Ressourcen für die Schulführung

An der ersten von zwei Oktobersitzungen diskutierte der Einwohnerrat vor allem über die Organisationsentwicklung der Schulführung.
Michelle Knecht (FDP) wurde an der Sitzung in die Pflicht genommen. (Bild: leh)

Windisch – Die Einwohnerratssitzung vom 22. Oktober enthielt satte 19 Traktanden, wovon die ersten im Eiltempo durchgewinkt wurden. So wurde zum Auftakt die Juristin Michelle Knecht für die FDP neu in die Pflicht genommen. Sie ist Nachfolgerin von Loris Angelini, der aus Windisch weggezogen ist.

Nach der Ersatzwahl der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission wurde der Kreditabrechnung zur Projektierung des Betriebsstandorts der kommunalen Werke einstimmig zugestimmt. Ebenfalls einstimmig wurde die Revision des Gemeindevertrags über die Aufnahme von Schülerinnen und Schülern verabschiedet. Und Einigkeit herrschte auch bei der Annahme der Erneuerung der Habsburgerstrasse und dem entsprechenden Verpflichtungskredit in Höhe von 2,82 Millionen Franken.

«Unzureichende Strukturen»
Zu diskutieren gaben an diesem Abend zwei Traktanden. Das erste betraf die Organisationsentwicklung der Schulführung mit einem Verpflichtungskredit in Höhe von 62 000 Franken für eine neue HR-Stelle und 94 400 Franken für die Erhöhung der Ressourcen für die betriebliche Schulführung. Gemeinderat Bruno Graf erläuterte, wie der Gemeinderat mit der Abschaffung der Schulpflege im Jahr 2022 die volle Verantwortung für die Führung der Volksschule übernommen und die operative Leitung der Schule einer breit abgestützten Schulleitungskonferenz übertragen habe. «Die bisherigen Strukturen haben sich jedoch als unzureichend erwiesen», sagte Graf. Die Zuständigkeiten seien teilweise unklar, die Ressortvorsteherin sei stark belastet, und es fehle an einheitlichen Managementgrundlagen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sei ein Prozess zur Organisationsentwicklung eingeleitet worden. Ziel sei es, die Schulführung «stabil, professionell und nachhaltig» zu gestalten – bei gleichbleibenden Leistungen für Kinder, Eltern und Lehrpersonen. Konkret beantragte der Gemeinderat dafür die Schaffung eines Steuerungsteams innerhalb der Schulleitungskonferenz, die Erhöhung der Ressourcen für die betriebliche Schulführung um 65 Prozent mit einem Verpflichtungskredit in Höhe von 94 400 Franken für die jährlich wiederkehrenden Kosten und die Schaffung einer neuen HR-Stelle im 40-Prozent-Pensum, für die jährlich wiederkehrende Kosten in Höhe von 62 000 Franken sowie 5000 Franken für die einmaligen Kosten vorgesehen wären.

Der Einwohnerrat befand unter anderem über eine neue HR-Stelle für die Schulführung. (Bild: leh)

Mehrere Rätinnen und Räte meldeten sich bei dem Traktandum zu Wort. Marco Jacopini (SP) und Heiko Loretan (Mitte) sprachen sich für eine Genehmigung des Antrags aus, forderten vom Gemeinderat aber Zwischenberichte. Bruno Kaufmann (FDP) wies bei den Kosten auf die allgemein schwierige Finanzlage in Windisch hin.

Nadja Sträuli (GLP) betrachtete die Einbindung der HR-Stelle ins Führungsgremium kritisch und stellte deshalb den Zusatzantrag, die Führungsstruktur vor dem nächsten Budgetprozess zu überprüfen. Der Antrag wurde angenommen. Isabelle Schneider (Grüne) sprach sich wiederum für die HR-Stelle aus, bemängelte aber, dass die Gemeinde die Kosten übernehmen müsse. Gegen zusätzliche Stellen sprachen sich Philipp Ammon (SVP) und James Bruderer (FDP) aus.

Am Ende wurden alle drei Anträge des Gemeinderats angenommen, die Erhöhung der Ressourcen für die betriebliche Schulführung am knappsten mit 24 zu 11 Stimmen.

Gelbe Parkzonen
Für eine längere Debatte sorgten ausserdem die geplanten gelben Parkzonen. Der Gemeinderat beantragte dem Einwohnerrat, im Parkierungsreglement neu eine gelbe Zone zu bewilligen. Diese solle die Sonderparkkarten für die Mitarbeitenden von Verwaltung und Schule ersetzen. Die gelben Parkfelder würden unter der Woche von 7 bis 17 Uhr den Mitarbeitenden vorbehalten sein und zu den übrigen Zeiten für die öffentliche Nutzung. Es handle sich um insgesamt 73 Parkplätze.

Das neue Reglement wurde von links bis rechts als zu kompliziert kritisiert. So stellte Eliane Frei (Grüne) einen Antrag auf Rückweisung und fragte, ob die Wiedereinführung der Pendlerkarte nicht die bessere Lösung wäre. Der Antrag wurde trotz Teilzuspruch aus den Reihen abgewiesen. Für Stefan Fehlmann (EVP) waren die neuen Regeln hingegen kompliziert, aber umsetzbar. Am Ende wurden sie mit 23 zu 12 Stimmen angenommen.

Die verbleibenden neun Traktanden, beginnend mit dem Budget 2026, wurden auf die nächste Sitzung verschoben.