132 Wohnungen mit Busanschluss

Neben der Bushaltestelle Untersiggenthal Mühleweg sollen 132 Wohnungen ent- stehen. Das Grundstück gehört der Einwohnergemeinde.
In Untersiggenthal liegt das Baugesuch für die Überbauung «Oberi ­Niderwis» auf. (Bild: chr)

Die Bauprofile auf dem Feld bei der Bushaltestelle Mühleweg stehen schon seit Herbst, jetzt liegt das Baugesuch für die Überbauung «Oberi ­Niderwis» auf. An der Adresse «Im Bungert» sind für eine Bausumme von etwa 60 Millionen Franken neun Mehrfamilienhäuser mit 132 Wohnungen mit 2 ½ bis 5 ½ Zimmern geplant. Die fünf Häuser mit Mietwohnungen entlang der Landstrasse haben samt Attikageschoss sechs Wohnetagen und sind knapp 20 Meter hoch. Zwischen den Gebäuden mit den Hausnummern 9, 11, 13, 15 und 17 entstehen Veloräume, womit ein Lärmriegel gegenüber der verkehrsreichen Landstrasse entsteht.

Die vier Häuser mit Eigentumswohnungen auf der Seite der Quartierstrasse tragen die Nummern 1 bis 7 und weisen ein Geschoss weniger auf. Alle Hauseingänge sind auf den Innenhof gerichtet, in dem verschiedene Spielplätze, Grillstellen und andere Begegnungsorte vorgesehen sind. Die Gebäude sind durch ein gemeinsames Untergeschoss mit rund 150 Parkplätzen verbunden. An den öffentlichen Verkehr ist die Überbauung sehr gut angebunden, denn sie befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Bushaltestelle Untersiggenthal Mühleweg mit Verbindungen Richtung Baden, Spreitenbach, Turgi und Würenlingen.

Die Bauprofile an der Landstrasse von Westen aus. (Bild: chr)

Jährlich über eine Million ­Franken für die Gemeinde
Das 10 700 Quadratmeter grosse Grundstück im Niderwis gehört der Einwohnergemeinde Untersiggenthal und wird auch in ihrem Eigentum verbleiben. «Sobald die Wohnungen gebaut sind, erhalten wir 670 000 Franken Baurechtszins im Jahr», erklärt Gemeindeammann Adrian Hitz. Dieses Modell hat die Gemeinde bereits bei der etwas kleineren Überbauung Mardel im Zentrum angewendet. Mit ihren 72 Wohnungen und Einkaufsläden bringt sie 410 000 Franken jährlich ein. «Nur dank diesen Einnahmen ist es möglich, dass wir so viel investieren konnten, ohne die Steuern zu erhöhen», sagt Hitz. Für die neue Sikinga-Halle und die Sanierung der Schulhäuser hat Untersiggenthal in den letzten Jahren etwa 50 Millionen Franken ausgegeben.

Die strategische Landreserve der Gemeinde zu verkaufen, hätte zwar ebenfalls einen grossen Betrag eingebracht, meint Hitz. Aber mit den über 99 Jahre laufenden Baurechtsverträgen könne Untersiggenthal länger profitieren. «Diese Lösung ist für uns werthaltiger als ein Verkauf», ist Hitz überzeugt. Auch weil die Beträge indexiert seien und alle zehn Jahre der Teuerung angepasst würden.

Bis im Niderwis die grossen Bagger auffahren, dauert es noch einen Moment: Der Baustart ist für nächsten Winter vorgesehen. Ab Frühling 2027 sollen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen können. Vor dem Bau wird zurzeit die Bus­haltestelle umgebaut, damit Elektrobusse dort ihre Akkus aufladen können.