Spreitenbach – Der Kunstmaler und Grafiker Salvatore Mainardi hat sich als Kurator der Gemeindegalerie Spreitenbach im Gemeindehaus längst einen Namen gemacht. Dank einem breiten Netzwerk und hervorragenden Kontakten gelingt es ihm immer wieder, neben jungen und lokalen Kunstschaffenden bekannte Namen nach Spreitenbach zu holen. Auch für die neue Ausstellung, die am Freitag Vernissage feierte, kombinierte er unterschiedliche Werke von drei Kunstschaffenden zu einem neuen Ganzen.
Eine von ihnen ist die in Italien aufgewachsene Ramona Di Paola. Sie bezeichnet die Kunst als eine Leidenschaft, die sie seit ihrer Kindheit begleitet. «Ich wollte immer Künstlerin werden, und so habe ich nach der Schule Malkurse besucht.» Wie Salvatore Mainardi hat sie an der Akademie der schönen Künste, einer staatlichen Hochschule für Kunst in Neapel, ihr Studium abgeschlossen. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern im Badener Kappelerhof, wo sie einen Teil ihres Alltags in ihrem Atelier verbringt. Die zarten Farben und Nuancen, die ihre Bilder auszeichnen, stehen für Introspektion und die Fähigkeit, dem Betrachter Emotionen zu vermitteln und das hervorzuholen, was in ihm steckt. Es gilt also, Gewohntes zu hinterfragen, die Werke durch neue Augen zu sehen und die Poesie des Moments zu fühlen.
Sandsturm auf der Leinwand
Neben der Badener Künstlerin stellt Peter Felix Denzler seine Werke aus. Die Arbeiten des 1947 in Bern geborenen Künstlers waren bereits im In- und Ausland zu bewundern, so in Mannheim, Salzburg und Innsbruck. Der mit Sand und diversen Pigmenten arbeitende Künstler wohnt in Avenches VD. «Das Sandkorn – ein Bruchteil unseres Planeten Erde, ein Teilchen eines Bergs wurde durch die Jahrhunderte zerrieben und getrieben, bis es irgendwo zu liegen kam», so der Künstler. Die Vorliebe für Sand entwickelte er durch den Beruf des Galvanotechnikers.
Inzwischen nennt er eine riesige Sammlung unterschiedlicher Sande sein Eigen, aus denen er vielschichtige Bilder erschafft. Er möchte mit seinen Werken eine starke Symbolik und Harmonie vermitteln und faszinieren. Wer ein Werk von Peter Felix Denzler betrachtet, bleibt oft wie magnetisiert stehen und beginnt, genauer hinzusehen.
Ein kleiner Sprung über die Kantonsgrenze hinweg komplettiert das Trio der Ausstellenden. In seiner künstlerischen Praxis erforscht der in Dietikon wohnhafte Rijad Mehmeti Materialität, Rhythmus und Erinnerung. Neben Bildern schafft er Objekte, für die handwerkliches Geschick und genaues Arbeiten gefragt sind.
Akustische Auflockerung
Anlässlich der Eröffnung durfte Salvatore Mainardi neben der Künstlerin, den Künstlern und dem Publikum Gemeindepräsident Markus Mötteli willkommen heissen und auf zwei Premieren hinweisen. Zum einen betraf das den Gitarristen Renato Minamisawa, der die Vernissagen im Gemeindehaus seit Langem musikalisch umrahmt. Nachdem seine Tochter, die Viertklässlerin Isabel, den Kurator mit ihrem Gesang zu überzeugen vermocht hatte, durfte sie, begleitet von ihrem Vater, eine Kostprobe ihres Könnens zum Besten geben, was vom Publikum mit Applaus verdankt wurde. Zum anderen ergriff Rolf Härdi als Vertreter der Arbeitsgruppe Ortsmuseum Spreitenbach die Gelegenheit und informierte das Publikum nach 20-jährigem Stillstand über die ersten Lebenszeichen des Ortsmuseums Spreitenbach.
Die Ausstellung im Gemeindehaus Spreitenbach dauert bis zum 14. November und ist während der ordentlichen Öffnungszeiten der Verwaltung zugänglich.