Gebenstorf – Die Rundschau Nord im Gespräch mit Toni Suter
Toni Suter, noch einmal herzlichen Glückwunsch zur Wahl als Gemeindeammann.
Ja, das ist Wahnsinn. Unglaublich, dass es geklappt hat. Ich bin sehr glücklich und zufrieden.
Wie haben Sie den Wahlsonntag verbracht?
Wir hatten ein Familientreffen und waren mittagessen, während ich auf den Anruf von Fabian Keller gewartet habe. Es war eine Erleichterung. Am Nachmittag um 15 Uhr war ein Apéro für die gewählten Vertreter, und dann begann das Feiern.
Wie haben Sie den Wahlkampf wahrgenommen?
Nach der Lancierung meiner Kandidatur war es natürlich ein spezielles Gefühl, wenn man den eigenen Kopf auf Plakaten sieht. Den Wahlkampf habe ich als ruhig und fair wahrgenommen.
Wie haben Sie Ihre Chance eingeschätzt?
Meine Chance habe ich natürlich im Voraus abgeklärt. Ich hatte schon den Anspruch, gewählt zu werden, aber am Ende hat der Souverän das letzte Wort. Ich erhielt allerdings im Verlauf der letzten Monate zunehmend positive Rückmeldungen. Aber ich selbst war vorher noch nie in so einer Situation. Man kann sich bis zum Ende nicht sicher sein, ob es wirklich mit der Wahl klappt.
War es eine Überraschung, dass Sie auch als Ammann gewählt wurden?
Ich bin glücklich und gehe jetzt voller Elan in das Amt. Ich habe mich bereits für zwei Kurse angemeldet, die für neu gewählte Gemeinderäte und Ammänner angeboten werden, damit ich im Januar gut vorbereitet loslegen kann. Es ist natürlich ein grosser Schritt für mich.
Hat Gemeindeammann Fabian Keller Ihnen vielleicht Tipps am Sonntag gegeben?
Erst einmal gab es die Gratulation. Die Gespräche über die Herausforderungen und Aufgaben des Amts gab es schon, bevor ich mich entschloss zu kandidieren. Nach den Gesprächen habe ich aber nicht gedacht: «Wow, das will ich unbedingt machen.» Es ist eine vielfältige Aufgabe.
Wie haben Ihre Familie und Ihr Umfeld reagiert?
Es ist gewöhnungsbedürftig. Allein, wenn man nur für das Amt kandidiert. Man wird zu einer öffentlichen Person, und daran muss man sich zunächst gewöhnen. Wir sind alle gespannt, wie es jetzt weitergeht.
Was war Ihre Motivation, in Ihrem Alter und mit Ihrer Berufserfahrung für ein politisches Amt zu kandidieren?
Ich habe den Eindruck, dass es ein spannendes Amt ist. Und ich bin bereit für eine neue berufliche Herausforderung in meinem Leben. Ich hatte das Gefühl, das interessiert mich.
Haben Sie die Gemeinde und die Einwohnerinnen und Einwohner durch den Wahlkampf besser kennengelernt?
Ich habe meine Kandidatur kurz vor den Sommerferien bekannt gegeben, die Ferien selbst waren eher ruhig. Im August hat der Wahlkampf langsam angefangen, und ich wurde verschiedentlich angesprochen. Und jetzt, da ich gewählt bin, kennen mich deutlich mehr Leute.
Was ist Ihrer Meinung nach das drängendste Thema in Gebenstorf?
Ich stehe ein für eine Verwaltung, die funktioniert. Das Thema Schulraumerweiterung wird uns in den nächsten vier Jahren stark beschäftigten. Und dann sind es sicherlich die BNO-Pläne, die zu bearbeiten sind. Insgesamt benötigen wir eine Raumplanung mit einem geordneten Wachstum.
Und was zeichnet Gebenstorf Ihrer Meinung nach aus?
Wir sind die Gemeinde im Wasserschloss. Wir verbinden Wasser mit der Natur und Wohnraum.
Werden Sie ab Januar als Geschäftsführer der Meier Gemüse AG kürzertreten?
Ja. Ich werde in dem Bereich reduzieren, den ich für die Gemeinde aufbringe. Die Idee ist, dass ich am Morgen bei den Tomaten arbeite und am Nachmittag für die Gemeinde unterwegs bin.
Wie war die Begrüssung am Montag im Betrieb?
Ich wurde sehr herzlich begrüsst. Die Mitarbeitenden haben nun das Gefühl, ich sei an zwei Orten der Chef (lacht).
Was passiert jetzt in den Wochen bis zum Amtsantritt?
Ich muss die Saison 2025 zu Ende bringen und mich um die Tomatenkulturen kümmern. Und wir müssen für die nächste Saison planen, damit es personell funktioniert, wenn ich etwas weniger vor Ort bin.
Konnten Sie bereits mit Giovanna Miceli sprechen, Ihrer Konkurrentin um das Amt?
Sie war natürlich am Sonntag beim Apéro, dort hat man sich gegenseitig zur Wahl in den Gemeinderat gratuliert.
Freuen Sie sich auf die Zusammenarbeit mit den anderen gewählten Gemeinderäten?
Der politische Prozess für einen neuen Gemeinderat ist schon lang im Gang. Jetzt geht es um die Umsetzung mit den Kollegen und Kolleginnen, ich bin ein Teamplayer.
Wie schalten Sie im Alltag ab?
Ich fahre am Abend gern Velo: Rennvelo oder E-Bike, oft direkt von der Arbeit, im Wald oder auf der Strasse. Den Tag abstrampeln, das tut mir gut.
Ein abschliessendes Wort zur Wahl?
Merci vielmals den Gebenstorfern und Gebenstorferinnen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Ich werde im Amt ein offenes Ohr für alle haben.