Etappenweise Instandstellung der Schule

Die Gemeindeversammlung spricht über 5 Millionen Franken für die Sanierung der Schule Leematten und genehmigt das Budget.
Die Schulanlage Leematten soll bis 2031 in drei Etappen umfassend erneuert werden. (Bild: sim)

Fislisbach – Die Einwohnergemeindeversammlung in Fislisbach am Freitag war gleichzeitig die letzte von Peter Huber in seiner Rolle als Gemeindeammann. Nach drei Amtsperioden übernimmt am 1. Januar seine Gemeinderatskollegin Simone Bertschi das höchste Amt der Fislisbacher Exekutive. Auch für Gemeinderat Andreas Sommer war es nach fünf Jahren im Amt die letzte Versammlung. Zu diesem Anlass liess es sich der scheidende Gemeindeammann nicht nehmen, einen kurzen Rückblick auf einige Erfolge in den letzten drei Legislaturperioden zu halten, darunter die Reorganisation der Verwaltung und der Schule und den erst kürzlich abgeschlossenen Neubau des Schulhauses Leematten IV (die «Rundschau» berichtete). Zudem wagte er einen Ausblick auf Herausforderungen wie das Einzonungsprojekt Buech, über das voraussichtlich nächstes Jahr entschieden wird und das bedeutend für die wohnliche Entwicklung Fislisbachs ist.

Ertüchtigung Leematten
Doch das ist Zukunftsmusik. Am Freitag war die Schule Leematten neben dem Budget 2026 das prägende Thema der Gemeindeversammlung. Der Gemeinderat beantragte den 176 Stimmberechtigten einen Kredit über 5,28 Millionen Franken für die Sanierung des Schulcampus Leematten in den Jahren 2026 bis 2031. Nach dem Bau des neuen Modulholzbaus Leematten IV, der erst kürzlich abgeschlossen wurde, soll damit die zweite Phase der Schulraumplanung realisiert werden.

Das vom Gemeinderat beauftragte Planungsteam, bestehend aus der Arge Tschudin Urech Bolt AG und der Architheke AG, hat ein Gesamtkonzept sowie eine Kostenschätzung für Instandsetzung und Instandhaltung des Campus erarbeitet. Dessen Untersuchung hatte gezeigt, dass die bestehenden Gebäude der Schulanlage insgesamt in gutem Zustand sind, jedoch punktuell einer Instandsetzung bedürfen. Mit dem Sanierungsprojekt sollen die Anlagen einerseits erhalten und andererseits den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen der wachsenden Schule angepasst werden.

Die Erneuerungsmassnahmen betreffen technische und bauphysikalische Eingriffe, wie den Einbau eines Sonnenschutzes, den Ersatz veralteter Fenster sowie die vollständige ­Erneuerung der Elektro- und Beleuchtungsinstallationen. Weiter sollen schulpädagogische Anpassungen umgesetzt werden, um eine flexiblere Nutzung der Räume zu ermöglichen. Dazu gehören Durchbrüche für neue Gruppenräume und verglaste Zimmertüren, die visuelle Verbindungen schaffen sollen. Nach kurzer Diskussion stimmten die Anwesenden mit grosser Mehrheit bei 26 Gegenstimmen für den Kredit.

Die Umsetzung des Projekts soll ab 2026 in drei Etappen erfolgen. In der ersten Etappe bis 2027 werden die Schulhäuser Leematten I und II saniert. Geplant sind unter anderem die Erneuerung des Sanitärtrakts, der Einbau eines Lifts sowie Fassaden- und Fensterarbeiten. In der zweiten Etappe von 2028 bis 2029 sollen im Schulhaus Leematten III und in der Mehrzweckhalle Fenster ersetzt, neue Trennwände eingebaut und technische Anlagen modernisiert werden. Nicht Teil des Kredits sind die Anpassungen der Turnhalle an die Vorgaben des Bundesamts für Sport und die Erneuerung der Bühnentechnik. In der dritten Etappe von 2029 bis 2031 soll der Kindergarten Leematten I überprüft und der bauliche Zustand im Rahmen der nächsten Planungsphase neu beurteilt werden.

Die Schulanlage Leematten bedarf vielerorts punktueller Erneuerung. (Bild: sim)

Budget mit kleinem Verlust
Das Budget 2026 der Einwohnergemeinde Fislisbach weist bei einem unveränderten Steuerfuss von 109 Prozent einen Aufwandüberschuss von 83 000 Franken aus. Im Bereich allgemeine Verwaltung sind die Rechnungsprüfung durch eine externe Firma sowie eine Reihe von Digitalisierungsprojekten vorgesehen. Vor ­allem schlagen die Einführung eines periodischen Ersatzes der Hardware sowie die Implementierung einer neuen Software für die digitale Abwicklung von Baugesuchen zu Buche.

Obwohl der Trend auch hier in die entgegengesetzte Richtung geht, erwartet Fislisbach im Bereich Bildung nächstes Jahr tiefere Kosten. Grund dafür ist in erster Linie die neue Schulgeldverordnung, die Anfang des nächsten Jahres Gültigkeit erlangt. Im Bereich Kultur, Sport und Freizeit sind ebenfalls diverse Ausgaben vorgesehen. So soll der Platz Nummer 2 der Sportanlage Esp auf LED-Beleuchtung umgerüstet werden.

Zudem ist ein weiterer Beitrag an das Dorffest 2026 in Höhe von 25 000 Franken geplant, und auch die Pläne, in Fislisbach einen Kugelbahnweg zu realisieren, werden mit 5000 Franken unterstützt.

Wie bereits in den vergangenen Jahren rechnet die Gemeinde im Bereich Gesundheit und Pflege mit steigenden Kosten. Die Pflegefinanzierung wird die Gemeinde nächstes Jahr voraussichtlich 1,58 Millionen Franken kosten, für die Spitex Heitersberg wird mit einem Aufwand von etwa 950 000 Franken gerechnet. Die all­gemeinen Gemeindesteuern werden mit 17,49 Millionen Franken veranschlagt, die Sondersteuern mit 368 700 Franken. Aus dem innerkantonalen Finanzausgleich soll Fislisbach voraussichtlich rund 827 000 Franken erhalten, einen Feinausgleich aus der Aufgabenverschiebung von gut 153 000 Franken. In der Investitionsrechnung sind insbesondere der fünfjährige Ersatzzyklus der Verwaltungshardware sowie der Verpflichtungskredit über 5,28 Millionen Franken für die Sanierung des Schulcampus Leematten vorgesehen. Insgesamt zeigt das Budget 2026 einen Nettoertrag von 18,79 Millionen Franken bei einem Aufwandüberschuss von 83 000 Franken. Das Budget wurde diskussionslos und einstimmig genehmigt.

Lücke im Regelwerk
Schliesslich hatte die Versammlung über ein neues Gebührenreglement für die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal zu befinden. Die Regionalpolizei ist mitunter für die Sicherheit in Fislisbach verantwortlich. Bei ihrer Arbeit fallen immer wieder Leistungen an, die mit zusätzlichen Kosten verbunden sind. So beispielsweise bei Mietausweisungen, Drogentests, Fahrzeugabschleppungen oder Beweismittelausgaben. Bis Ende 2024 konnten diese Kosten aufgrund einer Weisung der Kantonspolizei Aargau direkt den Verursachenden verrechnet werden, sofern sie im Zusammenhang mit einem Strafantrag entstanden.

Diese Weisung wurde jedoch Ende 2024 kurzfristig aufgehoben. Seither fehlt die rechtliche Grundlage für die Weiterverrechnung dieser Kosten. Getragen werden diese Aufwände, für das laufende Jahr immerhin knapp 22 000 Franken, deshalb gegenwärtig von den Steuerzahlenden. Damit die Regionalpolizei diese Kosten künftig wieder verursachergerecht belasten kann, beschloss die Versammlung am Freitag ein neues Gebührenreglement für die Regionalpolizei Rohrdorferberg-Reusstal. Nach Inkrafttreten am 1. Februar können Leistungen wie beispielsweise Transporte, Taser-Einsätze oder Videoauswertungen wieder den Verursachenden berechnet werden. Die Gemeindeversammlung stimmte dem Reglement einstimmig zu. Dieses tritt allerdings nur dann in Kraft, wenn es alle zehn Vertragsgemeinden vorbehaltlos genehmigen.