Kirchgemeindehaus wird zu Schulraum

Um das im Altenburg-Quartier prognostizierte Schulraum­defizit bis 2040 abzudecken, beschloss der Einwohnerrat einen Projektierungskredit.
Der Einwohnerrat befasste sich an seiner Sitzung mit dem Platzbedarf der Schule Altenburg. (Bild: pg)

Im Zusammenhang mit der Masterplanung «Schulrauminfrastruktur im Jahr 2022» wurde ein Strategiepapier erarbeitet, das die Entwicklung und den Bedarf der zukünftigen Schulräume analysiert. In seinen umfassenden Ausführungen zum Projektierungskredit über 780 500 Franken zur Erweiterung der Schulanlage Altenburg bemerkte Finanzkommissionsmitglied Daniel Brüllmann, dass man im Wohnquartier Altenburg ein starkes Schulraumdefizit identifiziert habe. Die voraussichtlich steigende Zahl der Schülerinnen und Schüler lasse sich hauptsächlich auf die neuen Wohnüberbauungen am Bahnhof und im Klosterbrühl zurückführen, so Brüllmann.
Bis 2029 sind auf dem Bahnhofareal ungefähr 380 neue Wohnungen geplant, und im Quartier Altenburg entstehen unmittelbar bei der Schulanlage Altenburg in zwei Etappen 222 neue Wohnungen. 2026 ziehen dort die ersten Mieterinnen und Mieter ein. Eine im Jahr 2023 durchgeführte Machbarkeitsstudie hat den zukünftigen Flächenbedarf aufgezeigt. Dabei wurde das Kirchgemeindehaus an der Etzelstrasse 22 auf dem benachbarten Grundstück der reformierten Kirche Wettingen-Neuenhof einbezogen, in dem die frei gewordenen Räume seit 2019 von den Tagesstrukturen genutzt werden.

Kirchgemeindehaus umnutzen
Im ersten Schritt konnte im August 2024 das Provisorium auf dem ­Schulareal Altenburg bezogen werden. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das nahe gelegene Kirch­gemeindehaus gute Voraussetzungen zur Umnutzung als Primarschulhaus mit sich bringe. Zusammen mit den Anbauten in Form von Rucksäcken an das bestehende Schulhaus Altenburg könnte der Schulraumbedarf im ­Quartier Altenburg bis 2040 gelöst werden.
Dass zwingend Schulraum geschaffen werden muss, war von links bis rechts unbestritten. Um die Sicherheit zwischen dem Schulhaus Altenburg und dem Kirchgemeindehaus zu gewährleisten, soll ein Verkehrsgutachten erstellt werden. Margrit Wahrstätter (EVP) regte an, zu prüfen, ob der grosse Saal mit Bühne den Vereinen auch nach dem Umbau für Konzerte, Theater und andere Anlässe zur Verfügung gestellt werden könne. Nach der geplanten Fertigstellung des neuen Kirchgemeindehauses im Dezember 2026 kann der Parzellenteil inklusive der bestehenden Gebäude von der Einwohnergemeinde definitiv für den Eigengebrauch übernommen werden. Obwohl im Finanzplan 2026 bis 2027 900 000 Franken für die Projektierungskosten eingesetzt wurden, stellte Jürg Bauman im Namen der SVP den Antrag, die Kosten für die Planung zu pauschalisieren, was vom Rat mit 26 zu 12 Stimmen angenommen wurde. Dem Kreditantrag wurde grossmehrheitlich zugestimmt. Über den mit 14 Millionen Franken vorgemerkte Baukredit entscheidet das Stimmvolk 2027. Der Bezug ist für 2029/2030 vorgesehen.

Weihnachten für alle
Die aus Sternen und Bäumen bestehende Weihnachtsbeleuchtung, an der die Glühbirnen durch moderne und energiesparende LED ersetzt wurden, weiss nach wie vor zu gefallen. Im Dezember ersuchte Christian Wassmer (Mitte) den Gemeinderat in einem Postulat, diese ab dem Restaurant Sonne im Osten der Landstrasse zu verlängern. Als im Dezember 2022 über eine Energiemangellage diskutiert wurde, hat der Gemeinderat entschieden, die Weihnachtsbeleuchtung nicht an allen Kandelabern zu montieren. Dadurch wurden Reserven geschaffen, die im Sinne des Postulats genutzt werden könnten.
Der Gemeinderat will hingegen an der aktuellen Situation festhalten und beantragte die Ablehnung des Postulats. Trotz den sommerlichen Temperaturen hielt Christian Wassmer an seinem Postulat fest und bekräftigte, dass er bereit sei, die mit rund 10 000 Franken veranschlagten Kosten für das erforderliche Material und die anfallenden Montagekosten durch Sponsoring zu beschaffen. «Ich würde mich bei der Montage der Weihnachtsbeleuchtung in diesem Strassenabschnitt selbst einbringen», so Wassmer. Obwohl die Folgekosten seitens der Werke als marginal bezeichnet wurden, stellte sich der Rat gegen das Vorhaben und lehnte die Überweisung mit 28 zu 14 Stimmen ab.