteilnehmenden einig. Christine Gisler könnte sich vorstellen, Alterswohnungen zu bauen oder Alterswohngemeinschaften in geeigneten Liegenschaften zu fördern. Gleiches gilt für die Jugendarbeit. Wenn auch ein Vereinsangebot bestehe, sei es schwierig, die Jugend zu erreichen. Es gelte aber, neben kommunalen auf regionale Angebote aufmerksam zu machen, betonte ­Roger Gauch. 

Selbstständigkeit bewahren
Selbstverständlich kam die Finanz­situation Killwangens zur Sprache. Im Kanton Aargau liegt der durchschnittliche Steuerfuss bei 102 Prozent. «Bei einem Steuerfuss von 105 Prozent und einer Schuldenlast von ungefähr 2000 Franken pro Person stellt sich die Frage nach einer Steuerfusserhöhung», so Peter Voser. Hier herrschte ebenfalls mehrheitlich die Meinung vor, dass es mit einer soliden Finanzstrategie gelingen kann, die Selbstständigkeit während zweier weiterer Legislaturen zu bewahren. Killwangen verfügt über eine ausgezeichnete Anbindung an den öffentlichen Verkehr, was sich auf das Wachstum der Bevölkerung auswirkt. Einig ist man sich ausserdem darüber, dass sich die Bevölkerung wohlfühlt, nicht zuletzt aufgrund der öffentlichen Sicherheit, die einen hohen Stellenwert geniesst.

Fragen zur persönlichen Haltung
Spannend gestaltete sich die Schlussrunde. Peter Voser unterbreitete den sechs Kandidierenden sieben Fragen. Dazu durfte kein Kommentar abgegeben werden. Die persönliche Haltung durfte nur mit einem Ja- oder Nein-Schild bekundet werden.



Wollen Sie, dass Ausländer wählen und abstimmen dürfen?
Ja: 0 | Nein: 6

Wollen Sie Feuerwerk am 1.  August verbieten?
Ja: 1 | Nein: 5

Wollen Sie die Steuern in Killwangen erhöhen?
Ja: 1 | Nein: 5

Wollen Sie die Ortsbürgergemeinde in die Einwohnergemeinde integrieren?
Ja: 1 | Nein: 5

Wollen Sie, dass die Schweiz der EU beitritt?
Ja: 0 | Nein: 6

Ist der aktuelle Strompreis in Killwangen zu hoch?
Ja: 4 | Nein: 2

Wollen Sie Windräder auf dem Sennenberg erlauben?
Ja: 3 | Nein: 3