Strassensanierung und ein Höhenretter

Zwingend nötige Investitionen und der Voranschlag für das nächste Jahr stehen auf der Traktandenliste für die Wet­tinger Einwohnerratssitzung.
Insgesamt 2,611 Millionen Franken kosten Sanierung und Umbau der Jurastrasse samt neuen Leitungen. (Bild: bkr)

Wettingen – Neben Budget und Steuerfuss für das Jahr 2026 («Rundschau» vom 2. Oktober) behandelt der Wettinger Einwohnerrat nächste Woche im Rahmen einer Doppelsitzung etliche weitere Geschäfte. Aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger sticht eine Revision der Gebührentarife ins Auge. Diese stammen aus dem Jahr 2018 und sollen überarbeitet werden. Was wird teurer? Gemeindeammann Roland Kuster sagt lachend: «Es geht um marginale Erhöhungen. Mit den neuen Ansätzen kann die Finanzlage der Gemeinde nicht verbessert werden.» Im Zentrum stehe eine Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten. Roland Kuster mit einem Beispiel: «Vor Ort erstellte Fotos für Ausweise sollen künftig verrechnet werden können.»

Umgestaltung der Jurastrasse
Laufend auf neue Gegebenheiten ausgerichtet werden müssen auch Infrastrukturen – so die Jurastrasse im Abschnitt zwischen Land- und Zentralstrasse. Hier geht es zum einen um Kapazitätserhöhungen für die Strom- und Kommunikationsleitungen als Folge der regen Bautätigkeit entlang der Strasse. Zum anderen: «Im Sinne eines koordinierten Projekts sollen zudem die 72 Jahre alten Wasserleitungen, die Kanalisation und die Strasse an sich instand gesetzt werden», sagt die zuständige Gemeinderätin Kirsten Ernst. Die Kosten dafür betragen insgesamt 2,611 Millionen Franken, wovon die Eigentümerinnen der Wasser-, Strom- und Kommunikationsleitungen 675 000 Franken übernehmen müssen.

Was die Ausgestaltung der Strasse betrifft, wird diese zugunsten der Schulwegsicherheit verkehrsberuhigt und als Tempo-30-Zone ausgeführt. Die heute beidseitig versetzt platzierten Parkplätze werden neu auf einer Seite angeordnet, was eine Redimensionierung der Fahrbahn erlaubt. «Damit und dank einer Abtrennung der Trottoirs durch einen Grünstreifen kann die Sicherheit der Fussgänger und Velofahrenden deutlich verbessert werden», sagt Kirsten Ernst. Mit den Massnahmen werden 8 der heute 18 öffentlichen Parkplätze aufgehoben. «Ein Parkplatzabbau ist das allerdings nicht – im Gegenteil», ergänzt Gemeindeammann Roland Kuster. Die Neubauten, wie das Projekt «Drei Könige» mit seinen 22 Eigentumswohnungen, verfügten über Tiefgaragen, in denen auch eine grössere Anzahl an Besucherparkplätzen zu finden sei.

Fahrzeugersatz für eine Million
Die Siedlungsentwicklung führt in Wettingen zu mehr hohen Wohnhäusern und Gewerbegebäuden. Mit der neuen Bau- und Nutzungsordnung werden weitere hohe Bauten hinzukommen. Am Weinkreisel neben der Center-Passage soll es künftig Häuser mit 52 Metern Höhe geben. Im Fall der Fälle für die Feuerwehr eine enorme Herausforderung. Diese meistert sie mit Drehleiter und Höhenretter. Letzterer ist ein Fahrzeug mit Teleskopmast und Rettungskorb. Ein entsprechendes Gerät besitzt Wettingen bereits – allerdings stammt es aus dem Jahr 2005. Die Einsatzfähigkeit des Gefährts sei nur mit einem grossen Unterhaltsaufwand gewährleistet, heisst es in der Botschaft an den Einwohnerrat. Ersatzteile, vor allem für elektronische Komponenten wie Steuergeräte, seien nur noch schwer oder in manchen Fällen gar nicht mehr erhältlich.

«Die Feuerwehr Wettingen ist für den Schutz von etwa 22 000 Menschen zuständig», sagt Gemeindeammann Roland Kuster. «Der Ersatz des Fahrzeugs ist deshalb dringend nötig.» ­Obwohl Wettingen keine Stützpunktfeuerwehr hat, wird sich das Versicherungsamt mit 300 000 Franken an der Anschaffung beteiligen – was die Unverzichtbarkeit des Höhenretters unterstreicht. Interessant: Das heutige Fahrzeug hatte bei seiner Beschaffung 200 000 Franken mehr ­gekostet als der neue Höhenretter. Einen Wermutstropfen gibt es dennoch. Der Lieferant kann die Bestellung erst in rund zwei Jahren ausführen.