Wettingen – Am Freitagabend fand in der Galerie Gluri-Suter-Huus in Wettingen eine kooperative Vernissage statt. Passend zur neuen Ausstellung in der Wettinger Galerie, die am 12. Oktober Eröffnung feierte, wurde ein neuer Kunstdruck aus lokaler Produktion der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei dem Heft handelt es sich um das dritte Werk im Rahmen der Reihe «Edition aequinoctium». «Der Titel der Reihe bezeichnet eigentlich nur die Tagundnachtgleiche», erklärt der Philosoph und Autor Markus Bundi anlässlich der Vernissage, der das Projekt gemeinsam mit dem Grafiker Claudius Fischer ins Leben rief. Der Name bedeutet also lediglich, dass zweimal jährlich, zum Äquinoktium, eine Ausgabe erscheinen soll.
Schon vor Jahren hatten Markus Bundi, der in Neuenhof lebt, und der Würenloser Claudius Fischer die Idee, gemeinsam eine Reihe von Kunstbänden herauszugeben, in denen Werke unterschiedlicher Art von zwei Kunstschaffenden zu einem stimmigen Gesamtbild verschmolzen werden. Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es einige Zeit, doch schliesslich erschien im September des letzten Jahres die erste Publikation der beiden kunstbegeisterten Herausgeber.
Am Freitag wurde in der Galerie im Gluri-Suter-Huus in Wettingen nun das neuste Veröffentlichung der «Edition aequinoctium» vorgestellt. «Das dritte Heft ist nun so geworden, wie wir es uns eigentlich von Anfang an vorgestellt hatten», erklärt Markus Bundi. Es ist nämlich die erste Publikation der Reihe, in der Werke zweier Kunstschaffender, sorgfältig ausgewählt von Markus Bundi und Claudius Fischer, zu einem harmonischen Ganzen verwoben werden. Genau das ist die Idee hinter der «Edition aequinoctium», dass sich Wort und Bild gegenseitig befragen und bereichern.
Kunstgenuss im Überfluss
Das neue Heft mit dem Titel «Zazie» vereint Gedichte der Lyrikerin Katharina Lanfranconi aus Luzern mit den Tuschearbeiten der Aarauer Künstlerin Sadhyo Niederberger. In einer dichten, fein austarierten Verbindung durchdringen sich Text und Bild, spiegeln einander und setzen farbige, poetische Kontrapunkte.
Sadhyo Niederberger war zudem ein wichtiger Grund, dass «Zadie» im Gluri-Suter-Huus präsentiert wurde. Seit bald zwei Wochen läuft dort nämlich die Doppelausstellung mit ihren eigenen sowie mit Werken der Zürcher Künstlerinn Bettina Carl.
Anlässlich der Vernissage las Katharina Lanfranconi aus ihren neuen Gedichten, die in unmittelbarem Bezug zu den Arbeiten Sadhyo Niederbergers entstanden sind. «Ich habe alle Gedichte für diese Publikation neu geschrieben», erläuterte die Lyrikerin anlässlich der Vernissage. Die Lesung entfaltete sich inmitten der Ausstellung und liess das Wechselspiel zwischen Sprache und Bild auf besondere Weise erfahrbar werden. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nahmen teil und liessen sich von der Verbindung aus Poesie, Bildkunst und Atmosphäre anregen. Im Anschluss an die Lesung bot der Apéro Gelegenheit zu Begegnung und Austausch.
Das Heft wurde vom Grafiker Claudius Fischer gestaltet, der die verschiedenen Materialien zu einer neuen Einheit zusammenfügte. Die 77 nummerierten und handsignierten Exemplare wurden von der Oeschger Druck AG in Zurzach in Zusammenarbeit mit der Werkstatt Papierhandwerk Baden mit grosser Sorgfalt hergestellt.