«Solar Butterfly» ist auf der Zielgeraden

Fast vier Jahre fährt die «­Solar Butterfly» schon um die Welt, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Nun ist sie in Brugg zu besichtigen.
Die «Solar Butterfly» hat schon über 80 000 Kilometer hinter sich – im Bild unterwegs in Frankreich. (Bild: Solar Butterfly)

Sie sieht aus wie das Ungetüm eines Schmetterlings. Die «Solar Butterfly» ist ein Tiny House, dessen 40 Quadrat­meter grosse Solarzellen sich auf Knopfdruck ausbreiten lassen – wie die Flügel eines Schmetterlings. Aus der Küche klappen die Augen und die Fühler hoch. Mit den Solarzellen und weiteren auf dem Boden des Häuschens ausgelegten Solarpanelen werden die Batterien eines Elektroautos geladen, das die «Solar Butterfly» täglich bis zu 200 Kilometer weit ziehen kann.
Dass der Initiator, der Luzerner ­Solarpionier Louis Palmer, für die Form des autarken Häuschens ausgerechnet einen Schmetterling ausgesucht hat, ist kein Zufall. Das Insekt steht für ihn als Symbol für den Wandel: «Als Raupe frisst es alles auf dem Boden – wie die Menschen Kohle, Erdöl und Erdgas», schreibt er auf der Website. «Doch als Schmetterling wird es davon völlig unabhängig und fliegt nur von Blume zu Blume. Genauso wird sich auch die Gesellschaft wandeln.»
Vor 17 Jahren fuhr er als erster Mensch mit einem solarbetriebenen Auto um die Welt. Beim neuen und ­seinem bisher grössten Projekt ist Palmer nun als Leiter tätig: «Wenn die ganze Welt vom Klimawandel spricht, dann ist es Zeit, Lösungen zu zeigen, die Arbeitsplätze schaffen und die Zukunft unserer Kinder sichern können», sagt er zum Grundgedanken.
Das Projekt: Das grösste solarbetriebene Fahrzeug der Welt fährt vier Jahre um den Globus und besucht dabei unter anderem 1000 Schulen. Es macht jedes Jahr zwei bis drei Monate Pause in der Heimat, um auch hier in Schulen haltzumachen. Dabei geht es primär um Aufklärung. Das Team will aufzeigen, was die Welt tun muss, um von den fossilen Treibstoffen wegzukommen. Und es wird gezeigt, welchen Beitrag jeder und jede Einzelne für das Klima leisten kann.
Die «Solar Butterfly» ist seit 2022 durch Europa, Nordamerika, Asien und Afrika unterwegs. Der aktuelle Stand: 81 191 Kilometer wurden bereits zurückgelegt, 42 Länder besucht. Als letzte Etappe geht es nach Brasilien, wo die Tour im November an der Weltklimakonferenz in Belem endet.
Bevor die Mission erfüllt ist, macht die «Solar Butterfly» einen Zwischenstopp in Brugg. Sie ist am 26. Mai auf dem Freudensteinplatz zu sehen und wird dort um 8 Uhr von Stadtrat Jürg Baur empfangen. Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe werden anwesend sein und einen Postenlauf mit 30 Fragen rund um das Thema Klimawandel absolvieren.