Mit 21 eine Meisterin ihrer Zunft

Natascha Albrecht ist eine junge Malerin, die in Scherz für Maler Bieri arbeitet. Nun hat sie eine nationale Anerkennung im Sack.
Die strahlende Medaillengewinnerin an ihrem Arbeitsort. (Bild: leh)

Scherz – Die Medaille hat sie bei sich zuhause in Dottikon. Sie wird Natascha Albrecht stets daran erinnern, welche Leistung sie an den Schweizer Berufsmeisterschaften «Swiss Skills» Ende September in Bern vollbracht hat. Die Malerin hat in ihrer Kategorie den zweiten Platz belegt und damit die Silbermedaille in die Region geholt.

Die Meisterschaften forderten der Malerin alles ab. «Nachdem ich mich mit einer Gesamtnote von 5,3 bei meinem Lehrabschluss für die Meisterschaften qualifiziert hatte, ging ich mit den anderen Teilnehmenden für eine Trainingswoche nach Wallisellen», erzählt Albrecht. Die Meisterschaften selbst, die in der Expo-Halle in Bern über die Bühne gingen, dauerten schliesslich vier Tage. Während dieser Zeit wohnten Albrecht und ihre Konkurrenz in einem Hotel in der Hauptstadt.

An den «Swiss Skills» musste die Malerin unter Zeitdruck ihr Können im Abkleben, Tapezieren oder im Streichen von Türrahmen unter Beweis stellen. «Es war anstrengend, aber im Nachhinein betrachtet natürlich cool», sagt die 21-Jährige. Neben der Silbermedaille gab es als Preis einen grossen Materialkorb für Malerarbeiten.

Natascha Albrecht: eine strahlende Medaillengewinnerin bei der Arbeit in Scherz. (Bild: leh)

Zweimal geschnuppert
Ihren Weg in den Beruf fand die Malerin vor einigen Jahren über eine Schnupperlehre. «Ich hatte mich immer gerne handwerklich betätigt, und so konnte ich bei einer Kollegin meiner Mutter als Malerin schnuppern. Danach entschied ich mich für eine Lehre als Pharma-Assistentin, die ich nach einem Jahr jedoch abbrach», erzählt Albrecht. So schnupperte sie ein zweites Mal als Malerin, dieses Mal bei der Maler Bieri AG in Scherz. «Die Arbeit und das Team gefielen mir sehr gut. Und so absolvierte ich meine dreijährige Lehre gleich dort.»

Vor einem Jahr schloss die junge Frau ihre Lehre ab und liess sich fix von Maler Bieri anstellen – ein Entscheid, den sie nicht bereut. «Es macht mir grossen Spass, auch wenn der Job gelegentlich anstrengend ist», sagt sie, und auch wenn die Arbeitstage jeweils um 7 Uhr schon beginnen.

«Sie ist viel zu bescheiden»
Dass sie einen sehr guten Abschluss gemacht hat, will Natascha Albrecht nicht an die grosse Glocke hängen. «Sie ist viel zu bescheiden», sagt Jérôme Kneuss von der Geschäftsleitung von Maler Bieri. «In der praktischen Prüfung hatte sie bei ihrem Abschluss mit 5,8 die beste Note ihres Jahrgangs im ganzen Aargau.» Ausserdem sei sie im Betrieb als Berufsbildnerin für die Lernenden zuständig und beginne nun mit der Weiterbildung als Baustellenleiterin.

Zuerst ist für Natascha Albrecht aber Zügeln angesagt. Die Malerin wird das Elternhaus in einem Monat verlassen und in Tägerig mit ihrem Freund zusammenziehen. Ihre Katzen aus dem Elternhaus wird sie dann mitnehmen – und natürlich auch die Medaille, die in der neuen Wohnung bestimmt einen ganz besonderen Platz bekommen wird.