Freienwil – Unter den Stimmberechtigten, die letzte Woche an der Gemeindeversammlung Freienwil teilnahmen, waren auffällig viele junge Bürgerinnen und Bürger. Sie dürften sich vor allem für die Erneuerung des zwischen Mehrzweckhalle und Schulhaus gelegenen Spielplatzes interessiert haben. «Dieser», so Gemeinderat Manuel Oeschger, «ist in die Jahre gekommen und erfüllt mit Blick auf den Lehrplan 21 die Bedürfnisse der Schule, aber auch der Kinder nicht mehr.» Zudem wurden bei einer Überprüfung sicherheitstechnische Mängel festgestellt.
Soll ein neuer Spielplatz am bestehenden Ort realisiert werden oder auf einem Stück Land an der Bergstrasse? «Um die Meinung der Bevölkerung einzuholen, hat der Gemeinderat eine Umfrage durchgeführt, an der 77 Haushaltungen teilgenommen haben», sagte Manuel Oeschger. Das Resultat: Die Bevölkerung unterstützt einen Neubau am bisherigen Standort.
Zum vorliegenden Projekt und zu einem Bruttokredit in Höhe von 190 000 Franken sagte die Gemeindeversammlung diskussionslos Ja. Brutto deshalb, weil die Stimmberechtigen beschlossen, dem Fonds för’s Dorf 50 000 Franken zu entnehmen und diesen Betrag beizusteuern. Ausserdem konnte Manuel Oeschger die Mitteilung machen, dass Sponsoren weitere 10 000 Franken übernehmen und Leute aus 20 Haushaltungen zugesagt haben, Fronarbeit zu leisten.
Um wesentlich höhere Beträge ging es beim Thema Hochwasserschutz. Traktandiert waren und gutgeheissen wurden ein Kredit in Höhe von 780 000 Franken für den finalen vierten Abschnitt des Projekts und die Kreditabrechnung für die fertiggestellte zweite Etappe. Eine dritte sei derzeit in Ausführung, wie Vizeammann Urs Rey erläuterte. Was die Abrechnung betrifft: Sie schliesst bei bewilligten 350 000 Franken mit einer Kreditunterschreitung von 123 000 Franken. «Wir haben das Projekt optimiert und Einsparungen gemacht, wo das in vertretbarem Rahmen ging», sagte Urs Rey. 2021 ging man für den Hochwasserschutz von Kosten in Höhe von 1,5 bis 3 Millionen Franken aus. Trotz massiver Baukostenteuerung sollte das Vorhaben nach aktueller Einschätzung mit 2,6 Millionen Franken abgeschlossen werden können.
Apropos Hochwasserschutz und Strassensanierung. Für sie hatten Gemeinderat und Gemeindeversammlung 80 000 Franken des Ertragsüberschusses der Rechnung 2024 für eine Vorfinanzierung eingesetzt. Dieser Weg wurde gewählt, weil Gemeinden aus ihren Gewinnen keine Reserven äufnen dürfen – ausgenommen sie dienen einem konkreten Projekt. «Leider», so Gemeinderätin Prisca Hubschmid, «beanstandete die kantonale Finanzaufsicht die Buchung, weil dazu kein separater Gemeindeversammlungsbeschluss vorlag.» Das will der Gemeinderat korrigieren und liess sich von der Versammlung die Kompetenz geben, mit einem allfälligen Gewinn aus der Rechnung 2025 diese 80 000 Franken doch noch zu reservieren.
Budget und Stellenplan
Wie steht es um das Budget 2026? Prisca Hubschmid konnte namens des Gemeinderats ein solches mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 114 Prozent präsentieren, das mit einem Aufwandüberschuss von 50 000 Franken abschliesst. Beschlossen hat die Versammlung zudem eine Verstärkung der Verwaltung. Laut Gemeinderat Gaudenz Schärer tut eine Aufstockung um total 50 Stellenprozent angesichts der sehr schlanken Organisation not. «In den vergangenen Jahren haben sich die Anforderungen an die Verwaltung stetig erhöht. Das zeigt sich unter anderem in einem wachsenden administrativen Aufwand, in komplexeren gesetzlichen Vorgaben und auch in den Erwartungen seitens Bevölkerung und Behörden», begründete Gaudenz Schärer.
Zum Abschluss der Legislatur verabschiedete Gemeindeammann Othmar Suter die abtretenden Gemeinderäte Gaudenz Schärer und Manuel Oeschger (beide parteilos) mit herzlichen Worten und Geschenken.