Kurse für kreative Teenager

In den Herbstferien können Kinder und Jugendliche in Workshops im Jugendkulturhaus Piccadilly ihre Kreativität ausleben.

Brugg – Michaela Ortlepp (33) arbeitet seit sieben Jahren als Sozialpädagogin in der Jugendarbeit im Brugger Piccadilly. «Dieses Jahr führen wir die Workshop-Wochen zum vierten Mal durch. Sie stossen auf grosses Inte­resse», erzählt sie.
Vom 29. September bis zum 10. Oktober finden die Workshops von Montag bis Freitag statt. Jeder Kurs ist einzeln buchbar und dauert zwischen zwei und drei Stunden. «Platz haben pro Workshop zehn bis zwölf Teenager, im Nähatelier sind es sechs, da wir sechs Nähmaschinen haben», so Michaela Ortlepp. Angesprochen sind Kinder und Jugendliche ab der 5. Klasse sowie der Oberstufe.

Konzentriert am Projekt 
In den vergangenen drei Jahren hat sich gezeigt, dass die Kinder und ­Jugendlichen im Alter von 10 bis 16 Jahren mit Eifer und Konzentration an ihren Projekten arbeiten, da es Freude macht, etwas selbst Gestaltetes mit nach Hause zu nehmen.

«Der Sinn hinter den Workshops ist auch, den Teenagern Einblick in kreative Hobbys zu geben, ohne dass sie das Material dafür kaufen müssen, das dann vielleicht ungenutzt zu Hause herumliegt», erläutert die Sozialpädagogin. So kann man sich beispielsweise in der Punch-Needle-Technik oder im Stempeldesign üben, eine Leinwand gestalten oder Pappmaché-Skulpturen fertigen. Beliebt und wichtig zugleich ist der Workshop «Boxen und Selbstverteidigung», weil es darum geht, dass Selbstverteidigung anfängt, bevor man sich körperlich wehrt. «Das Selbstbewusstsein der Teenager wird gestärkt, und auch beim Boxen geht es nicht darum, sich einfach zu prügeln, sondern um Respekt und Bewusstsein», erläutert Michaela Ortlepp.

Die Workshops, die gut ankommen, sind jedes Jahr im Programm. Dieses Jahr kann man unter anderem Perlenanhänger kreieren, Seifen giessen, Steine bemalen, nähen oder lernen, wie man sich ein Halloween-Make-up schminkt. Alle Kurse sind auf der Piccadilly-Website einsehbar. Solange man sie anwählen kann, kann man sich eintragen. Absagen müssen bis spätestens 20 Uhr am Vortag eintreffen, ansonsten wird der Kursbetrag in Höhe von fairen 5 oder 10 Franken fällig.

«Unsere Kosten sind mit diesen Beträgen nicht gedeckt, aber es ist uns sehr wichtig, keinen Profit zu machen, sondern für alle Familien erschwinglich zu bleiben.» Michaela Ortlepp erwähnt, dass die Erreichbarkeit der ­Eltern während der Workshops gewährleistet sein müsse.

Michaela Ortlepp vom Piccadilly macht mit bunten Perlen und einer Näh- maschine Lust auf die kreativen Workshop-­Wochen. (Bild: mg)

Jugendliche schätzen Angebot
Bei jedem Workshop gibt es eine Kursleiterin oder einen Kursleiter, der das Fachwissen sowie die Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mitbringt. Vonseiten des Jugendkulturhauses Piccadilly ist Michaela Ortlepp dabei, für die Beziehungen zu sorgen: «Die Teenager sollen sich bei uns wohlfühlen und mit ihren Anliegen zu uns kommen», bekräftigt sie. Dass das klappt, zeigen Kommentare auf dem Kanal Tiktok, den viele Teenager nutzen: Ein zehnjähriges Mädchen bedankte sich für Michaela Ortlepps Besuch in der Schule, als diese die Couverts mit den Workshop-Informationen verteilte, und teilte der Sozialpädagogin gleich mit, dass sie unbedingt Kurse besuchen wolle.

Kinder, Jugendliche und Eltern schätzen die Workshop-Wochen gleichermassen. Der Abschluss der beiden Wochen wird mit einem Kinoabend am 10. Oktober gefeiert. Dann kann man sich über die Workshops unterhalten und fachsimpeln, und vielleicht hat der eine oder andere Teenager ein neues Hobby gefunden, das frischen Wind bringt.
Die Kurse sind unterp-i-c.ch auf­gelistet und buchbar. Auf dem Insta­gram-Kanal piccadilly.brugg.jugend findet man weitere Informationen zum Angebot des Jugendkulturhauses Piccadilly.