Sanierung Schulhaus Ländli

Das Schulhaus Ländli wurde in über einem Jahrhundert noch nie gesamtsaniert. Nun soll das Gebäude bis 2027 für 12,7 Millionen ertüchtigt werden.
Das Schulhaus Ländli in Baden soll sanft erneuert werden. (Bild: bkr)

Baden – Das Badener Schulhaus Ländli dient heute als Tagesschule für rund 120 Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse. Die sechs altersdurchmischten Klassen werden von einem Team von rund 30 Lehr- und Betreuungspersonen unterrichtet und betreut. Während Fassade und Dach des Gebäudes aus dem Jahr 1903 – in der Zwischenzeit kam es zu zahlreichen Anpassungen und Sanierungen – noch in gutem Zustand sind, sind das Innere des Gebäudes sowie die technischen Anlagen zwar noch funktional, aber inzwischen in die Jahre gekommen. Insbesondere die Elektroanlagen, die Lüftung der WC-Räume, die Sanitärleitungen und die Wärmeverteilung sind nahe am Ende ihrer Lebensdauer. Zudem ist das gesamte Kellergeschoss des Gebäudes durch Radon belastet. Dank Überdruck in den Schulräumen und einem Radonbrunnen mit Lüftung liegt die Belastung während den Betriebszeiten der Lüftung unter dem zulässigen Grenzwert.
Weiter entspricht das Gelände um das Schulhaus heute nur bedingt den Anforderungen eines Schulbetriebs. Einerseits befindet sich die Zufahrt zum Bezirksgericht und zur Kantonspolizei direkt vor dem Schulhaus, andererseits fehlt ein witterungsgeschützter Aussenraum.

Moderne Raumaufteilung
Durch die geplante, gegenwärtig öffentlich aufliegende Sanierung soll das Schulhaus Ländli für die kommenden Jahrzehnte fit gemacht werden. Dazu sollen Anlagen und Elemente für die neue Nutzungsanforderung in die bestehende Gebäudestruktur integriert werden. Darunter fällt ein Lift, der die barrierefreie Erschliessung sicherstellen soll. Weiter ist vorgesehen, Gruppenräume einzurichten, das Dachgeschoss als Erweiterung des Bereichs für Lehrpersonen auszubauen, Lernzonen in den Gängen einzurichten und im Untergeschoss eine Küche einzubauen.

Rücksichtnahme auf den Bestand
Daneben soll das Untergeschoss des Schulhauses erneuert werden, um Radoneintritt in das Gebäude künftig zu verhindern. Zudem ist vorgesehen, das Gebäude energetisch zu sanieren, um künftig ganzjährig ein angenehmes Raumklima sicherstellen zu können.

Da es sich beim Schulhaus Ländli um ein kommunal geschütztes Baudenkmal handelt, soll es entsprechend den denkmalpflegerischen Kriterien renoviert und nur zurückhaltend durch neue und moderne Elemente ergänzt werden. Die Stadt Baden plant, neue Elemente dabei gezielt an die historische Bausubstanz anzugleichen. Mit gezielten Eingriffen soll zudem der Nutzwert des umgebenden Schulhofs gesteigert werden. Nach dem Rückbau des 2016 provisorisch erstellten Verpflegungspavillons wird das damals teilweise eingelagerte Pausendach wieder aufgebaut und zudem mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Die Gesamtkosten für die Sanierung werden im Baugesuch mit 12,7 Millionen Franken beziffert.
Der Baukredit soll im September im Einwohnerrat behandelt werden, die Volksabstimmung ist im November geplant. Sollten Rat und Stimmbevölkerung den Anliegen stattgeben, ist der Baubeginn für März 2026 vorgesehen. Das Schulhaus Ländli soll sodann im Sommer 2027 wieder bezugsbereit sein. (rs)