Spuren der Industriegeschichte

Im Rahmen der «Hellen Nacht der Industriekultur» finden am 8. November Führungen, Präsentationen und ein Wettbewerb statt.
Ob Wasserkraft oder Solarstrom: Die Industrie war schon immer abhängig von der Energie. (Bild: Sabrina Golob)

Region – Anlässlich der «Hellen Nacht der Industriekultur» öffnen ehemalige und heutige Industriestandorte im ganzen Kanton ihre Türen. Auch in der Region Baden ermöglichen am 8. November diverse Betriebe einen Einblick in ihre industrielle Vergangenheit. Die Veranstaltungen finden zwischen 14 und 22 Uhr statt. Organisiert wird die «Helle Nacht» vom Verein Industriewelt Baden. Dieser wird getragen von Privaten, Vertretenden der Industrie, des Gewerbes, von Bildungseinrichtungen sowie den Gemeinden Baden, Wettingen und Ennetbaden und hat sich zum Ziel gesetzt, Industriekultur für ein breites Publikum erlebbar zu machen. Die «Helle Nacht» eröffnet Zugang zu Orten, die sonst verborgen bleiben – zu Werkhallen, Energiezen­tren und historischen Industriearealen.

Industrie im Wandel der Zeit
Im Schweizer Kindermuseum in ­Baden erleben Besucherinnen und Besucher beispielsweise die BBC-Villa bei Kerzenlicht und erhalten einen Eindruck vom Alltag der Familie Funk um die Wende zum 20. Jahrhundert. Die Führungen bei Kerzenlicht finden von 17.30 bis 18.15 Uhr sowie von 18.30 bis 19.15 Uhr statt, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

In der Berufsfachschule Baden (BBB) wird um 17 Uhr das nationale Onlineinventar industriekultur.ch vorgestellt, in dem schweizweit Zeugnisse der industriellen Vergangenheit gesammelt und zugänglich gemacht wurden und werden.

Der Industriekulturpfad Limmat-Wasserschloss lädt zu einer Führung unter dem Motto «Wasserkraft ermöglicht Industrie» ein. Entlang der Badener Limmatpromenade erfahren Teilnehmende, wie Unternehmen wie die Gerberei Streule oder die Metallverarbeiter Diebold und Wegmann bereits um 1860 die Kraft des Wassers nutzten. Treffpunkt ist um 16 Uhr beim Tränebrünneli, die Führung dauert bis 17.30 Uhr.

Auch die AEW Energie AG in Dättwil lädt auf einen Blick hinter die Kulissen ein. Eine Führung durch den Batteriespeicher zeigt, wie heute Strom gespeichert, Wärme produziert und Wasserkraft effizient genutzt wird. Der Rundgang dauert von 14 bis 15 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung bis 31. Oktober über das Onlineformular der AEW, verfügbar unter aew.ch, ist erforderlich.

Treibende Kraft der Limmat
Auf dem Oederlin-Areal in Rieden bei Baden widmet sich ein Audiorundgang der Geschichte und der Gegenwart der ehemaligen Metallgiesserei Oederlin. Das 1858 gegründete Unternehmen war über ein Jahrhundert lang ein bedeutender Arbeitgeber in der Region und weit darüber hinaus bekannt für seine «Patenthahnen mit Gummidichtung». Heute ist das Areal ein Arbeits- und Kulturort. Der Rundgang ist von 17 bis 21 Uhr zugänglich.

In Ehrendingen gibt es eine Führung zur Geschichte des Gipsabbaus, der dort vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert ein wichtiger Erwerbszweig war. Die Führung zur Gipsgrube beginnt um 14 Uhr und endet um 16 Uhr, danach folgt ein Imbiss bis 17 Uhr. Treffpunkt ist beim Dorfplatz der Kirche Oberehrendingen, gutes Schuhwerk wird empfohlen.

Wunder alter und neuer Technik
Am Paul-Scherrer-Institut (PSI) in Villigen können Gäste erleben, wie Strom zu Gas wird. Im Visitor-Center werden von 14 bis 18 Uhr Forschungsarbeiten rund um die Energiewende und die Power-to-Gas-Technologien vorgestellt. Zwischen 15.30 und 17 Uhr gibt es ausserdem eine Einführung mit Führung. Die Teilnahme ist kostenlos, erfordert jedoch eine ­Anmeldung bis 6. November über das Visitor-Center des PSI.

Mit der Stempelkarte, die bei allen Veranstaltungen der «Hellen Nacht» verfügbar ist, können Teilnehmende zudem an einem Wettbewerb teilnehmen. Wer Stempel von mindestens vier Stationen sammelt, hat die Chance, eine Führung mit Apéro bei einem Netzwerkpartner des Vereins Industriewelt zu gewinnen.

Das gesamte Programm der «Hellen Nacht der Industriekultur» ist unter industrieweltaargau.ch/hellenacht zu finden.