Wettingen – Ende September fanden in den Gemeinden in der Region die Wahlen für die Mandate in der Exekutive statt. Dabei wurden neben zahlreichen bisherigen Mitgliedern neue Kandidierende gewählt. Die «Rundschau» hat ihnen einige Fragen zu ihrer Person und ihrer Politik gestellt, um einen Eindruck zu erhalten, wer ab Januar die Geschicke der jeweiligen Gemeinde mitbestimmt. Christian Wassmer (Mitte) gehört in Wettingen nicht nur zu den neu gewählten Mitgliedern des Gemeinderats, sondern ist auch Kandidat im Rennen um das Amt des Gemeindeammanns.
Christian Wassmer, in welchen politischen Bereichen sehen Sie Ihre Stärken?
Durch meine langjährige politische Arbeit, insbesondere in der Finanzkommission und der Planungskommission, kenne ich die Zusammenhänge der Geschäfte. Mit meinem beruflichen Background als Berater bin ich gewohnt, mich schnell in neue Themengebiete mit wechselnden Teams einzuarbeiten. Beruflich bringe ich Erfahrung in Führungsaufgaben und Veränderungsprozessen mit – Fähigkeiten, die ich gezielt in die bevorstehende Verwaltungsreform einbringen möchte.
Wenn die gute Fee Ihnen drei Wünsche zum Wohl der Gemeinde feilböte, welche wären das?
Erstens einen Lottogewinn: Am Wahlwochenende hatte ich meinen grössten Euromillions-Lottogewinn realisiert, leider nur 47.10 Franken und nicht die ganzen 122 Millionen, was einen riesigen Steuerertrag für Wettingen bedeutet hätte. Zweitens die erfolgreiche Ansiedelung eines internationalen Industrieunternehmens im Tägerhard. Das würde den Steuerertrag positiv beeinflussen. Und drittens die Anpassung des Kostenverteilers zwischen Kanton und Gemeinden. Die Pflegefinanzierungskosten stellen einen riesigen und wachsenden Kostenblock dar, ohne dass wir ihn beeinflussen können. Eine gerechtere Verteilung zwischen den Gemeinden sowie dem Kanton würde sehr helfen.
Welches Ressort würden Sie gern übernehmen, welches lieber nicht?
Ich bin grundsätzlich offen für jedes Ressort und es gewohnt, wie erwähnt, mit neuen Situationen umzugehen. Sehr herausfordernd werden die Finanzen, um das Haushaltsgleichgewicht sicherzustellen, sowie die Bildung mit den vielen Infrastrukturprojekten. Hier würde ich mich sehr gern engagieren.
Wie «grün» sind Sie in Ihrem Alltag?
Ich bin ein nachhaltig denkender und handelnder Mensch. Ich bin meistens mit dem Velo unterwegs und fliege privat äusserst selten. Ich beziehe 100 Prozent Solarstrom von Energie Wettingen und betreibe damit die Wärmepumpe, da eine Grossanlage effizienter ist als eine kleine auf dem eigenen Dach, wo sich Sonnenkollektoren für das Warmwasser befinden. In unserem Garten wachsen verschiedene alte Obstbaumsorten und einheimisches Gehölz. Die Eidechsen lieben die Natursteinmauer. In der Planungskommission habe ich mich für die Grünflächenziffer zum Erhalt der Gartenstadt Wettingen eingesetzt.
Wie lautet Ihre Lebensdevise?
Jeden Tag geniessen, aktiv und fit bleiben.
Welches sind Ihre historischen Vorbilder und weshalb?
Es gibt einen ehemaligen Vorgesetzten, von dem ich gelernt habe, Projekte mehrheitsfähig unter Einbezug der Betroffenen zu machen, schnell fundierte Entscheidungen zu treffen und den Mitarbeitenden Klarheit über die Zielsetzungen zu geben.
Welche Kunstausstellungen haben Sie in letzter Zeit besucht?
Die «Kunst Schau 5430» im Gluri-Suter-Huus und im St. Bernhard.
Welches Buch lesen Sie gerade und weshalb?
«Wahrzeichen des dörflichen Wettingen» von Kurt Meyer. Ich habe den Autor via meinen Vorstoss zum Lättegässli und sein Buch «Wettinger Brunnengeschichten» kennengelernt. Dieses Buch hat mir neue Zusammenhänge und Hintergründe eröffnet. Mit Freude lese ich nun sein neuestes Werk. Es enthält wiederum viel Interessantes über die Wettinger Vergangenheit.