Feuerwehr deckt viele Brandherde ab

An der Hauptübung der Feuerwehr Obersiggenthal stand das direkte Erleben der vielfältigen Arbeit der Einsatzkräfte im Vordergrund.
An acht verschiedenen Posten präsentierte die Feuerwehr Obersiggenthal am vergangenen Samstag den abwechslungsreichen Aufgabenbereich der Brandbekämpfung. (Bild: pg)

Nussbaumen – Bei strahlendem Herbstwetter zeigte die Feuerwehr Obersiggenthal anlässlich der interessant angelegten Hauptübung am 18. Oktober dem zahlreich erschienenen Publikum an acht Posten, was in einem Ernstfall passiert und welches Material und welche Gerätschaften zur Bewältigung eines Ereignisses den dienstleistenden Männern und Frauen zur Verfügung steht und wie dieses fach- und zielgerichtet eingesetzt wird. Während sich die Einsatzkräfte nach dem Appell an die bereits am Morgen vorbereiteten Arbeitsplätze begaben, informierte Kommandant Nicolas Schmassmann, der zusammen mit Oberleutnant ­Lorenz Füglister die Hauptübung leitete, das Publikum über den Übungsablauf und lud gleichzeitig zum anschliessenden von der Gemeinde offerierten Apéro ein.

Gefahrenquellen
Während die Sanitätsabteilung die Erstversorgung von Geschädigten am Einsatzort aufzeigte und die Betreuung an Figuranten realistisch gestaltete, wurden am Posten der Elektriker die Beurteilung der Gefahren und die daraus resultierenden Massnahmen bei einem Schadenereignis erklärt. Als sachkundige Korpsangehörige können sie eine sichere und zuver­lässige Stromversorgung für die elektrischen Geräte der Feuerwehr einrichten. Interesse bekundete das Pu­blikum zudem an den Posten des Atemschutzes und der Pioniere. Die Annahme, dass sich in einem geschlossenen Raum Dämpfe ausgebreitet hätten, die zu einer Explosion führen könnten, erwies sich als richtig, wurde doch vom ersten Atemschutztrupp eine bewusstlose Person aufgefunden und in Sicherheit gebracht. Mit der Wärmebildkamera konnte als Schadstoff Nagellack lokalisiert werden. Der Hinweis von Oberleutnant Philipp Puliafito, dass Nagellack bei unsachgemässer Aufbewahrung zur Gefahr werden könne, blieb nicht aus.

Besonnen und nicht nur auf die Sicherheit des Verunfallten, sondern ebenso auf die eigene bedacht, wurde am Posten der technischen Hilfeleistung gearbeitet. Da eine Person, nach dem Versuch, einen technischen Defekt an einem Schaufelbagger zu ­beheben, unter die Schaufel geraten war, musste diese zur Befreiung des Verunfallten mit der Stockwinde und dem Hebekissen vorsichtig angehoben und fixiert werden.

Maschinisten sorgen für das Wasser zur Brandbekämpfung. (Bild: pg)

Lückenlose Dokumentation
Dass die Führungsunterstützung ein zentraler Bestandteil des Einsatz­managements ist, hat sich beim Grossereignis am 13. Juni 2024 in Nussbaumen gezeigt. Dabei kommt der schnellen und präzisen Erfassung der Lage, der Analyse der Gefahren und Risiken sowie der Unterstützung der Einsatzleitung, aber auch der reibungslosen Zusammenarbeit aller beteiligten Kräfte grosse Bedeutung zu. Erwähnt wurde ausserdem die Notwendigkeit einer lückenlosen Dokumentation des Einsatzverlaufs, um sich im Bedarfsfall gegenüber den Ermittlungsbehörden und Versicherungen abzusichern.

Um die Einsatztaktik zu demons­trieren, wurde ein in der Freizeit erstelltes Holzgebäude in Brand gesetzt. Als sich das Feuer ausgebreitet hatte, konnten der Aufbau der Leitungen, die Kühlung der im Umfeld des Brandobjekts stehenden Fässer sowie die effiziente Brandbekämpfung verfolgt werden. Für die Verkehrsabteilung stellt die viel befahrene Ortsdurchfahrt im Ernstfall eine grosse Herausforderung dar. Mit der Zuweisung von Parkmöglichkeiten hatten es die Diensttuenden dieses Mal etwas einfacher. Atemnot, Bewusstlosigkeit, Herzinfarkt? Ereignisse, bei denen jede Minute zählt. Wenn in solchen Fällen in Obersiggen­thal ein Notruf abgesetzt wird, rücken im Auftrag der Leitstelle 144 parallel zur Ambulanz drei bis vier First Responder mit einem Kleinfahrzeug aus. Am entsprechenden Posten wurde darauf hingewiesen, dass die dafür ausgebildeten Teams rund um die Uhr abrufbereit und ausgebildet seien, um bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts die lebensrettenden Massnahmen sicherzustellen.