Brugg – 11 Fragen zur Politik
Bekannt ist, dass ein Exekutivamt nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen für Sie bereithält. Warum kandidieren Sie trotzdem, obwohl bekannt ist, dass man es nie allen recht machen wird?
Ich kandidiere, weil Politik nicht bedeutet, allen zu gefallen. Unterschiedliche Meinungen gehören zur Demokratie. Entscheidend ist, Verantwortung zu übernehmen, klar zu entscheiden und Brugg konstruktiv voranzubringen.
Welches sind thematisch Ihre politischen Arbeitsschwerpunkte?
Meine Schwerpunkte sind eine nachhaltige Finanzpolitik, die ein solides Kostenmanagement zur Folge haben muss. Aber auch eine starke lokale Wirtschaft und eine Stadtentwicklung, die Tradition mit Innovation verbindet.
Was glauben Sie, wie könnten Sie auf der Basis Ihrer Ausbildung und Ihres Berufs für die Stadt Gutes tun?
Von meinem beruflichen Hintergrund her bringe ich Erfahrung im Aufbau von Unternehmen, in der Führung von Teams und im verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen mit. Ich weiss, wie man Projekte von der Idee bis zur Umsetzung begleitet. Dieses pragmatische, lösungsorientierte Denken möchte ich für Brugg einbringen.
Wenn die gute Fee Ihnen drei Wünsche zum Wohl der Stadt feilböte, welche wären das?
Eine lebendige, attraktive Stadt mit Mut zu Neuem. Das heisst zum Beispiel, die Leerstände an Wohnungen zu bewältigen. Überdies bevorzuge ich eine schlanke Verwaltung, die sich als Dienstleisterin für die Bürgerinnen und Bürger versteht. Und eine Stadt, die sich als Brücke zwischen Tradition und Innovation sieht.
Welches Ressort würden Sie gern übernehmen, welches eher nicht?
Ich bin offen, Verantwortung in verschiedenen Bereichen zu übernehmen. Besonders lägen mir Finanzen, Wirtschaft, Bildung und Stadtentwicklung.
Wie «grün» sind Sie?
Grün heisst für mich, sparsam mit Ressourcen umzugehen – aber pragmatisch und nicht ideologisch. Ich glaube an Technologie, Innovation und Eigenverantwortung, weniger an Verbote und Bevormundungen.
Was würden Sie der Stadt niemals wünschen?
Stillstand, Bürokratie und eine Politik der Angst vor Veränderung, wo Probleme nicht lösungsorientiert in einem lebendigen und zielgerichteten Gesprächsforum aufgegriffen würden.
Was würden Sie der Stadt unbedingt (von Herzen) wünschen?
Mut, Offenheit und Zuversicht – dass Brugg Chancen ergreift und Menschen inspiriert und neuen Lösungsansätzen nicht von vornherein ablehnend begegnet.
Gibt es Fragen, die wir Ihnen noch hätten stellen müssen?
Vielleicht diese: «Was ist Ihre langfristige Vision für Brugg in 20 Jahren?» Denn wir sollten nicht nur über das Heute sprechen, sondern auch für die nächsten Generationen besorgt sein.
Angenommen, Sie erhalten drei Angebote in Versform, die Ihre politische Arbeit verdeutlichen. Welches wählten Sie?
Ich nehme dieses: Es ist erwiesen, mit Witz und Humor
öffnet sich politisch so manches Tor.
Und angenommen, ein Römer aus Vindonissa böte Ihnen eine Auswahl lateinischer Wahlsprüche an. Welchen wählten sie?
Das ist ganz klar, nämlich diesen: Salus populi suprema lex.
Das Wohl des Volkes sei das höchste Gesetz.
16 Fragen zur Persönlichkeit
Wie lautet Ihre gegenwärtige Lebensdevise?
In erster Linie: Freiheit verpflichtet, und jeder soll das Beste aus seinen Möglichkeiten machen können, aber auch Verantwortung für das Ganze tragen.
Wenn nicht in Brugg, wo würden Sie leben wollen?
Windisch finde ich sehr schön.
Was oder wer macht Sie sowohl sachlich als auch emotional an?
Das sind Menschen, die Ideen haben und sie umsetzen, die nicht nur reden, sondern handeln; zum Beispiel mit Leuten, die nicht mit mir einig waren oder sind.
Was oder wer würde Ihren Tatendrang hemmen?
Eindeutig Engstirnigkeit, Verhinderungsmentalität und natürlich unnötige Bürokratie, die nicht selten in sperrige Aktionen mündet oder gar mit Renitenz endet.
Welches sind Ihre historischen Vorbilder und warum?
Hier denke ich an Menschen, die mutig und unabhängig denkend bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Solche sind sicher Gottlieb Duttweiler, Alfred Escher und Winston Churchill, dessen Durchhaltewillen ich bewundere.
Welche verabscheuen Sie?
Mühe habe ich mit Autokraten und Ideologen, die Freiheiten einschränken und Andersdenkende unterdrücken. Ich denke hier durchaus an das Irrlicht Donald Trump und an den Schwerverbrecher Wladimir Putin.
Welches sind Ihre Vorbilder der Gegenwart und warum?
Ich erwähne Unternehmer und Politiker, die mit Klarheit und Fairness führen – keine Blender, sondern Macher, so zum Beispiel Hansjörg Wyss und Peter Spuler.
Welche Kunstausstellungen haben Sie in letzter Zeit besucht?
«Hineinplatziert, herausgestellt» im Zimmermannhaus.
Welches Buch lesen Sie gerade und warum?
Zurzeit keines. Momentan gehört das Bücherlesen nicht zu meinen Prioritäten. Früher waren es Kriminal- und Science-Fiction-Romane. Heute sind es eher Managementtexte.
Welche Musik hören Sie am liebsten?
Das ist breit gefächert und reicht von moderner Pop- zu Rockmusik bis zu klassischer Musik. Zum Beispiel: Queen, Depeche Mode, Frank Zappa, U2, aber ebenso Beethoven, Mozart und einen Italiener namens Verdi.
Welche Eigenschaften sind für Sie verabscheuungswürdig?
Verabscheuungswürdig klingt sehr hart. Grosse Mühe habe ich mit Arroganz, Unehrlichkeit und Intoleranz.
Welche Talente und Gaben möchten Sie noch besitzen?
Ein bisschen mehr Geduld und Gelassenheit – das wäre wohl nicht nur für mich ein Gewinn. Ansonsten gibt es noch etliche Talente und Gaben, die mir fehlen. Gern hätte ich Geigenspielen gelernt. Meine Familie dankt es mir heute noch, es nicht getan zu haben.
Was wäre für Sie das vollkommene irdische Glück?
Dass meine Lieben und ich gesund sind, dass wir die Freiheit haben, etwas bewegen zu können, und dass wir ein starkes Miteinander in Familie und Gemeinschaft leben.
Wie lautete der Titel Ihres Lebensromans?
Titel 1: Gestaltet statt verwaltet.
Titel 2: Dabei mit Herz und Verstand.
Titel 3: Humor bringts.
Was würden Sie von Petrus gern hören, wenn Sie an der Himmelspforte ankommen?
Komm herein – du warst ein guter Mensch, Ehemann, Papi und Nonno.
Gibt es hier noch persönlichere Fragen, auf die Sie gern geantwortet hätten?
Eigentlich nicht. Irgendwann ist es genug.