Bike Zone zieht es an die Landstrasse

Seit dem 16. September ­befindet sich die Bike Zone in Gebenstorf. Die beiden Inhaber blicken stolz auf ihren neuen Laden.
Bike Zone – Der Neubau an der Landstrasse 83. (Bild: sim)

Gebenstorf – Seit knapp einem Monat ist der Veloladen der Bike Zone GmbH an der Landstrasse 83 in Gebenstorf zu finden. Gründer und Geschäftsführer Roland Moser und Mitinhaber Sandro Acklin haben mit ihrem Team die Zeit genutzt, um sich in den neuen Räumlichkeiten zurechtzufinden und letzte Anpassungen vorzunehmen. Das alles natürlich, während das Tagesgeschäft weiterläuft. Deshalb habe man den neuen Standort, der direkt am Kreisel Richtung Oberdorf liege, noch gar nicht gross kommuniziert.

Zügeln in der Region
«Wir wurden in Gebenstorf herzlich willkommen geheissen und mit grosser Wehmut in Windisch verabschiedet», erzählt Moser und ergänzt, dass es nicht ganz einfach gewesen sei, nach 27 Jahren zu gehen. Dass man sein altes Gebiet nicht ganz verlassen hat, ist für das Unternehmen eine Luxussituation. Immerhin sind es mit dem Velo nur acht Minuten zum alten Standort an der Zürcherstrasse. Der alte Laden müsse einem Neubau weichen, und man hätte auf der anderen Flussseite schlicht nichts gefunden, was den eigenen Ansprüchen ­genüge. In Gebenstorf ist man nun Erstmieter der Ladenlokalität. «Es ist luftiger und wirkt grösser durch die offene Raumaufteilung», erklärt Acklin im Laden. Dazu hat man den Vorplatz, auf dem sich jede Menge Velos platzieren lassen.

Beide arbeiten seit 2009 zusammen. Und ohne Acklin (37), der das Geschäft einmal übernehmen werde, hätte es den Umzug wohl nicht gegeben, erzählt der 62-jährige Moser.

Ob man die Kunden jetzt schon in das neue Geschäft einlädt oder bis zur neuen Saison wartet, konnten die beiden Inhaber noch nicht sagen. Zumal man im Frühling sowieso ein grösseres Event plant. «Wer will, darf uns aber gern besuchen. Wir haben schon Kuchen gegessen bis zum Gehtnichtmehr», erzählt Moser mit einem Lachen.

Die Werkstatt ist nun ein Teil des offenen Ladenkonzepts. (Bild: sma)

E-Werkstatt
Immer wichtiger in Zeiten des Onlinehandels sind für die Veloläden die Reparaturen und Dienstleistungen vor Ort. Entsprechend sichtbar ist die offene Werkstatt im neuen Laden. Mit Diagnosegeräten werden die E-Bikes hier ausgelesen, so wie bei modernen Autos. «Die Elektronik hat manchmal ihr eigenes Leben. Hier sind wir auch auf den Hersteller angewiesen», erzählt Moser. Der Computer ist heute in der Werkstatt eines der wichtigsten Arbeitsgeräte.

Das Team umfasst sechs Mitarbeitende, davon zwei Lehrlinge. Man hat sich bewusst dafür entschieden, ­etwas gegen den Fachkräftemangel zu tun und am Ende selbst davon zu profitieren. «Wir schätzen die Arbeit mit den jungen Leuten und suchen stets Menschen, die bereits in der ­Veloszene aktiv sind», erzählt Acklin. Damit man den nächsten Trend nicht verpasst und neue Kontakte knüpfen kann.

«Wir wurden belächelt, als wir vor 26 Jahren mit den E-Bikes anfingen», erzählt Moser, der das Unternehmen 1998 übernahm. Während die Akkus leistungsstärker und kompakter in der Bauweise werden, steigen die Anforderungen an die Mechaniker. Heute machen die Elektrovelos mindestens 75 Prozent der verkauften Modelle aus. Moser erzählt aber auch, dass sich mehr und mehr E-Bike-Besitzerinnen und -Besitzer wieder auf das «Bio-Bike» besinnen würden. Daneben sei das Gravelbike ein Dauerbrenner in den letzten Jahren, und das Rennvelo befinde sich im Aufschwung.

«Die Velobranche hat eine Krisenzeit hinter sich. In den letzten drei Jahren haben uns die Nachwehen der Coronapandemie mit Überproduktionen und Rabattschlachten beschäftigt. Das ist für kleine Händler wie uns schwierig», erzählt Acklin. Und Moser ergänzt: «Es wäre schön, wenn die Politik etwas mehr für die Velofahrerinnen und Velofahrer tun würde, denn das Velo wird in Zukunft im Verkehr eine grössere Rolle spielen. Ich denke, wir haben ein gutes Business mit Zukunft.»

Anders als früher sei die Werkstatt heute ganzjährig ausgelastet. Man wolle den Winter aber nutzen, um die Abläufe am neuen Standort noch effizienter zu gestalten – Feintuning an der Gangschaltung sozusagen –, bevor im März die Saison richtig losgehe. «Heute das Velo bestellen und gestern abholen», sagt Moser humorvoll und freut sich auf die Kundinnen und Kunden am neuen Standort an der Landstrasse.