Runde um Runde Vollgas

Letzte Woche fand im Geissenschachen das vierte Brugger Abendrennen der Saison statt. Zum ersten Mal machte das Wetter mit.
Das Rennen der Junioren/Anfänger gewann Lars Emmenegger (M.) vor Max Priemer (l.) und Louis Munk. (Bild: August Widmer)

Brugg – In Brugg wird seit Mai wieder in die Pedale getreten. Leider liefen die ersten drei Rennabende nicht nach Wunsch des Präsidenten des Organisationskomitees, Stefan Rauber: «Es ist der schlechteste Start in die Brugger Abendrennen, den wir je hatten.» An allen Renntagen regnete es wie aus Kübeln, und die Strecke war nass.

Beim vierten Brugger Abendrennen kehrte aber die Sonne zurück, und die höheren Temperaturen zogen Radfahrerinnen und Radfahrer aus der ganzen Region sowie aus weit entfernten Orten an. Mitmachen können alle: lizenzierte Rennfahrer, Junioren, Schüler sowie gute Hobbyfahrer, teilweise in Sportgruppen oder in einem Radclub vertretende Fahrerinnen und Fahrer.

960 Meter lange Strecke
Bei den Brugger Abendrennen wird im Geissenschachen auf einer 960 Meter langen runden Strecke geradelt. Mit bunten Rennshirts, einem Helm, einer Sonnenbrille und einem Bidon begeben sich die Fahrerinnen und Fahrer auf die Radbahn. Auf den langen Geraden und in den Kurven wird um eine Spitzenposition im Fahrerfeld gekämpft. Dafür muss man risiko­freudig fahren.

Eine ausgezeichnete Kontrolle und eine ausgewogene Balance auf dem Rennrad sind gefragt, damit man nicht stürzt. Eingeengt zwischen dem Feld, ist es äusserst schwierig, die Übersicht zu behalten und ein Überholmanöver zu starten. Es gebe allerdings noch andere Schwierigkeiten, meint Diego Abbühl, ein Junior des Team LV Sulz: «Es ist schwierig, den Anschluss an die Gruppe zu halten und nicht im Wind fahren zu müssen. Ausserdem ist es wichtig, dass man die Fahrerinnen und Fahrer findet, die in einem ähnlichen Tempo fahren.»

Runde für Runde wird die Position gewechselt, taktisch im Windschatten anderer gefahren und wieder attackiert. Auf der Zielgeraden geht das Feld in den Sprint über. Hier legen sich die Fahrerinnen und Fahrer mächtig ins Zeug und schenken sich nichts. Die Sprinterinnen und Sprinter rasen auf die Festwirtschaft und die Tribüne mit den Fans zu und zischen über die Ziellinie.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer, vom Spektakel angetan, feuern die pfeilschnellen Bikerinnen und Biker an. Punkte werden in jeder Runde vergeben, bei den Junioren und Schülern für die ersten drei Fahrer. Nur bei der Elite gibt es für die ersten zwei Fahrer Punkte, und in jeder fünften Wertung kommen vier Fahrer zum Zug. Am Ende des Tages wird die Fahrerin oder der Fahrer mit den meisten Punkten ausgezeichnet und holt den Tagessieg. Die Punkte werden in der Gesamtwertung notiert, mit der nach Ende der letzten Etappe eine Gesamtsiegerin oder ein Gesamtsieger gekürt wird. 

Gute Organisation
Die Brugger Abendrennen werden wie jedes Jahr vom fünfköpfigen Organisationskomitee und von vielen Helferinnen und Helfern organisiert. «Aufgrund der guten Harmonie im Team können wir effizient arbeiten», sagt Stefan Rauber über die gemeinsame Arbeit. Am Renntag braucht es zudem viele Helferinnen und Helfer vor Ort. Einige bauen die Zuschauerbänke auf, die Jury schaut, dass die Regeln befolgt werden, das Rechnungsbüro teilt die Startnummern aus, und die Festwirtschaft sorgt für leckeres Essen. Das sind die Grundsteine für eine erfolgreiche Austragung der Brugger Abendrennen.

Die folgenden Abende garantieren Spannung und enge Rennen. Besonders freuen kann man sich auf das Last-Man-Standing-Rennen, das wie ein Knock-out-Wettkampf abläuft. Wenn die Abendrennsaison Mitte ­August mit dem Finale endet, wurden zehn Rennen ausgetragen. Weitere sechs Prüfungen folgen für die Rennfahrerinnen und Rennfahrer also noch.

Der Radfahrerbund Brugg freut sich über jede Teilnahme. Und wer weiss: Womöglich kann man an den diesjährigen Abendrennen schon manch zukünftige Profiradfahrerin oder zukünftigen Profiradfahrer bestaunen. Vielleicht werden die Grundsteine für eine glorreiche Karriere bei den Brugger Abendrennen gelegt.