Schulleiter Ukë Balaj stellt sich vor

Ukë Balaj, Schulleiter in Unterengstringen, zieht im Januar als neuestes Mitglied in den Gemeinderat Birmenstorf ein.
Ukë Balaj setzte sich bei der Wahl zum Gemeinderat gegen den SVP-Kandidaten Mischa Miele durch. (Bild: zVg)

Birmenstorf – Am 28. September fanden in den Gemeinden in der Region die Wahlen für die Mandate in der Exekutive statt. Dabei wurden neben zahlreichen bisherigen Mitgliedern neue Kandidierende gewählt. Die «Rundschau» hat ihnen einige Fragen zu ihrer Person und ihrer Politik gestellt, um einen Eindruck zu erhalten, wer ab Januar die Geschicke der jeweiligen Gemeinde mitbestimmt. Den Anfang macht Ukë Balaj (Die Mitte), neuestes Mitglied des Birmenstorfer Gemeinderats:

Ukë Balaj, in welchen politischen Bereichen sehen Sie Ihre Stärken?
Ich sehe meine Stärken besonders in der Bildungs- und Familienpolitik sowie in der Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Als Schulleiter weiss ich, wie wichtig eine qualitativ starke und gerechte Bildung ist. Sie bildet die Grundlage für die Zukunft unserer Kinder und für den Erfolg unserer Gemeinde.
Gleichzeitig liegt mir eine nachhaltige Entwicklung am Herzen. Wir müssen ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Vernunft verbinden, damit Birmenstorf ein lebenswertes Zuhause bleibt. Darüber hinaus bringe ich aus meiner Tätigkeit in Schule und Armee die Fähigkeit mit, klar zu kommunizieren, zuzuhören und gemeinsam tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Diese Stärke ist in der Gemeindepolitik von zentraler Bedeutung.

Wenn die gute Fee Ihnen drei ­Wünsche zum Wohl der Gemeinde feilböte, welche wären das?
Erstens wünsche ich mir eine zukunftsorientierte Schule, die jedes Kind nach seinen Begabungen fördert und die Eltern als Partner einbezieht. Zweitens wünsche ich mir eine lebendige Dorfgemeinschaft, in der Vereine, Generationen und Kulturen noch stärker miteinander vernetzt sind, vom Jodlerclub bis zum Fussballplatz. Schliesslich wünsche ich mir eine gemeinsame Entwicklung mit Augenmass, die Ressourcen schont, Wachstum sinnvoll steuert und die Lebensqualität bewahrt.

Welches Ressort würden Sie gern übernehmen, welches lieber nicht?
Grundsätzlich interessieren mich alle Ressorts, und ich könnte mir vorstellen, Verantwortung in jedem Bereich zu übernehmen. Ich verfüge über ein breites Allgemeinwissen, eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, mich in neue Themen gewissenhaft einzulesen. Meine besondere Vorliebe liegt jedoch klar beim Ressort Bildung, da es meinen beruflichen Erfahrungen und meiner Leidenschaft entspricht. Wenn ich aktuell ein Ressort nennen müsste, das mich weniger anspricht, dann wäre es vielleicht Bau und Umwelt. Nicht weil ich es nicht übernehmen würde, sondern weil mich die Thematik im Vergleich zu den anderen Bereichen etwas weniger fasziniert.

Wie «grün» sind Sie in Ihrem Alltag?
Ich würde sagen: bewusst, aber pragmatisch grün. Meine Frau und ich versuchen, unseren Alltag nachhaltig zu gestalten, vom Einkaufen ­regionaler Produkte bis zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, wann ­immer es passt. Gleichzeitig bin ich Vater eines kleinen Sohnes. Da weiss man, dass Perfektion nicht immer ­realistisch ist. Wichtig ist mir jedoch, dass jeder Beitrag zählt, und als Gemeinde sollten wir Strukturen schaffen, die nachhaltiges Handeln erleichtern.

Wie lautet Ihre gegenwärtige Lebensdevise?
Zuhören, verstehen, handeln. Für mich gilt, dass man die Anliegen und Sorgen der Menschen erst dann ernsthaft versteht, wenn man wirklich zuhört. Nur so kann man gemeinsam tragfähige Lösungen entwickeln. Diese Haltung prägt meine Arbeit als Schulleiter und ist auch mein Kompass für die Politik.

Welches sind Ihre historischen Vorbilder und weshalb?
Ich habe keine konkreten Vorbilder und kann deshalb keine nennen.

Welches Buch lesen Sie gerade und weshalb?
Momentan lese ich «Anna, die Schule und der liebe Gott» von Richard David Precht. Das Buch beschäftigt sich mit den grossen Fragen der Bildung: Was soll eine Schule eigentlich leisten, und wie können wir Kinder auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten? Als Schulleiter interessiert mich diese Aus­einandersetzung sehr, nicht als theoretische Diskussion, sondern als praktischen Impuls für die Weiterentwicklung unseres eigenen Bildungssystems.