Bözberg – Straberg und Thorsten Bunz für die offene Stelle in Bözberg und Mönthal bewarben und den Zuschlag erhielten. Mit Feuereifer nahmen sie sich der Arbeit in der ländlich geprägten Gegend an und widmeten sich mit grossem Einsatz der ersten wichtigen Aufgabe: der Fusion der beiden Kirchgemeinden Bözberg und Mönthal. Bereits beim 10-Jahr-Jubiläum der zusammengeführten Kirchgemeinde Bözberg-Mönthal wurde gefeiert. Heute präsentiert sich die Kirchgemeinde als solide geistliche Heimat der hiesigen Reformierten.
Im Bezug auf Pfarrerstellen gilt eine ungeschriebene Regel: Nach maximal vier Amtsperioden sollte man sich zurückziehen. Christine Straberg und Thorsten Bunz sind aber weiterhin wohlgelitten – und umgekehrt gilt das ebenso. Denn beide sind mit manchen Talenten gesegnet. Sie haben eine ausgeprägte kommunikative Ader, gehen leicht auf Menschen zu, lieben die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, lassen ihre musischen Fähigkeiten vielfältig aufblitzen, reissen immer wieder neue kirchliche Gefässe an und sind sich nicht zu schade, Aufgaben in Vereinen tatkräftig mitzutragen.
So sitzt Thorsten Bunz seit Jahren im Vorstand des örtlichen Familienvereins, denkt in Arbeitsausschüssen mit und setzt seine Stimme im gemischten Chor ein. Christine Straberg ist ebenfalls musikalisch unterwegs, arbeitete jahrelang als Dekanin im Bezirk und ist seit zwei Jahren neben ihrer pfarramtlichen Anstellung Seelsorgerin im Pflegezentrum Süssbach in Brugg. Zudem ist sie im Vorstand der ökumenischen Paarberatung tätig und engagiert sich im Careteam. Thorsten Bunz begann schon im Studium mit der Arbeit unter Gefangenen, war lange Jahre Seelsorger an den Aargauer Bezirksgefängnissen und ist heute zu 50 Prozent bei der Justizvollzugsanstalt Lenzburg angestellt.
Authentisch und unverstellt
Wie sehr sich das Ehepaar mit seiner neuen Heimat verbunden fühlt, zeigt der Umstand, dass es mit seinen drei Kindern seit September 2018 im Besitz des roten Passes ist. Den Pfarrdienst hat es seit Beginn bewusst in je Halbanstellung bekleidet, wollte es sich doch familiär gemeinsam engagieren. Erst jetzt, da der Nachwuchs langsam flügge wird, kamen Zusatzbeschäftigungen infrage.
Sie haben in ihrer Kirchgemeinde einiges initiiert: den Männertreff, den Frauentreff, Kinder- und Jugendgottesdienste aller Art, Passionsandachten und Adventsveranstaltungen, Spielnachmittage, Cook-Eat-Talk-Anlässe für Jugendliche ab 16 Jahren, Bibliolog-Abende – eine spannende neue Herangehensweise an die Bibel –, die jährliche Teilnahme an der Marriage-Week, welche die Gesundheit von Partnerschaften im Blick hat, das Mittun bei den «Gedankenstrichen», wo Sinnfragen nachgegangen wird, und diverse Seniorenanlässe und Ausflüge.
Beiden Akteuren ist klar: Das alles geht nicht ohne die unterstützende und wohlwollende Kirchenpflege und eine stattliche Gruppe von freiwilligen Mitarbeitenden. Im Rahmen des diesjährigen Mitarbeiterfests fand deshalb eine kleine bescheidene Dankesfeier statt, bei der die Kirchenpflege, vertreten durch Präsident Denis Bron und Pfarrkollege Marc Zöllner, wohlwollende Worte fand.
Keine Selbstverständlichkeit
Christine Straberg und Thorsten Bunz haben nach wie vor Freude an ihren Aufgaben: «Wir fühlen uns von der Bözberger und der Mönthaler Bevölkerung getragen», sagen sie. «Für uns ist das keine Selbstverständlichkeit.» Bereits bei der Ankunft in der Region hätten sie sich willkommen gefühlt. «Daran hat sich nichts geändert.» Und auch die ökumenische Zusammenarbeit mit den Partnerkirchgemeinden funktioniere ausgezeichnet, sagt das Paar. «Das schätzen wir sehr.»
Und was unternimmt das Ehepaar, wenn es nicht im beruflichen Auftrag unterwegs ist? «Ich spiele leidenschaftlich gern Akkordeon», sagt Thorsten Bunz. «Ich sammle alte Schreibmaschinen und betreue unsere Website. Und seit Kurzem fröne ich dem Motorradfahren, eine herrliche Form von Freiheitsempfinden.» Letzterem stimmt Christine Straberg zu. Daneben liest sie viel, spielt Piano, erfreut sich ihrer drei Kinder und des Enkels und ist Mitglied im Brugger Chor I Cantuccini.