Rehabilitation als Erfolgsgeschichte

Dem Rehabilitationszentrum Aarreha geht es im Jubiläumsjahr sehr gut – doch es gibt auch Herausforderungen, wie CEO Cristoffel Schwarz sagt.
Die Aarreha hat Grund zum Feiern. (Bild: zVg)

Schinznach – Die Zahlen könnten nicht besser sein. Im vergangenen Jahr wies die Aarreha in Schinznach einen Umsatz von 42,2 Millionen Franken aus. Mit 2350 stationär behandelten Patientinnen und Patienten und insgesamt über 51 000 Pflegetagen wurde die bisherige Bestmarke des Rehabilitationszentrums übertroffen. Die Ergebnisse lagen entsprechend über den Zielen.

Cristoffel Schwarz, CEO der Aarreha Schinznach, sieht die Grundlage für die guten Zahlen in einer kontinuierlichen Aufbauarbeit. «Wir sind gut in der Region verankert, man kennt uns», sagt Schwarz. Aber auch die demografische Entwicklung der Bevölkerung spiele eine Rolle. «Die Nachfrage nach Rehabilitation hat ganz allgemein zugenommen. Die Menschen werden immer älter und wollen heute im Alter länger selbstständig und fit bleiben.» Medizinische Eingriffe würden in höherem Alter vorgenommen, entsprechend höher sei der Bedarf an Rehabilitation. «Viele unserer Patientinnen und Patienten sind heute über 70 Jahre alt. Und ihre Ansprüche an die Rehabilitation sind gestiegen.»

Geschichte reicht weit zurück
Die Aarreha Schinznach kann in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Doch die Geschichte reicht weiter in die Vergangenheit: Der Kurort Bad Schinznach mit seiner Thermalquelle blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Hier traf sich einst eine zum Teil exklusive Gesellschaft aus dem In- und Ausland zu mehrwöchigen Kuraufenthalten, aber ebenso fanden mittellose Kranke Linderung für ihre Leiden.

1965 wurde an dem Standort direkt an der Aare die gemeinnützige Stiftung Rheumaklinik Bad Schinznach gegründet. Am 23. Oktober vor 60 Jahren genehmigte der Regierungsrat die Stiftungsurkunde und wählte den ehemaligen Nationalrat und Vizepräsidenten der eidgenössischen Rheumakommission, August Schirmer, zum ersten Präsidenten. Am 7. Januar 1966 genehmigte der Stiftungsrat das Projekt für eine Klinik mit 74 Betten. Auf eine Privat­abteilung wurde damals noch verzichtet, da das direkt verbundene Kurhotel Habsburg und das nahe gelegene Parkhotel für Privatpatienten da waren. Im Lauf der Jahre und nach mehreren Grossprojekten entwickelte sich die Klinik schliesslich zum heutigen Zentrum für stationäre und ambulante Rehabilitation weiter.

Die Aarreha Schinznach besteht im Jahr 60 seit der Gründung aus drei Standorten: Die Klinik in Schinznach verfügt über 123 Betten, die 2018 eröffnete Klinik in Zofingen hat 34 Betten, und am Campus Brugg-Windisch befindet sich ein Physiotherapiezen­trum. «Die Nachfrage ist an allen drei Stand­orten gross», sagt der CEO zur Entwicklung des Ausbaus.

Cristoffel Schwarz. (Bild: zVg)

Trotz der sehr guten Zahlen sieht Cristoffel Schwarz für die nähere Zukunft Herausforderungen. «Der Bedarf für Investitionen in die Digitalisierung und die Infrastruktur wird gerade in Schinznach hoch sein», erklärt er. «Wir müssen die Gebäude sanieren und in die Zimmer investieren, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.» Ausserdem stehe die Beschaffung eines neuen Klinikinformationssystems für rund zwei Millionen Franken an. «Von dieser neuen Software erhoffen wir uns effizientere Abläufe und einen geringeren administrativen Aufwand», sagt Schwarz.

Feiern und schnuppern
Zuerst wird bei der Aarreha jedoch gefeiert. Aus Anlass des 60-Jahr-Jubiläums öffnet die Klinik in Schinznach am Samstag, 25. Oktober, von 13 bis 17 Uhr ihre Türen. Auf dem Programm steht ein geführter Rundgang durch die Klinik, bei dem Mitarbeitende aus allen Bereichen über den Arbeitsalltag und das Angebot informieren. Kinder können sich gleichzeitig auf die Suche nach einem «Diamanten» machen und so spielerisch mehr über die Aarreha erfahren.

Am Tag der offenen Tür gibt es ausserdem Mitmachangebote wie Schnupperkurse in Rückengymnastik und Entspannung. Es gibt Vorträge, und in einem Festzelt treten das Jugendspiel und die Musikschule Schenkenbergertal auf. Eine Tombola und Kulinarisches aus der eigenen Küche runden das Angebot ab.