Tagesstruktur unangefochten bewilligt

Die Gemeindeversammlung Killwangen beschloss letzte Woche die Realisierung einer Tagesstruktur mit Kinder­tagesstätte.
Hier soll für die Tagesstruktur Killwangen ein modularer Containerbau entstehen. (Bild: sim)

Killwangen – Mit 117 von 1291 Stimmberechtigten war die Gemeindeversammlung Killwangen letzte Woche gut besucht. Obwohl das Budget für das kommende Jahr auf dem Programm stand, wurde ein anderes Geschäft mit mehr Spannung erwartet. Einem Antrag folgend, der an der Versammlung im November 2024 überwiesen worden war, stellte Gemeinderätin Christine Gisler die Pläne für eine eigene Tagesstruktur mit Kindertagesstätte in vor.

Das kantonale Kinderbetreuungsgesetz schreibt seit 2016 vor, ein bedarfsgerechtes Angebot für die familien- und schulergänzende Betreuung von Kindern bis zum Abschluss der Primarschule sicherzustellen, was aber auch in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden möglich ist. Bis anhin arbeitet Killwangen daher mit Spreitenbach zusammen. Durch eine eigene Tagesstruktur soll das Angebot in die Gemeinde selbst geholt werden und so Killwangen für zuziehende ­Familien attraktiver machen.

Kauf über Miete und Umbau
Auf der Basis einer Machbarkeitsstudie der Architheke AG, Brugg, entschied der Gemeinderat zwischen drei Varianten. Ein Umbau des Werkhofs wurde wegen hoher Kosten und der Entfernung zur Schule verworfen. Daneben wurden die Miete und der Kauf von Containern geprüft. Da die Miete der Container weniger Flexibilität bietet und nur geringe Kosteneinsparungen gegenüber deren Kauf bringen würde, sprach sich der Gemeinderat für die Option Kauf aus.

Angedacht ist ein ergänzendes ­Betreuungsangebot für 40 Kinder, was gemäss einer Abklärung dem ­aktuellen Bedarf in der Gemeinde entspricht. «Wir rechnen ungefähr mit 20 Modulen», erklärte Christine ­Gisler. Diese sollen unmittelbar neben der Schule, gleich hinter der Sportwiese, aufgestellt werden. Den Betrieb soll die Spreitenbacher Firma Elements 4 Kids übernehmen, die bereits den Mittagstisch in Killwangen führt. «Dabei reicht eine Auslastung von 25 Kindern, die das Angebot Vollzeit beziehen, damit die Betreiberorganisation ihre Kosten decken kann», so Christine Gisler. Für die Projektierung und die Umsetzung des Vorhabens beantragte der Gemeinderat einen Kredit über eine Million Franken. Zudem rechnet er mit jährlichen Betriebskosten in Höhe von ungefähr 19 000 Franken.

Obwohl laut Christine Gisler im Vorfeld vereinzelt Bedenken geäussert wurden, dass die Tagesstruktur Killwangen (Taki) schlecht ausgelastet sein könnte, wurde die Vorlage in der anschliessenden Diskussion von allen Seiten begrüsst und auf eine ­rasche Umsetzung gedrängt. In der Abstimmung wurde der Antrag mit nur drei Gegenstimmen angenommen.

Tagesstruktur im eigenen Dorf. (Bild: sim)

Geschmälerte Freude
Für das Budget 2026 hatte der Gemeinderat aufgrund steigender Steuereinnahmen ursprünglich auf einen Ertragsüberschuss von über einer halben Million Franken gehofft. Wegen gebundener Ausgaben, die ­höher als antizipiert ausfallen sollen, insbesondere in den Bereichen Bildung und Gesundheit, präsentiert sich das Budget nun etwas bescheidener. Bei gleichbleibendem Steuerfuss von 105 Prozent konnte Markus Schmid immerhin noch ein Budget mit 333 490 Franken Ertragsüberschuss vorstellen.

In den vergangenen Jahren konnte Killwangen die Verschuldung schrittweise reduzieren. Letztes Jahr betrug sie 2094 Franken pro Kopf. Weil in Killwangen mit der Etablierung der Taki, mit Strassenbauprojekten und der anstehenden Sanierung des Schulhauses Zelgli hohe Investitionen bevorstehen, soll die Verschuldung in den kommenden Jahren wieder steigen, sich dank der höheren Steuereinnahmen ab 2030 wieder einpendeln.

Daneben erwähnte Markus Schmid den geplanten Ersatz des Werkhof-Traktors, der wegen des vergleichsweise geringen Investitionsvolumens von 84 500 Franken keines separaten Kredits bedarf. «Dieses Fahrzeug müssen wir ersetzen», erklärte Markus Schmid. «Es ist das einzige, mit dem wir den Winterdienst zum Sennenberg sicherstellen können.»

Nachdem sich Fred Heymann, Präsident der Finanzkommission, zum Budget 2026 geäussert hatte, wurde dieses grossmehrheitlich gutgeheissen.

Rotation im Rat
Zum Schluss wurden drei Gemeinderäte verabschiedet, die ihr Amt Ende des Jahres abgeben. Pascal Froidevaux ist das jüngste Mitglied des Gemeinderats. Er verlässt den Rat aufgrund seines bevorstehenden Umzugs nach Baden nach eineinhalb Jahren. Mit Hans­peter Schmid und Vizeammann Walter Hubmann gehen aber auch zwei langjährige Ratsmitglieder. Hanspeter Schmid gehört dem Gremium seit 14 Jahren an und hat in dieser Zeit über 30 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 17 Millionen Franken betreut. Walter Hubmann bekleidete während des grössten Teils seiner 17 Jahre als Gemeinderat ausserdem die Position des Vizeammanns. Er betreute bereits die letzte Entwicklung der Schulanlage Zelgli und war neben vielen weiteren Engagements stark am Projekt Limmattalbahn beteiligt.

Nach den Danksagungen wurden alle drei Ratsmitglieder mit einem Geschenkkorb und Applaus verabschiedet.